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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
tartex:
--- Zitat von: Feuersänger am 23.09.2024 | 15:14 ---das Zentralthema des Lootens zwecks Verbesserung der eigenen Ausrüstung typisch für das Superheldengenre macht.
--- Ende Zitat ---
Das Argument war doch immer anders rum gemeint: dass Looten zwecks Verbesserung der eigenen Ausrüstung eben kein zentrales Definitionsmerkmal von D&D ist.
Gegner bis auf die Unterhose zu Looten kenne ich eigentlich nur aus der ersten Sessionhälfte mit Leuten, die gerade das erste Mal vom Computer-Rollenspiel zu Pen&Paper gewechselt sind.
In nehme mal an du verbringst viel Zeit mit Computer-RPGs?
Mouncy:
Mittelalter ist halt einfach das falsche historische Vorbild für klassische D&D Fantasy. Eine mystisch und romantisch verklärte Antike ist einfach viel besser. Stadtstaaten. Polytheismus. Viel unzivilisiertes Grenzland und barbarische, raubende Stammesvölker (Orks etc.). Eventuell schafft es ja sogar die eine oder andere Großmacht (Rom) für ein paar Jahrhunderte zu bestehen, zerfällt dann aber sowohl im Äußeren als auch im Innreren. Und lässt Ruinen zurück, die es zu erkunden gibt, mit sagenhaften Schätzen. Atlantis, Pompeji usw. D&D spielt sich halt am besten, wenns Dungeons gibt, und die muss ja irgendjemand mal gebaut haben. D.h. Bevölkerungszahlen wie in der Völkerwanderungszeit / sehr frühes Mittelalter machen denke ich Sinn. Mit Abweichungen nach unten und oben, je nach Zivilisationsgrad der Region innerhalb der Welt.
Feuersänger:
--- Zitat von: tartex am 23.09.2024 | 15:25 ---Das Argument war doch immer anders rum gemeint: dass Looten zwecks Verbesserung der eigenen Ausrüstung eben kein zentrales Definitionsmerkmal von D&D ist.
--- Ende Zitat ---
Sag das den Schatztabellen A - I.
Und ich finde es völlig normal, auch auf Level 10 noch 100 erschlagenen Hobgoblins ihre Kettenhemden auszuziehen und in die BoHs zu stopfen, warum sollte man 10.000GM Verkaufswert liegen lassen?
(Edit: im Gegenteil mache ich das gerade in CRPGs eher _nicht_, aber in P&P schon, weil ich da eben nicht dreihundertmal klicken muss sondern einmal eine Ansage machen.)
Anyway, wenn ihr ums Verrecken dieses Fass nochmal von vorne durchdiskutieren wollt, bitte, macht nen neuen THread auf, hier aber BTT. :btt:
--
@Mouncy: ja das könnte man so verstehen und würde sicher auch funktionieren; allerdings beisst sich das für mich mit der Ästhetik, die ja nicht nur in den Illustrationen dargestellt sondern auch durch den eigenen Charakterbogen evoziert wird. Gotischer Plattenpanzer und Zweihandschwert passt halt nicht zur Antike.
Und in zweiter Durchdringungsebene spielt da halt auch das Techlevel mit rein: es hat ja historisch auch _Gründe_, warum die genannten Waffen und Rüstungen erst so am Spätmittelalter aufkamen, und nicht die Bohne in der Antike oder Spätantike/FrüMi. Und diese hängen dann irgendwo eben auch an der Wirtschaftsleistung, für die man wiederum eine gewisse Bevölkerung braucht, weil sonst die Industrie nicht in die Gänge kommt.
nobody@home:
--- Zitat von: Mouncy am 23.09.2024 | 15:27 ---Mittelalter ist halt einfach das falsche historische Vorbild für klassische D&D Fantasy.
--- Ende Zitat ---
Denke ich auch. Für andere Spiele geht's ja mitunter noch, aber speziell D&D postuliert eigentlich eine Welt, in der es zu einem "Mittelalter", wie es unsere Geschichtsbücher präsentieren, gar nicht erst hätte kommen können -- es sei denn natürlich, die Welt hätte sich erst mal jahrtausende-bis-millionenlang recht genau wie unsere entwickelt und der Umbruch von "realistischen" auf D&D-Verhältnisse wäre dann zu Mittelalter-Vergleichszeiten ganz plötzlich eingetreten. Beispielsweise Shadowrun-mäßig mit einem Erwachen der Magie und Monster, aber dann auch von jetzt auf gleich und auf weitgehend zivilisationsauslöschendem Superniveau...
Und ja, im Prinzip läßt sich auch eine Spielwelt, die dieses Szenario vor vergleichsweise kurzer Zeit erst durchgemacht hat, leicht genug stricken. (Da ist dann beispielsweise auch leicht erklärt, warum viele Kreaturen und andere Dinge noch weitgehend unbekannt sind -- die sind einfach noch zu neu, als daß sich Wissen um sie weit hätte herumsprechen können!) Von den Kanonsettings, in denen besagte Magie und Monster generell durch die Bank schon seit Jahrtausenden fest etabliert sind, passen aber nicht gerade viele in diese Kategorie.
Feuersänger:
Äh ja, das ist dann freilich nochmal ne komplett andere Frage, wie es zum Status Quo kommen könnte. So eine Fantasy-Welt muss ja nicht unbedingt über 4 Milliarden Jahre evolviert sein, im Gegenteil sind da doch Schöpfungsmythen à la "und dann erschuf Brimborium die Zwerge" als Setting-Wahrheit gängige Praxis.
Auch denkbar, dass die einzelnen Spezies durch irgendwelche Dimensionstore von anderen Welten in die eine Welt gespült wurden, aus welchem Grund auch immer, und jdf so erklärt wird warum auf einmal mehrere Apex-Spezies um einen Kontinent konkurrieren.
Oder etwas mundaner, mehr so wie bei iirc Warhammer: auf jedem Kontinent evolviert eine Spezies, und irgendwann fangen die halt an aus ihrem natürlichen Habitat zu expandieren und dann staubts.
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