Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten

<< < (41/58) > >>

tartex:

--- Zitat von: Aedin Madasohn am 25.09.2024 | 17:59 ---- oder vielleicht nur weniger Saatgutfresser?
vielleicht eine Liturgie, die den Vögeln den Schnabel verbietet (Gebete in diese Richtung sind verbürgt) bzw. Mäuse, Hamster und Ratten vertreibt?

--- Ende Zitat ---

Nein, die werden einfach fast alle von den Kobolden und Schleimmonstern gefressen.

schneeland:

--- Zitat von: unicum am 25.09.2024 | 17:55 ---Ist ja nicht so das wir das auf der Erde nicht auch gehabt hätten,... ich meine nur wenn man solche Bezeichnungen "erfindet" wie "30/100 Jähriger Krieg"

Wenn das thema so einfach wäre hätten wir nicht schon 8 seiten gefüllt ;)

--- Ende Zitat ---

Ok, war vielleicht ein wenig arg knapp formuliert. Nochmal anders: wenn ich so auf die vergangenen Seiten schaue, dann spricht eigentlich Einiges dafür, dass die Bevölkerungsdichte in einem fantastischen Mittelalter höher sein sollte als in der real-geschichtlichen Entsprechung (sprich: Spätmittelalter/Renaissance), eben weil Magie dafür sorgt, dass es Zauberäquivalente zu technischen Fortschritten gibt, die erst deutlich später stattfanden.
Man kann sich jetzt einfach damit arrangieren und beschließen, fortan mehr Stadtabenteuer mit politischen Intrigen zu spielen. Will man aber dafür sorgen, dass die Besiedlungsdichte trotzdem dünn ist, bleiben m.E. schwerpunktmäßig nur die drei bereits andiskutierten Strategien:
1) regelmäßig ordentlich "draufzuhauen" - und zwar tendenziell fester und/oder häufiger als in der echten Geschichte. Mit Pest und 30-jährigem Krieg hat man ja schon brauchbare Vorlagen dafür und dann muss man das Ganze eben noch auf 11 drehen. Und in der Tat ist es ja - zumindest meiner Erinnerung nach - in den Vergessenen Reichen so, dass quasi alle 3 oder 4 Generationen alles so richtig den Bach runtergeht. So richtig befriedigend finde ich diese Großkatastrophen aber auch nicht
2) für kontinuierliche Gefährdung auf niedrigem Niveau sorgen (Goblinbanden, böse Hexen im Sumpf, Nekromanten in der Burgruine um die Ecke), damit trotz verbesserter Ausgangslage noch "oft genug" gestorben wird
3) das Thema Magie (Risk/Reward, Magierdichte, etc.) nochmal aufrollen und schauen, dass die Positivfaktoren gar nicht wirklich stark greifen - da hattest Du aber korrekt festgestellt, dass Feuersänger das in diesem Thread nicht weiterverfolgen möchte

Feuersänger:
Okay, also zum Thema Magie revidiere ich ein Stück weit und sag mal so:
Da hängt es halt einfach extrem vom einzelnen Setting / System ab, was da überhaupt möglich ist und auch tatsächlich umgesetzt wird.
Daher bringt es halt mE nicht viel, einfach so ganz grob mit der Hand zu wedeln und zu sagen "Mit dem Zauber des Klerikers wird das alles in Ordnung kommen".

Darum bitte neue Setzung für diesen Thread: wenn ihr mit dem Einfluss von Magie argumentiert, dann bitte jeweils unter Nennung von Ross und Reiter, also was möglich ist, wieviele Leute das können und regelmäßig machen, und was es bringt.

Wir hatten ja bspw in für D&D im anderen Thread herausgearbeitet, dass Kleriker der 5. Stufe und drüber eigentlich doch relativ selten sein dürften. Selbst wenn wir da eine Quote von 1:1000 annehmen (d.h. jeder Marktflecken hat so einen als Priester), spielt das für die Ernährungslage überhaupt keine Rolle, weil der halt dann pro Tag vielleicht 10 Leute durchfüttern kann und die anderen 990 gehen leer aus. Und soweit ich mich erinnere, ist in der Praxis eher mit einer noch geringeren Quote zu rechnen, eher sowas wie 1:5000; spielt aber an diesem Punkt auch keine Rolle mehr.

Das wäre halt was anderes, wenn ein Priester einige 100 Leute ernähren könnte oder wenn praktisch jeder einen Volkszauber beherrscht mit dem er sich was zu Essen herbeizaubern kann; das ist aber wirklich sehr unkonventionell; mir fällt jetzt außer Tippyverse (welches auf einem Exploit dysfunktionaler Fallenregeln basiert) kein Beispiel ein.

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Feuersänger am 25.09.2024 | 18:44 ---spielt das für die Ernährungslage überhaupt keine Rolle, weil der halt dann pro Tag vielleicht 10 Leute durchfüttern kann

--- Ende Zitat ---

sicherlich, für die Darstellung einer ganzen Landschaft wäre das zu "klein"

ein "Guru" zaubert für seine 10 Kinderschüler das Essen herbei und kann so in der "asketischen Waldeinsamkeit" seine "Schule" betreiben (am Leben halten)
aus "Abenteuergrund" suchen die Chars ihn auf. Und weil der Guru genau auf der Astralrisskante sitzt, können die Chars da nicht einfach hinteleportieren (weil ihnen die Matrixaklimatisierung-Brimborium noch fehlt) und nehmen daher klassisch die Füße in die Hand

bei einem "Kloster" auf einer echt kalten Insel im Nordmeer (so ganz ohne jedes die Meditationen störendes Möwenkreischen, so kalt und weit draußen liegt das Kloster)
dann halt ein paar "Smutjemagosi" mehr.
was die wohl für (ansonsten indizierte) Zauberformeln preisgeben würden im Tausch für die Biroherbayo-Thesis?  ~;D

Managarmr:

--- Zitat von: Eleazar am 20.09.2024 | 10:06 ---..... Oder nehmen wir Schädlinge wie den Kartoffelkäfer: In Irland sind viele verhungert und sehr viele ausgewandert.

--- Ende Zitat ---

[Nerd] das war Phytophtora infestans, ein Eipilz[/Nerd] ;)

Und noch eine Korrektur, die Hexenverfolgungen waren teilweise eine Konsequenz der Pest. Der Adel brauchte Bevölkerungszuwachs um die wirtschaftliche Basis wieder aufzubauen (all die leeren Bauernhöfe). Die "Hexen" waren da ein Hinderniss weil die sich natürlich mit Empfängnisverhütung auskannten., also weg mit denen.
Das könnte man als Faktor in einer Fantasywelt heranziehen, die Geburtenrate ist aus irgendeinem Grund niedrig
(z.B. -weise Kräuterpersonen, ruhig auch nichtmagisch;
-im Boden vorhandene/ausgewaschene Gifte im Nahrungskreislauf etc)

Ein weiterer Faktor der Bevölkerungsdichte begrenzt, sind die Zugtiere. Londons Bevölkerung explodierte in dem Moment wo man Kohle für Eisenbahnen hatte, plötzlich konnte man jede Menge Pferde (extrem schlechte Futterverwerter, da Nicht-Wiederkäuer) ersetzen, und die Anbauflächen stattdessen für menschliche Ernährung benutzen.

Noch ein begrenzender Faktor ist die Bürokratie. Einer der Gründe für Roms Zusammenbruch war dass es sich überdehnt hatte. Mit rein manueller Bürokratie erreicht man schnell einen Status, wo man sehr viele Bauern braucht um all die Administratoren zu ernähren.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln