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Gute & böse Gottheiten/Staat, Gesellschaft & Religionen/Gottheit & Gläubige...

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Zed:
So ist's in unserer DnD-artigen Kampagne

Vor den Gottheiten war das Universum
Als das Feste sich vom Gasförmigen trennte und das Helle vom Dunklen war das Universum geformt. Die Kräfte hatten noch kein Bewusstsein, denn es gab noch keine Gottheiten, die die Kräfte repräsentierten.

Vor den Gottheiten war das Leben
Eine noch verhüllte Schöpfungsmacht brachte den „Funken des Lebens“ in die Welt Aon. Nun traten Geburt, Schlaf und Tod zu Licht und Dunkelheit, Stein und Luft hinzu. Die Lebewesen begannen sich weiter zu entwickeln, und mit Humanoiden hielt zum ersten Mal „Bewusstsein“ Einzug ins Universum.

Die Humanoiden, wie die Elben, Zwerge und Menschen, liebten manche Kräfte und fürchteten andere. Sie personifizierten die Kräfte als Gottheiten, und Gottheiten wurden real. Ja, die Sterblichen waren vor den Gottheiten in der Welt. Die Sterblichen sind der Ursprung der Gottheiten.

Gefühle der Sterblichen formen die Gottheiten
Liebe, Ehrfurcht und Angst der Menschen sind wichtigsten Gefühle, die diese göttlichen Personifikationen „am Leben“ halten. Mit der Weiterentwicklung der Kulturen wurden nach und nach weitere Themen („Kräfte“) verehrt oder gefürchtet, wie Schönheit, Krankheiten, die Jagd, die Fruchtbarkeit, die Gemeinschaft, der Zorn. Durch diese Anbetung/Befürchtungen formten sich weitere Gottheiten.

Die Gottheiten geben Magie zurück
Die Personifikation alleine machte die Wesenheiten noch nicht zu Gottheiten, sondern ihre Fähigkeit, ihre Priester:innen mit Magie auszustatten. Magische Geschenke wie Heilungen verstärken die Liebe der Gläubigen zu einigen Gottheiten, ebenso wie die Angst vor manchen Kräften, die wiederum durch bedrohliche Magie weiter geschürt wird, die zerstörerischen Gottheiten stärkt. Dies ist ein sich selbst erhaltener Kreislauf von Macht.

Alle Gläubigen wissen, dass es viele Gottheiten gibt. Für keine Gottheit ist es ein Problem, wenn ein Schäfchen mal zeitweise eine „befreundete“ Gottheit verehrt.

Wie präsent sind Gottheiten?
Seit dem Kataklysmus vor 27.000 Jahren sind die Gottheiten entrückt. Sie wirken nie direkt auf Aon, sondern durch hohe Klerikale oder rätselhafte, halbphysische Avatare (meist Tiere). Nur wenige Gläubige kennen wirkliche Teile ihres Willens.

Die Gottheiten untereinander
Die Gottheiten wissen, dass sie ihre opponierenden Gottheiten nie ganz vernichten können – denn die Kräfte, die sie repräsentieren, sind ja auch nicht zu vernichten – und darum streben sie das auch nicht an. Die Göttin der Geburt und die Göttin des Todes haben nur wenig Konfliktpunkte, sie anerkennen, dass sie beide existieren müssen, und existieren so schlicht nebeneinander. Der Einfluss einiger Gottheiten fluktuiert – in Pestzeiten ist der Gott der Krankheiten dominant, doch irgendwann wird die Göttin der Heilung wieder die Oberhand gewinnen.

"Böse" Gottheiten – und die Gläubigen können ihre Gottheit zu einem Teil selbst interpretieren
Wirklich „böse“ Gottheiten gibt es eigentlich nicht. Die Göttin des Todes zB hat kein genuines Interesse qualvollem Sterben. Der Berserker- und Sturmgott wird manchmal angefleht, ein Land oder ein Schiff im Orkan zu verschonen, aber er wird ein anderes Mal auf um wütende Kraft gebeten, Feinde zu besiegen. Hiltor ist als Sonnengott in den gemäßigten Zonen der Gott des Lichtes und der Gerechtigkeit, aber äquatorialen Gegenden wird seine sengende Sonne und ihre Unerbittlichkeit, mit der sie in kürzester Zeit Lebewesen verdorren lassen kann, gefürchtet.

