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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten

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nobody@home:

--- Zitat von: Jiba am 19.07.2024 | 14:55 ---Und da gegen wilde Tiere zu kämpfen finde ich auch recht langweilig, weil da bereits die Verhandlungsmöglichkeit wegfällt.
--- Ende Zitat ---

Na ja, je nachdem. Die meisten Tiere greifen vorbeikommende Menschen ja nur an, wenn sie einen guten Grund dafür haben -- oft genug schlicht, daß sie sich zuerst bedroht fühlen --, und wenn man diesen Grund rechtzeitig erkennt und beseitigt, kann man mit ihnen auch ohne Kampf auskommen. Ausnahmen wie z.B. ein Nashorn, das einfach so schlecht sieht, daß es kurzerhand auf alles losstürmt, was eine gewisse Mindestgröße hat und sich bewegt, gibt's natürlich auch, die bestätigen die Regel aber letztendlich nur. :)

Aber es stimmt schon: Einöde ohne irgendwelche Gesellschaft, mit der man in Wechselwirkung der einen oder anderen Art treten kann, wird schnell langweilig, und eine Spielergruppe, die sich plötzlich nur noch gegenseitig unterhalten soll, wird das vermutlich auch bald merken.

Feuersänger:

--- Zitat von: Isegrim am 19.07.2024 | 14:22 ---Aber Aventurien ist nach keiner Darstellung entvölkert. Das  passt schlicht nicht in diesen Thread.

--- Ende Zitat ---

Äh, doch, grad nochmal nachgeschaut: _genau_ darum geht es in diesem Thread. Aventurien ist höchstens nicht in dem Sinne "entvölkert", dass da mal Volk war welches verschwunden wäre. Sondern es war anscheinend einfach immer schon so leer. Das ist aber eben einfach nicht plausibel, weil es dem Erfahrungswert widerspricht, dass verfügbare Siedlungsräume auch aufgefüllt werden.

Und gerade Aventurien hat ja (wie immer: vor Borbel) nur sehr wenig an Drohkulisse zu bieten. Das ganze Orkland beherbergt, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, zu Zeiten Hal's so um die 80.000 Orks. Und da soll ein "Orkensturm" herkommen, der das mächtige Kaiserreich beinahe in die Knie zwingt? Da lachen ja die Hühner!

--

Genauso blödsinnig sind freilich viel zu hoch angesetzte Bevölkerungszahlen. Ich kenn jetzt Malmsturm nicht, aber wenn ich nobody's Beschreibungen da so lese, gehen schon auch meine Augenbrauen über den Haaransatz. Millionenstädte in der Wüste? Und wie werden die dann versorgt?

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Generell: glaube mein Verdacht erhärtet sich, dass da generell eine Angst vor großen Zahlen ist. Zum einen, weil man sie sich nicht mehr bildlich vorstellen kann. Zum anderen, wie gesagt, weil dann der Einzelne umso mehr darin untergeht.

Beispiel: Stell dir vor, du hast irgendein besonderes Talent oder Fachgebiet. Das ist so exklusiv, das kommt unter einer Million Leuten nur einmal vor.
Das bedeutet, es gibt auf der Welt noch 8000 Leute, die das mindestens genauso gut können wie du. Man kann eine ganze Kleinstadt mit Leuten füllen, die in deinem superseltenen Spezialgebiet genauso rocken. Also was soll's dann, wenn du aus irgendeinem Grund ausfällst, wo du herkommst gibt's noch mehr.

Analoges mag auch bei Bedrohungen für die NSC-Bevölkerung gelten. Wenn irgendeine Bedrohung 1000 hier, 2000 da auslöschen könnte ehe sie sich totläuft, ist das halt "bedauerlich", aber geht im Rauschen unter wenn dann immer noch 100 Millionen übrig sind. Wenn der Pool aber viel kleiner ist, wiegen auch solche Verluste schwerer.

Vor einigen Jahren habe ich mir ja noch ein Setting gewünscht, das eine Fantasy-Hochkultur in ihrer Blüte darstellt, also mit entsprechend hoher Bevölkerung. Dann habe ich aber festgestellt, dass auch in diesem Setting eher die Randgebiete interessant zu bespielen sind. Mittlerweile bin ich also davon wieder weg und ziele auch mehr auf "Points of Light". Aber stimmig muss es halt sein.

