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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
Lichtschwerttänzer:
Das Empire in WFRP 1sted scheint mir IIRC ein Web of lights Setting zu sein, die PoL sind mittels Areas of light miteinander Verbunden
Feuersänger:
Inspiriert von den Ork-Rechnungen habe ich mal eben überschlagen, wie schnell sich auch eine menschliche Bevölkerung vergrößern kann, wenn die Sterblichkeit (speziell von Kindern und Müttern) gering ist und (bis zu einem gewissen Punkt) immer genug Nahrung erzeugt werden kann und Lebensraum vorhanden ist.
Man spricht ab einer Wachstumgsrate von 2.5%/a von einer Bevölkerungsexplosion. Klingt erstmal nach nicht viel, aber in klaren Zahlen heisst das, dass die Population sich alle 30 Jahre verdoppelt.
Das könnte zB so vonstatten gehen: Frau wird erwachsen, und bekommt dann bis zu ihrem 30. Lebensjahr 4 Kinder. Also ca alle 3 Jahre ein Kind, ist jetzt nicht völlig abseitig. (Denkt nur mal an eure eigenen Großeltern. Meine Großmutter hatte insgesamt 7 Kinder bekommen, von denen 1 als Kleinkind starb.)
Wir sehen also: 2.5%/a ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
Wenn also ZB in meinem Setting, welches ich oben erwähnt habe, zum Zeitpunkt des Kataklysmus nur 100.000 Personen den Exodus in die Neue Welt geschafft haben sollten... dann bei dieser Wachstumsrate wären nichtmal 300 Jahre später bereits 50 Millionen daraus geworden, wenn keine größeren Katastrophen dazwischen gekommen sind. Ich habe jedoch postuliert, dass seit dem Exodus schon 500 Jahre vergangen sind... das heisst, es sollte sich irgendwann im Lauf der Zeit das Niveau stabilisiert haben, sonst wären wir mittlerweile bei 6.5 Milliarden.
Daraus ziehe ich nun also folgende Konsequenzen für das Setting: ob 200.000, 100.000 oder gar nur 10.000 Leute den Exodus geschafft haben, ist für die Gegenwart so gut wie irrelevant. Es ist so oder so genug Potential da, dass ich für die Gegenwart quasi jede beliebige Zahl als aktuelle Bevölkerung festlegen kann (und ich will bestimmt keine Milliarden setzen). Man hat sogar "Puffer" für noch einige Seuchen, Kriege und andere Katastrophen, alles kann im gesetzten Zeitrahmen wieder ausgeglichen werden.
Wenn wir zB mal setzen, dass die Bevölkerung sich vor 200 Jahren bei 50 Millionen eingepegelt (oder das Wachstum stark reduziert) hat, folgt daraus auch, dass seitdem nur noch relativ wenige neue Siedlungen entstanden sein dürften bzw bestehende nicht mehr nennenswert gewachsen. Ein paar Verschiebungen kann es natürlich immer mal geben. Die meisten Ortschaften dürften hingegen 2-500 Jahre alt sein.
Und diese Ergebnisse helfen mir bei meinem Weltenbau doch schonmal deutlich weiter.
YY:
--- Zitat von: Feuersänger am 18.07.2024 | 19:03 ---Will sagen: wenn ich einer von 10000 Kriegern bin, kann ich ja vielleicht noch so ein ausnehmend großer Held sein, auf dessen Beitrag es ankommt. Zumal sich ja die geringe Anzahl über eine große Fläche verteilt und dann am Ende nie mehr als 1-200 Kämpfer auf einem Haufen anzutreffen sind. Wenn ich aber einer von 1 Million Soldaten bin, kann ich gar nicht so wichtig sein, dass es auf mich ankäme; egal was ich mache, es wird im Rauschen der Statistik untergehen.
Dies ist meine beste und wohlwollendste Interpretation zugunsten von "leeren Welten". Gleichzeitig wirft sie die Frage auf, wie man das umgehen könnte: wie kann ich ein Setting mit "normalen" Bevölkerungsdichten haben, und dennoch die einzelne Figur relevant halten?
--- Ende Zitat ---
Um beim militärischen Kontext zu bleiben:
Runterrechnen kann man das doch quasi beliebig - wo es um hinreichend spezialisierte Kräfte geht, kennen sich die Betroffenen einerseits quasi alle untereinander und haben andererseits einen enorm großen potentiellen Einfluss auf das Gesamtgeschehen.
Und allgemeiner: selbst aus den industrialisierten Massenkriegen des 20. Jahrhunderts kann man doch aus der hohlen Hand ein paar bekannte Namen "kleiner" Soldaten nennen.
--- Zitat von: Feuersänger am 19.07.2024 | 15:38 ---Vor einigen Jahren habe ich mir ja noch ein Setting gewünscht, das eine Fantasy-Hochkultur in ihrer Blüte darstellt, also mit entsprechend hoher Bevölkerung. Dann habe ich aber festgestellt, dass auch in diesem Setting eher die Randgebiete interessant zu bespielen sind. Mittlerweile bin ich also davon wieder weg und ziele auch mehr auf "Points of Light". Aber stimmig muss es halt sein.
--- Ende Zitat ---
Njoah, das hängt doch weniger an der reinen Zahl als am Zivilisationsgrad. Wo alles seine Ordnung hat, ist eben nur noch der Job des Ordnungshüters interessant.
nobody@home:
--- Zitat von: YY am 20.07.2024 | 22:27 ---Njoah, das hängt doch weniger an der reinen Zahl als am Zivilisationsgrad. Wo alles seine Ordnung hat, ist eben nur noch der Job des Ordnungshüters interessant.
--- Ende Zitat ---
Spielt man halt mal CSI: Baldur's Gate. :)
Feuersänger:
--- Zitat von: YY am 20.07.2024 | 22:27 ---Und allgemeiner: selbst aus den industrialisierten Massenkriegen des 20. Jahrhunderts kann man doch aus der hohlen Hand ein paar bekannte Namen "kleiner" Soldaten nennen.
--- Ende Zitat ---
Joar, klar. Die heute noch bekanntesten haben halt zB jeder das Äquivalent von mehreren Panzerdivisionen oder vielen Flugzeuggeschwadern vernichtet. Aber das ist ja der Punkt: was hat's gebracht? In Relation zu den genannten Massen von Menschen und Material war das ja alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gewonnen haben die, die mehr Zeug produzieren konnten und ihre erfolgreichsten Soldaten rausrotiert haben, um andere auszubilden.
Okay, zwar ist es in direkter Relation auch nicht viel anders, wenn man in Helms Klamm 10000 Orks gegenübersteht und 43 davon erschlägt. Aber in so einem Maßstab kann eine beherzte Einzelaktion na noch die ganze Schlacht (mit) entscheiden und dann kaskadierende Auswirkungen auf den ganzen Krieg haben. Das kann ich bei hypothetischen 10.000.000 Orks nicht mehr so richtig sehen, selbst wenn man 43.000 davon erschlüge, was aber schon ein Stretch ist.
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