Nur eine Gottheit erfordert theologische Gedankenakrobatik, um ihre Existenz zu rechtfertigen: Hexantor, der Gott der Seuchen, des Siechens, des Verderbens. Warum sollten Hexantors Klerikale durch die Welt ziehen, um Krankheit und Schrecken zu verbreiten?

Zum einen kann man Hexantor anbetteln, dass er das eigene Haus vor der Pest verschont. Das stärkt ihn auch, und manchmal gibt er vielleicht nach. Zum anderen – so wurde sich in theologischen Fakultäten geeinigt – ist sein Zweck, die Sterblichen daran zu erinnern, dass es immer schlimmer kommen kann, und dadurch die Sterblichen „zu trainieren“, sich auf schlimme Situationen vorzubereiten und sie zu überwinden.

„Befreundete“ Gottheiten
Um zu wissen, wo unterschiedliche Gottheiten an einem Strang ziehen, kann man sich anschauen, welche der vier Eigenschaften Emotion, Natur, Zivilisation, und Krieg ihnen zugeordnet sind. So teilen die Götter Bamork (Sturm & Berserker), Hiltor (Licht, Gerechtigkeit und Ritter) und Hexantor (Siechtum, Krankheit) die Weltanschauung „Krieg“. Dadurch kann es sein, dass in einer Armee Klerikale aller drei Götter zusammenarbeiten.

Hiltor wird zusätzlich die Weltanschauung „Zivilisation“ zugeschrieben (Gerechtigkeit), während Bamork zusätzlich für „Emotion“ (Wut) steht. In Auseinandersetzungen, in denen sich „Zivilisation“ und „Emotion“ gegenüberstehen, sind Klerikale dieser beiden Gottheiten dann auf entgegengesetzten Seiten zu finden.

Spezialfälle und die Integration der Kirchen in die Gesellschaften lasse ich jetzt beiseite.

Feuersänger:
Achja noch ein Nachtrag bezüglich "Wird es (von den Guten Göttern und ihren Kirchen) toleriert, wenn normale Leute Böse Götter anbeten, um von deren Zorn verschont zu bleiben?":
--> Denke mal, wenn Team Gut die Leute nicht vor besagtem Zorn schützen kann, wird ihnen gar nichts anderes übrig bleiben als das zu tolerieren. Das wäre ja, als würde man nochmal durch das Gesetz bestraft, wenn man sich erpressen oder ausrauben lässt, anstatt dass die Polizei sich schämt einen nicht vor den Kriminellen beschützt zu haben.


--- Zitat von: Tudor the Traveller am 23.07.2024 | 22:13 ---Naja, da wäre doch klassisch die Gottheit der Untoten noch frei. Anhängern wird in Aussicht gestellt zu höheren Untoten gemscht zu werden und somit unsterblich und potentiell mächtig zu sein. Das ist dann üblicherweise ein Sammelbecken der Verzweifelten und Todgeweihten. Und eventuell von Leuten, die sich auf der Verliererseite sehen und es der etablierten Ordnung heimzahlen wollen. Dazu ein paar exzentrische Intellektuelle, die Untod abfeiern... so ungefähr ist die böse Göttin in meinem Setting drauf.

--- Ende Zitat ---

Ja, das wäre in der Tat eine Idee, ist notiert.

Der Aufstieg einer solchen Gottheit könnte dann in meinem Setting für die Guten Götter den Ausschlag gegeben haben, sich mit der düsteren Morrigan (entspricht Wee Jas, also Tod & Magie) zu verbünden - immerhin ist die sehr humorlos was die Störung der Totenruhe und Erschaffung von Untoten anbelangt. Gut, sie ist auch sonst sehr humorlos, aber nobody's perfect.  ;D

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