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Systembastel-Überlegungen: Mindestvoraussetzungen/Mali vs Ermutigungen/Boni

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Zed:

--- Zitat von: Ainor am  7.09.2024 | 01:46 ---Nein.  Mit x mal pro Charismabonus bekommt man einen gewissen Zwang das Attribut zu maximieren (z.B. indem man eine Rasse nimmt die da einen Bonus hat). Hat man stattdessen Mindestwert 14 und zwei oder drei Anwendungen pro Tag gibt es den Zwang nicht.

--- Ende Zitat ---
Doch 😜.

Ich gebe Dir recht bei schlecht designten Regeln. Bei gut designten Regeln sollte der Erwerb von einem hochstufigen Attribut mit entsprechenden Nachteilen zB bei anderen, niedrigeren Attributen einhergehen. Wer ein durchoptimiertes Charismamonster spielt, sollte das können und auf Charismagebieten viele Vorteile erhalten, aber dann entsprechend in anderen Situationen unterdurchschnittlich sein.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: 1of3 am  7.09.2024 | 15:09 ---Du meinst wie Prestigeklassen in D&D3.x? Das finde ich ganz grauslich. Also die Idee, dass man irgendwie besondere Klassen erwerben kann, klingt super. Aber die Implementierung ist, doch letztlich nur wieder aus einer Liste was auswählen. Denn man kann nicht jede Prestigeklasse auf jede Klasse setzen. Und du musst das im Grunde vorplanen, weil die Voraussetzungen super exotisch und regelmäßig an sich nutzlos sind.

Vampire: Requiem hat das cleverer gemacht. Du brauchst Blood Potency 3, wenn du sowas übernehmen willst, und jemand mit dieser Modifikation, dessen Blut du trinken kannst. Das ist transparent, kann ein Charakterziel darstellen oder aber man kann im Spiel nehmen was kommt. Oder halt auch nicht, weil es keinen nennenswerten Vorteil bietet. Oder mit noch höherer BP kannst du dir auch deine eigene Linie erzeugen.

Im Sinne von D&D wären Prestigeklassen also cleverer als Treasure. Dinge, die man beim Abenteuern finden kann. Das hat D&D4 mit Boons gemacht, die exakt wie magische Gegenstände funktionieren. Wenn man daraus eine Klasse machen wollte, wäre die Option also, dass ein solcher gefundener Bonus die Voraussetzung ist, und man optional XP/Level investieren kann, um weitere Effekte zu bekommen.

--- Ende Zitat ---

Ja, Prestigeclassen sind ein Beispiel. Über die Umsetzung müssen wir nicht sprechen, die war auch nicht meins. Aber die Idee an sich ist ja verbreitet und kann in vielen Varianten umgesetzt werden. Die Voraussetzung ist ja im Prinzip eine mechanische Sperre, die erst mit Spielressourcen weggekauft werden muss, egal ob Level-Ups, Attributssteigerungen oder andere Voraussetzungen. Das ist auch nicht weit von deiner Fate-Pyramide entfernt. Da muss man auch erst durch Ressourcen-Ausgabe eine höherwertige Option freischalten.

1of3:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  7.09.2024 | 16:37 ---...egal ob Level-Ups, Attributssteigerungen oder andere Voraussetzungen. Das ist auch nicht weit von deiner Fate-Pyramide entfernt. Da muss man auch erst durch Ressourcen-Ausgabe eine höherwertige Option freischalten.

--- Ende Zitat ---

Ich denke, genau das ist der springende Punkt. Der Unterschied zwischen einem allgemeinen Charakterlevel und "Du musst jetzt 7 Ränge in Unterwasserkorbflechten haben" ist, dass man letzteres vorplanen muss. Das sorgt nicht für Spiel, das die fiktive Situation in den Blick nimmt.

nobody@home:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  7.09.2024 | 16:37 ---Das ist auch nicht weit von deiner Fate-Pyramide entfernt. Da muss man auch erst durch Ressourcen-Ausgabe eine höherwertige Option freischalten.
--- Ende Zitat ---

Wobei das dort dann weniger eine offizielle Voraussetzung für etwas ganz Bestimmtes ist als einfach Teil des Charakteraufstiegs allgemein. Ja, um eine zweite Fertigkeit auf Großartig (+4) zu steigern, muß ich erst mal dafür sorgen, daß ich auch danach noch mindestens zwei Gute (+3) Fertigkeiten zum "Abstützen" habe, und das setzt sich nach unten hin fort. Aber es hängen normalerweise (d.h., wenn eine Gruppe oder ein Setting das nicht gerade ausdrücklich anders hausregelt) keine weiteren Erlaubnisse oder Verbote für weitere Charakteränderungen daran, welche Fertigkeiten das nun genau sind -- ich kann einem schlechten Kämpfer beispielsweise genauso den Stunt "Riposte" (der es ihm erlaubt, seinen Angreifer bei hinreichend starkem Verteidigungserfolg direkt abzuwatschen, statt nur den standardmäßigen Einmal-Würfelbonus zu nehmen) verpassen wie einem guten, und auch, wenn seine Chancen auf eine Gelegenheit zu dessen Anwendung aus Mangel an grundlegendem Können entsprechend schlechter stehen mögen, hat er diesen Trick dann grundsätzlich trotzdem drauf.

Tudor the Traveller:
Wir müssen schauen, was wir vergleichen. "Barde" ist halt keine Fähigkeit, sondern ein Paket an Dingen. Das bezeichnet man halt üblicherweise als Klasse oder Archetyp, muss man aber nicht. Imo ist dabei entscheidend, dass die Eigenheiten dieses Konzepts klar bleiben und gegenüber anderen Konzepten abgegrenzt sind. Wenn das zu beliebig wird, ist "Barde" als Konzept am Ende nicht mehr erkennbar.

Problematisch ist natürlich, dass Leute verschiedene Dinge mit "Barde" assoziieren können. Da ist m E  dann wichtig, dass das System / das Setting etc. "Barde" definieren. Und DANN ist klar, dass gewisse Eigenschaften erfüllt sein müssen, damit der Barde auch "Barde" entspricht.

Diese definitorischen Elemente können auf verschiedene Weise fixiert werden. Eine Möglichkeit sind eben Voraussetzungen. Eine andere sind fixierte Pakete, zB. in Form einer Klasse mit Klassenfähigkeiten.

Edit: man kann natürlich schwammiger bleiben. Dann ist "Barde" aber nur ein vager Begriff für "irgendwas mit Musik".

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