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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten

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Isegrim:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.07.2024 | 13:57 ---Aventurien befand sich vor der Ankunft Borbels sogar in einem "Goldenen Zeitalter" (laut Land dSA), weitgehend frei von Seuchen, Not und Krieg.
--- Ende Zitat ---

Aber Aventurien ist nach keiner Darstellung entvölkert. Das  passt schlicht nicht in diesen Thread. Mag sein, dass die Bevölkerungsdichte viel zu niedrig ist, wenn man die veröffentlichten Zahlen mit realistischen vergleicht, aber nirgends wird gesagt, dass Mittelreich sei (vor Borbarad) entvölkert, oder nur extrem dünn besiedelt oä, im Gegenteil. Es gibt siche rdünn besiedelte Wildnis-Gegenden, aber die "zivilisierten" Regionen sind das definitiv nicht.

Ainor:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 19.07.2024 | 12:22 ---So wie bei SchwertKÜSTE?  ;)

--- Ende Zitat ---

naja, das ist ein langer Streifen mit viel Hinterland. Glaube nicht dass da Fischerei so einen grossen Unterschied macht.
Aber Getreidelieferungen nach Waterdeep entlang der gesammten Küste dürfte es wohl geben.

Wenn man weniger Leute haben will gibt es gibt natürlich viele Gründe für den Bevölkerungsverlust, aber die meisten sind kurzfristig. Wenn die Pest 1/3 erledigt aber dann die Fruchtbarkeit von 2 auf 3 steigt ist das LAnd nach einer Generation schon wieder voll. Ackerfläche ist ja dann da. Damit die Bevölkeung langfristig klein bleibt braucht man mehr, z.B:

- Klimaveränderung (Kleine Eiszeit oder so)
- Monsterausbreitung in den entvölkerten Gebieten (und damit ein Points of Light setting)
- Politische Veränderungen etc. aufgrund derer der Handel und die Nahrungsverteilung zum erliegen kommt. 

Rom hatte im Mittelalter grob 25000 Leute. Damit wurde nichtmal das halbe Kolosseum voll. Sowas macht sich gut als Abenteuersetting denn da hat man die Dungeons gleich vor Ort.

nobody@home:
Ich hab' mal spaßeshalber ein bißchen in "Malmsturm -- Länder des Sturms" geblättert. Nur kurz quergelesen und kein Tiefenstudium betrieben und auch keine Bevölkerungszahlen für komplette Landstriche gefunden, aber bei den erwähnenswerteren Städten stand doch so einiges dabei. Demnach hat's im eisigen Norden und der kleinstaaterisch-provinziellen Waismark schon ganz offiziell ein paar Städte mit Einwohnerzahlen in den Zehntausenden (Phanagor in der Waismark kratzt sogar an der Hunderttausend), während es im technisch fortgeschritteneren, aber auch dekadenten und stark von Wüsten geprägten Imperium durchaus die eine oder andere Millionenstadt gibt...allerdings leistet sich dann die Beschreibung der Hauptstadt Lyssa den potentiellen kleinen Schnitzer, zu behaupten, mit ihren geschätzten zehn bis zwanzig Millionen behause die schon "die Hälfte der imperialen Bürger". Wobei -- je nachdem, was zum Bürgerstatus eigentlich dazugehört, kann das wiederum durchaus stimmen und trotzdem mit deutlich mehr Bewohnern des Imperiums zusammenpassen, die dann einfach ihrerseits schlicht nicht als "richtige Bürger" zählen. Dafür gibt's ja in der irdischen Geschichte schon genügend Beispiele, und wie sich die Bevölkerung insgesamt so auf die einzelnen Gesellschaftsschichten verteilt, müßte ich noch mal nachhaken. :think:

Aedin Madasohn:
da das Stichwort mittelalterliches Rom fiel

- auch die zahn-der-zeit-zerstörte Frisch-Wasserversorgung kann eine einstmals groß&mächtige Stadt "kleinhalten"

