Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau
"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
nobody@home:
--- Zitat von: Feuersänger am 21.07.2024 | 10:10 ---Joar, klar. Die heute noch bekanntesten haben halt zB jeder das Äquivalent von mehreren Panzerdivisionen oder vielen Flugzeuggeschwadern vernichtet. Aber das ist ja der Punkt: was hat's gebracht? In Relation zu den genannten Massen von Menschen und Material war das ja alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gewonnen haben die, die mehr Zeug produzieren konnten und ihre erfolgreichsten Soldaten rausrotiert haben, um andere auszubilden.
Okay, zwar ist es in direkter Relation auch nicht viel anders, wenn man in Helms Klamm 10000 Orks gegenübersteht und 43 davon erschlägt. Aber in so einem Maßstab kann eine beherzte Einzelaktion na noch die ganze Schlacht (mit) entscheiden und dann kaskadierende Auswirkungen auf den ganzen Krieg haben. Das kann ich bei hypothetischen 10.000.000 Orks nicht mehr so richtig sehen, selbst wenn man 43.000 davon erschlüge, was aber schon ein Stretch ist.
--- Ende Zitat ---
Na ja, die Frage "Was kann eine Handvoll Spielercharaktere überhaupt bewegen?" stellt sich ja eigentlich immer, und die Antwort hängt dann auch mit davon ab, wer die SC nun eigentlich genau sind. In "Red Hand of Doom" für D&D3 beispielsweise, was ja durchaus ein Kriegsabenteuer oder auch schon eine Kampagne ist, in deren Verlauf die SC mehrfach hochleveln sollen, besteht ihre Hauptaufgabe weniger darin, sich hinzustellen und die gesamte Monsterarmee persönlich wegzuschnetzeln, als in einzelnen Missionen erst mal herauszufinden, was überhaupt Sache ist, dann nach Möglichkeit Verbündete zu finden und geeignet anzuheuern, und natürlich peu a peu die einzelnen feindlichen Anführer auszuschalten. Für meinen rein persönlichen Geschmack hängt in diesem konkreten Fall immer noch zu viel an den Spielern, weil die "befreundeten" NSC während all dem als viel zu passiv beschrieben werden, aber grundsätzlich sind das alles durchaus passende Aufgaben für einen kleinen Kommandotrupp, wie eine typische D&D-Abenteurergruppe ihn nun mal darstellt, und können den Ausgang des Szenarios glaubhaft beeinflussen.
Nazir ibn Stonewall:
--- Zitat von: ghoul am 19.07.2024 | 10:45 ---[nerd] Magdeburg: Das waren aber Tillys kaiserliche Truppen! [/nerd]
--- Ende Zitat ---
Argh. Natürlich. 8) Die armen Schweden waren unbeteiligt... ein paar Tage zu spät. ;)
Nazir ibn Stonewall:
--- Zitat von: Feuersänger am 21.07.2024 | 10:10 ---Gewonnen haben die, die mehr Zeug produzieren konnten und ihre erfolgreichsten Soldaten rausrotiert haben, um andere auszubilden.
--- Ende Zitat ---
Global betrachtet ja, aber irgendwer musste den Sieg dann ja aber auch umsetzen. ;) Sprich: Wenn die SC in unserem Setting am 05.06.1944 das HQ der x. SS-Panzerdivision in einen Dimensionsvortex werfen, um zu verhindern, dass diese Panzer am nächsten Tag die Strände der Normandie verteidigen können, dann hatte das gewaltige Auswirkungen. Denn es kommt ja oft auf relativ kleine Operationen an. Wenn dann diverse tausend Soldaten am Strand landen, ist es im Einzelnen recht egal, wer unter exakt wie hohen Verlusten wie viele Gegner ausschaltet, solange das am Ende des Tages ein Ergebnis erzielt. Sodass das Handeln von SCs am Strand in der Masse untergeht, bei Schlüssel-Kommandooperationen nicht.
Kann man dann aber auch weiter runterbrechen. Am Strand allgemein ist es belanglos und austauschbar, aber der Angriff auf diese eine Geschützbatterie oder diesen Bunker kann interessant sein, und dort können wieder 5 Leute einen Unterschied machen, der sich auf Tausende auswirkt. Was sich wieder auf den ganzen Tag auswirkt. Was sich dann auf den gesamten europäischen Kriegsschauplatz auswirkt, bis hin zur Ostfront. Usw.
Raven Nash:
Eine kleine Gruppe mag auf den ersten Blick nicht besonders viel Impact haben - aber sie kann etwas in Gang setzen.
Beispiel gefällig? Nun, in der abgeschlossenen Kampagne hat die Gruppe (damals noch Level 3) sich mit der einzigen (Pseudo-)Religion angelegt und einen der Ihren aus deren Kerker befreit. Dabei stießen sie auf einen Nekromanten, der in der Katakomben unter dem Tempel hauste - geduldet vom Oberhaupt besagten Tempels. Sie haben ihren Freund befreit, den Nekromanten gekillt, und auch ein hochrangiges Mitglied eines der Vebrechersyndikate der Stadt rausgeholt. Die Beweise für das unangenehme Geheimnis hat dieser dann an sich genommen - und dem Proconsul (weltlicher Herrscher) überreicht. Soweit der Einfluss der SCs.
Einige Zeit später marschierte ein Heer, angeführt von einem Drachen auf die Stadt zu (das passierte gleichzeitig an mehreren Orten). Es kam zu einem Zerwürfnis zwischen Proconsul und Hohepriester, und letzterer wurde unter Hausarrest gestellt, mit den Beweisen erpresst und faktisch entmachtet.
Dies führte nun dazu, dass die beleidigte Leberwurst über Jahre intrigierte, selbst zum Nekromanten wurde und schließlich (nach dem Tod des Proconsul) die Untoten in der Kanalisation dazu benutzte, zu putschen. Jetzt haben wir dort also eine Stadt, in der Untote und Nekromaten leben.
Ich habe hier also das, was die SCs in Gang gesetzt haben, auf Basis der Charaktere weitergesponnen. Sie hatten die ganze Organisation der Kirche blamiert, den ohnehin größenwahnsinnigen Hohepriester angreifbar gemacht und somit "over the edge" gestoßen. Was folgte war eine Abwärtsspirale - die sie, wären sie vor Ort gewesen, vielleicht wiederum hätten stoppen können. Waren sie aber nicht.
Ich bin ein großer Fan von Ursache und Wirkung. Und die SCs sind eine ausgezeichnete Quelle von Ursachen. ;)
Issi:
Denke, Weiße Flecken in der Welt, haben mehrere Vorteile/Gründe:
1. Platz für Phantasie der Spieler
Wenn alles dicht besiedelt ist, und ausgearbeitet, können keine eigenen Ideen dort verwirklicht werden.
2. Weniger Lese und Lernaufwand für Spielleiter
Wer hat denn die Lust und vor allem die Zeit dieses Quellenmaterial durchzulesen?
Die Angst irgendwo mit dem Kanon zu brechen ist dann allgegenwärtig.
3.Wildnisabenteuer und Wildlife
Exploration von Gebieten macht ein Großteil der Abenteuer aus.
Unerforschtes Gebiet gibt's in Sci Fi Welten ja genug. Bei Mittelalter Welten ist das aber ebenfalls sehr beliebt.
Große Wälder, Wüsten und Co.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln