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Systembastel-Überlegungen: Mindestvoraussetzungen/Mali vs Ermutigungen/Boni

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Zed:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  7.09.2024 | 19:05 ---Wir müssen schauen, was wir vergleichen. "Barde" ist halt keine Fähigkeit, sondern ein Paket an Dingen. Das bezeichnet man halt üblicherweise als Klasse oder Archetyp, muss man aber nicht.

--- Ende Zitat ---
Ja, so ist es in Beyond Time auch: Barde, Paladin, Berserker oder Dryadenherz sind Pakete (Power), die jede der Basisklassen Priest, Mage, Warrior, Strider nehmen kann. Man kann also zB einen Sorcerer mit Barde spielen oder einen Warrior.

Theoretisch ginge auch der Wizard mit Berserker (= Rage), das wäre jedoch eine nicht sehr praktikable Kombi, da man in Rage nur Nahkampfaktionen ausführen (also nicht zaubern) kann.

Zed:
Die Power "Barde" und der Skill "Singen" bzw "Instrument spielen" hängen in Beyond Time nur lose zusammen. Das liegt daran, dass die speziellen Bardenfähigkeiten zwar an Musik gekoppelt sind, jedoch kein Skillcheck erforderlich ist, um sie auszuführen. Dem gegenüber kann auch ein Nicht-Barde singen (klar) und damit besondere Effekte erzielen, unabhängig von den Bardenkräften.

Skill Singen (ob Barde oder nicht) in Beyond Time
Zum einen kann man mit Singen Geld verdienen, je mehr, umso höher der Skillwurf ausfällt. Zum anderen kann man mit einem Gesangsauftritt die grundsätzliche Einstellung des Publikums zum Gesangskünstler für kurze Zeit oder permanent verbessern. Das kann sehr mächtig sein, wenn man als nächstes in irgendwelche Verhandlungen eintritt.

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Notwendiges Singen
Zuerst: Wer den Barden als Power nimmt, kanalisiert ab jetzt alle übernatürlichen Fähigkeiten durch Musik. Wenn ein Barde zB einen Zauber spricht, muss dieser gesungen werden (ohne Skillcheck aufs Singen). Das ist natürlich eher Fluff als Crunch, auch deshalb, weil wegen des nicht notwendigen Skillchecks die Qualität des Gesangs bei dieser Regel unwichtig ist, es kann auch ein Gekreische sein.

Motivieren und Demotivieren*
Ein Verbündeter kann mit einer gezielten Ermutigung einen Bonus auf einen Skill erhalten. Das beginnt bei +2 und endet bei hochstufigen Barden bei +6. Analog dazu verpasst das Demotivieren einen Malus von -2 bis -6.

Beispiel: Der Attentäter klettert die fast glatte Wand zum Thronsaal der Königin hoch. Der Barde ruft hinauf "Das schaffst Du nie, gleich bist Du Matsch" und der Kletternwert des Attentäters sinkt um 6 Punkte.

Faszinieren*
Wenn das "Faszinieren" gelingt, will das Publikum die gesamte Performance des Barden über zuhören.

Beispiel: Die Botin will den Herzog darüber informieren, dass die Gruppe der Bardin gerade hinten die goldenen Bestecke einsteckt. Doch der Herzog lauscht gespannt dem Vortrag der Bardin und zischt: "Jetzt nicht!"

Gegengesang*
Der Gegengesang wird wie ein Gegenzauber eingesetzt.

Beispiel: Der Feuerball rast auf die Gruppe zu, und der Barde schallt mit einem langanhaltenden Ton dagegen: Der noch kompakte Feuerball bleibt vibrierend im Schalltrichter des Barden gefangen. Kann der Barde den Feuerball zurückdrängen, oder kommt er doch durch? Auf jeden Fall verzögert der Schrei des Barden den Zauber, und seine Gruppe springt aus dem Bereich des Feuerballs heraus.

Lullaby*
Ein mächtiges Schlaflied. Eine glücklich würfelnde Superbardin Luthien soll hiermit auch einen Gott Morgoth schlafen legen können.

Rüstungen lockern*
Die Bardin bringt Töne hervor, die Metallrüstungen zum Vibrieren bringen. Deren Rüstungsschutz verringert sich daraufhin Runde für Runde, bis die Rüstung schließlich vom Körper fällt, weil sich alle Schnüre gelockert haben. Ein Grund, die Bardin besser schnell zum Schweigen zu bringen.

Just the Two of Us*
Mit einem hochmagischen Lied zwingt der Barde einen Gegner in einen Zweikampf.

Und schließlich kommen Bardenstufen noch mit einem ständigen Bonus auf Singen/Instrument spielen von +2 bis +4 daher. Dadurch hat eine Bardin die Möglichkeit, besser im Singen zu sein als Charaktere, die ohne Bardenpower den Skill "Singen" maximieren.

*Bardenfähigkeiten lassen sich nur einige Male pro Tag anwenden. Dafür stehen Anwendungen zur Verfügung, die dem Charismabonus entspricht. Hinzu kommen Anwendungen, die von der Bardenstufe abhängen zwischen 2 (1. Stufe) und 11 (19. Stufe). Einer Bardin der 10. Stufe mit Charisma 18 stehen in Summe 10 Anwendungen zur Verfügung, einer weniger charismatischen Bardin mit Cha-Bonus 0 und Stufe 10 immerhin noch 6 Anwendungen.

Soll eine Fähigkeit für etwa 5 Minuten anhalten, dann kostet sie drei Anwendungen. Wird sie spontan hervorgerufen (sogar, wenn der Barde gar nicht an der Reihe ist), dann kostet sie nur eine Anwendung, hält dann aber auch nur eine Runde.
Nicht-magische Klassen wählen bis zu 3 Power. Viele dieser Power würde ich als "Paramagie" klassifizieren, so wie die des Barden. Die Effekte der Powers sollen zwar seltener anzuwenden sein als Zaubersprüche, aber mächtiger als die Zauber, mit denen sich ähnliche Effekte erzielen lassen. Das ist eine Maßnahme, um den Gap zwischen nicht-magischen Klassen und magischen Klassen nicht (so schnell) auftreten zu lassen.

1of3:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  7.09.2024 | 19:05 ---Wir müssen schauen, was wir vergleichen. "Barde" ist halt keine Fähigkeit, sondern ein Paket an Dingen. Das bezeichnet man halt üblicherweise als Klasse oder Archetyp, muss man aber nicht. Imo ist dabei entscheidend, dass die Eigenheiten dieses Konzepts klar bleiben und gegenüber anderen Konzepten abgegrenzt sind. Wenn das zu beliebig wird, ist "Barde" als Konzept am Ende nicht mehr erkennbar.
--- Ende Zitat ---


Unbedingt. Da sind wir uns alle einig.

Ich sage kurz und gut. Wenn du ein Paket in den dein Spiel tust, sollten alle notwendigen Elemente das Paket tu diesem Paket zu machen in diesem Paket sein.

Du siehst dies womöglich anders. Aber was den Gegenstand angeht sehe ich bei uns keine Uneinigkeit.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: 1of3 am  8.09.2024 | 07:36 ---

Unbedingt. Da sind wir uns alle einig.

Ich sage kurz und gut. Wenn du ein Paket in den dein Spiel tust, sollten alle notwendigen Elemente das Paket tu diesem Paket zu machen in diesem Paket sein.

Du siehst dies womöglich anders. Aber was den Gegenstand angeht sehe ich bei uns keine Uneinigkeit.

--- Ende Zitat ---

Prima. Ein "alles drin" Paket ist der optimale Fall. Das bedingt aber, dass man solche Pakete im System überhaupt wählen kann. In einem Klassensystem ist das oft so. In einem kleinteiligen Kaufsystem nicht automatisch, vor allem, wenn das Paket im laufenden Spiel gekauft werden muss.

Betrachten wir Zeds System, gemäß OP. Da gibt es Barde als Paket, aber es setzt das Attribut Charisma mit einem Mindestwert voraus, damit man es sinnvoll anwenden kann, wenn ich es richtig verstehe. So gesehen ist also im Paket nicht alles drin. Das ist im D&D Imfeld tatsächlich oft der Fall, und daraus resultieren die Optimierungsgrade. Man kann einen Barden also durch niedriges Charisma "verskillen" (ineffizient oder halb-effizient wurde hier dazu geschrieben).
Das kann man durch Mindestvoraussetzung entschärfen, aber optimal ist es damit trotzdem nicht. Da hilft imo nur die vollständige Entkopplung von Dingen, die das Paket nicht mitbringt, hier also Charisma. Alternativ könnte das Paket Charisma automatisch auf einen Fixwert setzen, aber das entspräche nicht dem gängigen Verständnis von Attributwerten.

Ich persönlich bin ja kein Freund von der Attributbindung, vor allem, wenn es ein einziges Attribut ist. Ich finde es immer schön, wenn es mehrere Aspekte mit unterschiedlichen Verknüpfungen gibt, bri denen man zwangsläufig gewichten MUSS. Z.B. Bardenzauber gehen in der Häufigkeit über Charisma, in der Mächtigkeit über Weisheit und in der Genauigkeit über Intelligenz, oder so.

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