Gründe lassen sich da schon finden, wer früher hoch hinaus war, hat natürlich eine höhere Fallhöhe  ;D
und wenn die übrig gebliebenen "dekadenten Eliten" sich um Viadukte und Co nicht kümmern (oder mangels Wissen&Ressourcen für hydraulischen Mörtel nicht mehr können), dann gehen ihnen halt die Untertanen aus bzw. werden nicht größer, als magere XYZ

dazu auch gesellschaftliche Momentume. Wenn die julianische "Pest" die Städte ausrottet, was machen dann überhaupt die versklavten "Pächter" auf den Latifundien?
ach ja richtig. Den römischen Ausbeuter-Städter gegen den frisch eingefallenen hunnischen/germanischen/piktischen/arabischen Warlord auswechseln  ;D

und wenn die neuen "Bosse" noch gar nicht alle Steuer- und Abgabenschlichen kennen, dann lebt es sich als Servant unter den Franken gar nicht mal so übel...
...wer braucht schon Städte(r), wenn er seinen Wein auch selber trinken kann?!  ;D

gleichbleibende Anzahl an Weinreben auf weniger trinkfähige Bevölkerung = Zunahme von Leberzirose -> reduzierte Lebenserwartung,
dass Land bleibt auf einem niedrigen Bevölkerungsstand, ganz von alleine  ;D
und weil alle besoffen nicht mehr Karren fahren (Zielort finden) können, bringt auch keiner mehr Korn in die verbliebenen Städte...
eine Abwärtsspirale also

ok, hat jetzt was von Asterix und Obelix in Spätantikistan  ~;D

Jiba:

--- Zitat von: flaschengeist am 19.07.2024 | 13:12 ---Das habe ich ebenso gehandhabt: Je bevölkerungsärmer, desto unzivilisierter desto mehr Gefahren. Und Gefahren bezwingen ist wiederum der Stoff, der für mich das Abenteurerleben wesentlich ausmacht.

--- Ende Zitat ---

Wobei ich unpersönliche Gefahren ja relativ unspannend finde. Also sowas wie Witterung, Flussquerung, Bergerklimmung, Im-Wald-Verlaufen, den Proviant am letzten Lagerplatz vergessen und dergleichen. Wenn ich das haben will, dann schnappe ich mir eher noch meinen Rucksack und gehe tatsächlich in die Natur – ist dann auch erlebbarer. Ich finde das im Rollenspiel schon als Würze zwischendurch ganz nett, aber so riesige, entvölkerte Landstriche, wo man Kilometer über Kilometer hinweg nicht mal auf ein Dorf stößt, die tun eigentlich nicht viel für mich. Und da gegen wilde Tiere zu kämpfen finde ich auch recht langweilig, weil da bereits die Verhandlungsmöglichkeit wegfällt.

Ich habe gerne Gegner, die eine Motivation haben und mit denen man auch sprechen kann. Gefahren, die eine Agenda haben oder in Fraktionen und Strukturen eingebettet sind, finde ich wesentlich reizvoller als die abstrakte Gefahr, in der Wildnis ein Loch im Schlafsack zu haben. Und die Gefahr, die von Persönlichkeiten ausgeht, ist auch ungleich komplexer. Ich mag auch lieber intelligente, zivilisierte Monster als wilde Fantasytiere mit komischen Frisuren.

Ich würde daher widersprechen, wenn es heißt: Je unzivilisierter, desto mehr Gefahren. Ich sage lieber: Unzivilisierte Landstriche präsentieren andere Gefahren als zivilisierte. Und ich persönlich bin mehr ein "Men vs. Men"- oder "Men vs. Society"-Typ und weniger "Man vs. Nature". Kann als Zwischenepisode gerne rein, sollte aber nicht der Hauptdreh- und Angelpunkt sein. Auch die Zivilisation hält Abenteuer bereit.

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