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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
YY:
--- Zitat von: Feuersänger am 21.07.2024 | 10:10 ---Die heute noch bekanntesten haben halt zB jeder das Äquivalent von mehreren Panzerdivisionen oder vielen Flugzeuggeschwadern vernichtet. Aber das ist ja der Punkt: was hat's gebracht? In Relation zu den genannten Massen von Menschen und Material war das ja alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gewonnen haben die, die mehr Zeug produzieren konnten und ihre erfolgreichsten Soldaten rausrotiert haben, um andere auszubilden.
--- Ende Zitat ---
Ich muss sagen, ich verstehe den Anspruch nicht, als Kombattant quasi im Alleingang den Krieg gewinnen zu können. Auch das Zünglein an der Waage ist man unterm Strich nur dann tatsächlich, wenn die Waage ansonsten austariert ist.
Entweder kneift man da alle Hühneraugen zu, wenn es um die erzählerischen Grundlagen geht - sprich: man simuliert dann schlicht nicht und in dem Moment ist auch egal, welche Zahl man an Truppenstärken oder Bevölkerungsgrößen schreibt - oder man muss bereits die Anfangsbedingungen in Spielerhand legen. Hier kann man sich noch überlegen, ob Spielerhand dann bedeutet, alles auf einem SC pro Spieler zu vereinen oder ob mehrere SC pro Spieler auf verschiedenen Ebenen des Krieges auch noch genehm wären.
Tendentiell braucht es dafür dann auch Kriegsformen, die das begünstigen, d.h. es sollte dann eben nicht etwa der o.g. industrialisierte Massenkrieg sein, der primär in den Fabriken und an den Reißbrettern gewonnen wird.
"Passende" Kriegsformen sind aber insbesondere in High Fantasy-Settings auch mit großen Bevölkerungszahlen ohne Weiteres denkbar.
nobody@home:
Man kann ja auch mal ein paar ausdrückliche Fantasykriege als Vergleich heranziehen, wobei ich ebenfalls den Verdacht hege, daß die normalerweise keine kleine Heldentruppe in Alleingang "gewinnt". Selbst im Ringkrieg war ja die Tatsache, daß der mit der Zerstörung des Einen Rings und dem Fall Saurons ganz plötzlich vorbei war, eher eine Art von Deus ex Machina...
tartex:
--- Zitat von: YY am 21.07.2024 | 19:06 ---Ich muss sagen, ich verstehe den Anspruch nicht, als Kombattant quasi im Alleingang den Krieg gewinnen zu können. Auch das Zünglein an der Waage ist man unterm Strich nur dann tatsächlich, wenn die Waage ansonsten austariert ist.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe allerdings sehr wohl das Gedankenspiel sich jene Momente der Weltgeschichte rauszusuchen, wo in einem Moment wirklich die Weichen anders gelegt worden zu sein schienen.
Klar, ich teile die Kritik des Konzepts das Geschichte von großen Köpfen gemacht und bestimmt wird, aber ein, zwei Attentate zur richtigen Zeit am richtigen Ort, können trotzdem einen gewaltigen Unterschied machen - für den Fall, dass auch getroffen wird - oder halt nicht.
YY:
Joah, weniger Attentate und mehr sonstige Terroranschläge, aber ja, da kann man sich zumindest für einige prominente Beispiele ohne große geistige Verrenkung einreden, dass sie einen großen Einfluss hatten - und für sehr wenige lässt sich ein konkretes Erreichen des beabsichtigten Verlaufes feststellen. Das ist dann auch oftmals nicht so narrativ befriedigend, wie man es gerne hätte, aber immerhin.
--- Zitat von: nobody@home am 21.07.2024 | 19:18 ---Man kann ja auch mal ein paar ausdrückliche Fantasykriege als Vergleich heranziehen, wobei ich ebenfalls den Verdacht hege, daß die normalerweise keine kleine Heldentruppe in Alleingang "gewinnt".
--- Ende Zitat ---
Nicht unbedingt Fantasykriege, aber zumindest entschieden "unmoderne" Kriege und Konflikte. Da lässt sich dann immer noch diskutieren, ob der große Einfluss einzelner Akteure nicht eher der gängigen Geschichtsschreibungsmethode geschuldet ist und ob man das nicht ebenso - siehe oben - für zeitgenössische Konflikte machen könnte. Wirkt dann eben schnell wie eine wirre Mischung aus Ilias und Landserheftchen ;D
nobody@home:
--- Zitat von: YY am 21.07.2024 | 21:14 ---Joah, weniger Attentate und mehr sonstige Terroranschläge, aber ja, da kann man sich zumindest für einige prominente Beispiele ohne große geistige Verrenkung einreden, dass sie einen großen Einfluss hatten - und für sehr wenige lässt sich ein konkretes Erreichen des beabsichtigten Verlaufes feststellen. Das ist dann auch oftmals nicht so narrativ befriedigend, wie man es gerne hätte, aber immerhin.
Nicht unbedingt Fantasykriege, aber zumindest entschieden "unmoderne" Kriege und Konflikte. Da lässt sich dann immer noch diskutieren, ob der große Einfluss einzelner Akteure nicht eher der gängigen Geschichtsschreibungsmethode geschuldet ist und ob man das nicht ebenso - siehe oben - für zeitgenössische Konflikte machen könnte. Wirkt dann eben schnell wie eine wirre Mischung aus Ilias und Landserheftchen ;D
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt -- da hängt dann schnell viel daran, wen man eigentlich spielt, und daran sollten sich mMn auch die Herausforderungen messen. Eine Gruppe von SC-Feldherren, von denen jeder über ein eigenes verbündetes NSC-Heer gebietet, wird nun mal normalerweise schlicht andere Probleme haben als ein kleines Trüppchen versprengter Abenteurer, die in einer belagerten Burg festsitzen, während draußen die feindliche Armee ihre Kriegsmaschinen aufbaut und der ganz große Krieg zwischen mindestens drei verfeindeten Reichen irgendwo weiter weg im Hintergrund abläuft...
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