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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten

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Chaos:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 26.09.2024 | 18:07 ---Frankreich hat eine Fläche laut Wikipedia von ca. 633 000 km² (schwankt interessanterweise, wenn man googelt, Statista 644 000). Mit 20 Mio / 633 000 komme ich auf eine Bevölkerungsdichte von 32 / km². Selbst wenn man sagt, dass Frankreich im MA etwas kleiner war, war es niemals nur die 200 000 km² groß, die man rechnerisch für die Zahl bräuchte... Mag sein, dass man mit 450 000 km² oder so bei irgendwie 40-50 / km² landet. Immernoch deutlich mehr als 15 / km², klar, aber wo ziehst du denn die 100 her? Denn daran hängst du ja deine Argumentation so ziemlich auf...

--- Ende Zitat ---

Ich kenne für Frankreich im Mittelalter den Wert von 100 pro Quadratmeile, also nicht ganz 40 pro Quadratkilometer. Da reicht es dann, Frankreich auf gut 500.000 Quadratkilometer "runterzuschrumpfen", um auf 20 Millionen zu kommen.

(Quelle: "Medieval Demographics Made Easy" von S. John Ross)

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Chaos am 26.09.2024 | 18:25 ---Ich kenne für Frankreich im Mittelalter den Wert von 100 pro Quadratmeile

--- Ende Zitat ---

Ok, so können natürlich auch schnell falsche Zahlen entstehen. Fragt sich aber auch noch, welche Meile gemeint ist  ;)

Feuersänger:
Das mit den 100 hatte ich schon ziemlich am Anfang revidiert, aber halt im OP nicht editiert. Immerhin, das mit den Quadratmeilen dürfte der Ursprung des Fehlers gewesen sein. In der Folge habe ich für Frankreich mit 45/km² gerechnet. Und ja, Frankreich war vor der Neuzeit wirklich noch deutlich kleiner als heute, da hat quasi das östliche Drittel (oder zumindest Viertel) gefehlt:
(das ist jetzt glaub ich so etwa Stand 1280 ebbes)

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Feuersänger am 26.09.2024 | 20:21 ---Das mit den 100 hatte ich schon ziemlich am Anfang revidiert, aber halt im OP nicht editiert.

--- Ende Zitat ---

Ah, sorry, ich sehe es. Mea Culpa.

Raven Nash:

--- Zitat von: unicum am 26.09.2024 | 16:00 ---Naja ich verbinde mit "schätzen" einen Wert der möglicherweise eine extremorbitant hohe unsicherheit hat und das verbinde ich dann nicht mit "Fachleute" und "halbwegs glaubwürdiger Quelle", also wenn mein Chef zu mir sagen würde das meine Messwerte "schätzungen" sind würde ich mich fragen was ich überhaupt noch arbeiten sollte. Will sagen ich finde den Begriff "schätzung" etwas abwertend.
--- Ende Zitat ---
In vielen Bereichen der Geschichtswissenschaft kann auch der Experte nur Schätzungen liefern, weil die Quellenlage entweder zu schlecht, zu ungenau oder zweifelhaft ist. Bevölkerungszahlen unterliegen grundsätzlich zum einen mal dem Faktor, dass sie überhaupt erhoben wurden, zum anderen, zu welchem Zweck und von wem. Zumeist ging's um Steuern, und da wurden gerne mal geringere Zahlen pro Haushalt angegeben. Beim militärischen Zensus wiederum fielen alle Frauen, Kinder und Greise raus.
Dazu kommt, dass es selten ein zentrales Register gab, sondern das lokal verwaltet wurde.

Daraus dann wirklich belastbare Zahlen abzuleiten ist extrem schwierig und selten auf Dauer haltbar. Je weiter man in der Geschichte zurück geht, umso schlimmer wird das. Da lassen sich Fakten oft kaum von Erzählungen unterscheiden.
Da braucht es dann die Archäologie, die Sachbeweise liefert - soweit solche vorhanden sind.

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