Raven Nash:

--- Zitat von: Jiba am 19.07.2024 | 14:55 ---Und da gegen wilde Tiere zu kämpfen finde ich auch recht langweilig, weil da bereits die Verhandlungsmöglichkeit wegfällt.
--- Ende Zitat ---
Stadtmenschenproblem. Natürlich kann man auch mit Tieren "verhandeln" - der Bär ist z.B. einfach an deinen Vorräten interessiert, nicht an dir. Du stehst nur blöd im Weg. Das trifft z.B. auf viele Beutegreifer zu - und auch da nur, wenn der Hunger groß ist. Anders wäre es bei Tollwut, der einzige Grund, warum Wildtiere Menschen blindlings angreifen.
Richtiges Verhalten rettet da deutlich mehr Leben als der Griff zur Waffe.
Bringt dann auch mal die Chars zum Glänzen, die sonst gerne ein wenig untergehen - Waldläufer, Druiden, Barbaren, Jäger, etc.
Und der Barde muss mal die Fresse halten.  ~;D

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.07.2024 | 15:38 ---Genauso blödsinnig sind freilich viel zu hoch angesetzte Bevölkerungszahlen. Ich kenn jetzt Malmsturm nicht, aber wenn ich nobody's Beschreibungen da so lese, gehen schon auch meine Augenbrauen über den Haaransatz. Millionenstädte in der Wüste? Und wie werden die dann versorgt?
--- Ende Zitat ---

Speziell das Imperium ist halt auch ein Land von Alchemisten, Technosophen, dekadenten Adligen, und anscheinend insgesamt tatsächlich hauptsächlich Stadtbewohnern (geht so jedenfalls aus der Beschreibung des "Sandsiedler"-Archetyps für die dortige Bauernversion hervor, der diese Leute als Ausnahme von der Regel beschreibt) -- eigentlich nur noch ein Überbleibsel einer mal deutlich mächtigeren Zivilisation und zumindest stückweise deutlich näher an der Science Fantasy als am Fäntelalter an sich, auch wenn sie die Errungenschaften ihrer Vorfahren oft selbst kaum noch verstehen. Ich werd's bei Gelegenheit noch mal genauer studieren, aber einstweilen gehe ich mal schlicht davon aus, daß man dort auf "klassische" Landwirtschaft außerhalb der Slums kaum noch angewiesen ist, weil man Nahrungsmittel auch quasi vor Ort in irgendwelchen Tanks oder unterirdischen Farmen züchten kann. Jedenfalls, solange die noch funktionieren...

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.07.2024 | 15:38 ---Äh, doch, grad nochmal nachgeschaut: _genau_ darum geht es in diesem Thread. Aventurien ist höchstens nicht in dem Sinne "entvölkert", dass da mal Volk war welches verschwunden wäre. Sondern es war anscheinend einfach immer schon so leer.

--- Ende Zitat ---

Menschen waren in den vorhergegangenen Zeitaltern "Randerscheinungen"

Echsenzeitalter mit Gottdrachen Pyrdacor, rund 8000 Jahre vor Spiel
steinzeit-ler Ferkinaken (zurückgezogen im Hochgebirge) als Vorfahren der Tulamiden
Nivesen als Kältgegend Nomaden
Mohas als "edle" Wilde im Dschungel
Sumurrer als Gefolgsleute der Riesin Chalwen

und die Echsen sind dominat, versklaven Menschen (nur die Hochlagen des Gebirges sind ihnen zu kalt) und zerstören das Reich der Sumurrer

- dann gehen die Echsenreiche unter (Zweiter Drachenkrieg)

aus dominat werdenden Ferkinas (4000 Jahre vor Spiel) werden die tulamidischen Reiche mit den Auswanderungen der Norbarden (bis nach Thorwal und ins Bornland), Eroberungen im Dschungelsüden und (sehr viel später) Besiedelung Maraskans

aus dem Güldenland kommen "jetzt erst" Thorwaler und Liebfelder und besiedeln einen oger/ork/goblinverseuchten Kontinent, wo Hoch-Elfenreiche bereits zerfallen sind und die Echsen sich in den Limbus geflohen haben

Expansion der Bosparaner rund 3000 Jahre mit diversen Rückschlägen...

..........................

jüngere Mittelreichgeschichte: rund 90 Jahre vor Borbel endete die Kaiserlose-Zeit mit launigen 1/3 Bevölkerungsverlust. Damals gingen ja auch die Zorganpocken um

- Kaiser Reto führte den teuren Maraskankrieg. Hohe Steuerlasten bremsen ja auch das Bevölkerungswachstum.
- unter Kaiser Hal der Orkensturm (Greifenfurt, Weiden, Gareth) und der Zug der Tausend-Oger (Westtobrien und Warunk)
- Borbelkampagne
- Jahr des Feuers gegen die Heptarchen

da ist schon noch Luft für ein dünn besiedeltes Land, in welchem Barone auf Gemarkungen pochen, wo schon seit 918 nBF niemand mehr pflügte...

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