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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
Raven Nash:
--- Zitat von: Zed am 19.07.2024 | 13:21 ---Ja, und ein Atmosphäre-Faktor, der bei entvölkerten Ländern hinzukommt, sind die untergegangenen, geheimnisvollen Zivilisationen, deren Reste sich noch finden lassen. Ohne den Kontrast "Heute Wildnis, damals Kulturland" würde das Besondere des Vergangenen nicht deutlich.
--- Ende Zitat ---
Ich nutze das auch, um "Dungeons" logisch zu machen. Ruinen untergegangener Bauwerke sind deutlich logischer als irgendwelche Labyrinthe. Und bei vielen davon muss man sich den Zugang erst freischaufeln.
Dafür besteht auch die Möglichkeit, Dinge zu finden, die in der Jetztzeit überaus praktisch sein können.
nobody@home:
--- Zitat von: Raven Nash am 19.07.2024 | 13:36 ---Ich nutze das auch, um "Dungeons" logisch zu machen. Ruinen untergegangener Bauwerke sind deutlich logischer als irgendwelche Labyrinthe. Und bei vielen davon muss man sich den Zugang erst freischaufeln.
Dafür besteht auch die Möglichkeit, Dinge zu finden, die in der Jetztzeit überaus praktisch sein können.
--- Ende Zitat ---
Wobei man natürlich ggf. ein bißchen aufpassen muß, denn viele stereotyp "wilde" und "unbevölkerte" Gebiete waren das zumindest im Verlauf der bekannten realen Geschichte auch schon nie so recht -- die Einwohner waren einfach aus hinreichend ausgeprägt eurozentrischer Sicht nur Leute, die "nicht zählten". Selbst durch eine ausgesprochen ungemütliche Wüste hindurch gibt's oft zumindest mal gelegentlich Verkehr, und sei er auch nur per Kamel o.ä.
Feuersänger:
Zustimmung dazu -- speziell der Argonnath war schon auch im Film ein ganz spezieller Bombast.
Überreste untergeganger Zivilisationen schön und gut. Wie oben schon gesagt, ich hab ja überhaupt keine Beschwerden, wenn es einen _Grund_ (oder mehrere) für die Entvölkerung gibt. Darum wie gesagt in meinem Setting die "Alte Welt", wo es eben genau das gibt: Überreste der alten Zivilisationen von vor dem Kataklysmus, monsterverseuchte Wildnis, und nur ganz wenige Enklaven, die mehr an die Vaults aus Fallout erinnern. In dieses Land zieht es nun Nachfahren der Emigranten, die sich in der Neuen Welt angesiedelt hatten. Schwupp können die Abenteurer sich austoben.
Mein Problem mit den meisten offiziellen Settings ist ja gerade, dass dort keine derartigen Gründe erkennbar sind. Aventurien befand sich vor der Ankunft Borbels sogar in einem "Goldenen Zeitalter" (laut Land dSA), weitgehend frei von Seuchen, Not und Krieg.
BTW finde ich auch für Faerun keine Angaben über starken Bevölkerungsschwund während der Time of Troubles. Da ist in erster Linie von toten Göttern die Rede, es heisst auch dass ganze Städte "ausgestorben" wären, aber warum letzteres finde ich nicht erklärt. Nur dass die Götter keine Zauber mehr verleihen kann ja wohl nicht der Grund für 90%igen Bevölkerungsschwund sein; das haben sie bei uns schließlich auch noch nie gemacht.
Witzigerweise hat IRL die Pest höchstens kurzfristig zu Nahrungsknappheit geführt, und danach sogar zu einer Verbesserung der Ernährungslage. Grund: da ja jetzt eine Menge Höfe frei waren, wurden weniger ergiebige Böden aufgegeben und die Überlebenden haben sich auf die fruchtbarsten Lagen konzentriert. Es kam also effektiv mehr Ertrag pro bestelltem Hektar herum.
Auch der 30jährige Krieg hat ja die Bevölkerung sehr stark dezimiert, allerdings sind wir hier schon weit vom Mittelalter entfernt. Ich kenne eigentlich kein Fantasysetting, das zentral das 17. Jh emuliert. Aber anyway. Auf Wikipedia finden wir zu lesen, "in Teilen Süddeutschlands überlebte nur 1/3 der Bevölkerung". Das ist zwar sicher sehr regional, aber schon kras.
Also okay, wenn man sowas wie eine Pest _und_ einen ultra brutalen 30jK kombiniert, könnte das in Kombination für einen 80%igen Bevölkerungsschwund verantwortlich sein. Also wer das in seinem Setting so definiert, wie gesagt: null Problemo, bin ich sofort dabei.
nobody@home:
Na ja, viele Fantasywelten sind ja nachgerade postapokalyptisch in dem Sinne, daß es da mal ausgesprochene Apokalypsen gegeben hat. Schwierig wird's nur, wenn die schon wieder zu lange her sind -- Krynns berühmter Kataklysmus etwa liegt ja um die Zeit, wo die Drachenlanze-Bücher einsetzen, meiner Erinnerung nach auch schon wieder drei Jahrhunderte zurück, und wenn man sich so umschaut, dann leben die Leutchen da vor dem Angriff der Drachenarmeen eigentlich schon wieder ganz gemütlich.
unicum:
Ich denke eine der Gründe für die entvölkerten Fantasywelten dürfte einfach so sein "Weil es für die Helden interessanter ist".
Es ist aber eben auch interessanter wenn die Welten vorher mehr bevölkert waren und diese Völker eben Ruinen und Schätze hinterlassen haben.
Den Grund für den Untergang muss ich als Autor ja nicht unbeding gleich angeben.
Das ist aber zum teil recht unbefriedigend. Ich hätte da lieber Weltenbau der das besser erklärt.
Viel hängt auch an der Geburtenrate, Kindersterblichkeit und anderes derartiges.
Ich hab mir vor einiger Zeit gedanken zu Elfen gemacht gerade weil die seit kurzem exestierende Antwort für Midgard (die nicht so meins ist) im Midgard Forum auf die Frage "Warum gibt es so wenige Elfen und warum haben diese unsterblichen Wesen nicht schon die ganze Welt überbevölkert?" (Die antwort ist das Elfen eine Sturm und Drang phase haben, in der sie hohe Risiken eingehen und dabei eben viele draufgehen)
Die Kindersterblichkeit war schon krass früher und danach das krasse sterben der Frauen nach der Geburt. Wenn das beides wegfällt können auch wir Menschen die Welt überbevölkern (wir sehen es ja gerade) auf der anderen Seite haben wir ja auf der vorherigen Seite von xplummerx die schöne Statistik gesehen (die auch der einer der Gründe ist warum ich bei unsterblichen Elfen einfach davon ausgehe das die nicht karnickeln auf teufel komm raus).
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