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[RMW-S] - Kapitel VIII – „Verlorene Seele“
Outsider:
- Kapitel VIII –
- Verlorene Seele -
„Mama…Papa…hilfe…“
Der nächste Tag beginnt grau, ein fahler Nebel steht zwischen den Bäumen. Die Stille an die ihr glaubtet das ihr euch an sie gewöhnt habt lastet schwer zwischen den Bäumen. Die Borke ist dunkel vor Nässe und es wirkt fast so als wenn ihr durch Säulen dahinwandert da alles nach wenigen Armlängen im Nebel verschwindet. Das Gefühl von Einsamkeit und Verlorenheit lastet an diesem Tag besonders schwer auf eurer Reise.
Ihr wisst nicht genau wie lange ihr dem Pfad den der Knochen für euch frei macht schon gefolgt seid aber es muss um die Mittagszeit sein als das Gefühl beobachtet zu werden erdrückend wird. Ihr beginnt euch zu fragen ob dort irgendwas ist, das sich nur wenige Schritte von euch entfernt im Nebel befindet, euch umschleicht und anstarrt.
Ihr umrundet einen großen Baum um den sich der Pfad schlängelt und könnt vor euch eine Gestalt erkennen welche auf einer Wurzel sitzt welch den Pfad überspannt.
Es ist ein kleines Mädchen, vielleicht acht Sommer alt, einst war ihr Gesicht rosig, die Wangen voller Sommersprossen, jetzt ist es nur noch ein Antlitz des Todes. Das Haar strohig und eine Gesichtshälfte fehlt vollständig, ein mächtiger Hieb oder Biss muss sie zertrümmert haben. Wo Wangen, das Auge und Ohr einst war, versucht der wabernde Nebel das zu ersetzen was das Gesicht eines liebenswerten, unschuldigen Kindes war. Die Kleidung der Kleinen ist schmutzig und zerrissen, in ihrem Arm hält sie einen verrotteten aus Weidenzweigen geflochtenen Korb in dem vielleicht mal Pilze waren.
Dünn dringt ein Wispern an eure Ohren. Die Stimme des Kindes, hell: „Hiiiiiiiilfe…so hilf mir doch jemand Maaaaaaaamaaa…Paaaaaaaaapa, wo bin ich?“
Katharina:
Aino - Auf dem Weg zum Braskelwurm
Sich immer wieder aufmerksam umblickend, stapft Aino zwischen den Bäumen hindurch. In dem Nebel ist zwar kaum etwas zu erkenen, doch jetzt, wo der kräftige Azlahn nicht mehr bei der Gruppe ist, fühlt sie sich umso mehr in der Verantwortung, Gylfi und die Elfe zu beschützen. Sie spürt keine besondere Eile, da sich der Weg nach Tagen und nicht nach Meilen bemisst, und wählt daher ein langsames und kräfteschonendes Tempo.
Gerade will Aino eine Mittagsrast vorschlagen, als sie doch eine Bewegung im Nebel wahrnimmt. Sofort bleibt Aino stehen, hebt eine Hand und bedeutet der Gruppe leise zu sein, während sie gleichzeitig ihre Waffe zieht und vorsichtig voranschleicht.
Als sie das Mädchen erblickt, stutzt Aino und mustert dessen Gesicht mit zusammengekniffenen Augen, wobei sich zusehends Entsetzen auf ihrem Gesicht breit macht. Mit dieser Verletzung kann sie unmöglich am Leben sein., murmelt sie, erinnert sich jedoch daran, dass schon manche abstoßend wirkende Gestalt in diesem Wald sich als freundlich und wohlwollend herausgestellt hat. "Hallo, junge Dame.", macht Aino daher auf sich aufmerksam und will sich zu einem freundlichen Lächeln zwingen, was angesichts des scheußlichen Anblicks des Mädchens jedoch gründlich misslingt.
Outsider:
Emangisura welche schon den ganzen Tag über still und in sich gekehrt war will gerade zu einer Warnung ansetzen als das kleine Mädchen auch schon Ainos Stimme vernimmt und vor Freude aufjauchzt. Ihren Korb verlierend springt das Mädchen von der Wurzel die in dem grauen Nebel über dem Weg hängt und rennt zu Aino und klammert sich an ihre Beine.
Aus der Wunde am Schädel zieht sie dünne Nebelfäden hinter sich her. Wenn eine leere Augenhöhle in der schon lange kein Augapfel mehr sitzt überhaupt so etwas wie Freude ausdrücken kann, dann die dieses Mädchens.
„Bitte, bitte meine Eltern vermissen mich gar sehr nehme ich an, ich habe mich beim Pilze suchen verlaufen. Ihr müsst mir helfen! Es soll doch das Festtagsessen für meinen werten Herrn Vater werden!“
Die Stimme des kleinen Mädchens dringt gedämpft aus dem Stoff von Ainos Gewändern in der sie ihr zerstörtes Gesicht gegraben hat.
Von oben ist der Anblick nicht weniger furchterregend, fehlt doch der halbe Schädel und ist nicht mehr als eine verrottende Wunde.
Hinxe:
Gylfi
Auf dem Weg zum Braskelwurm
Nach der ruhig verbrachten Nacht fühlt sich Gylfi das erste Mal seit dem Sturz im Zwergengrabmal wieder hergestellt. Allerdings zermartert er sich während des Marsches die ganze Zeit das Hirn, wie der Braskelwurm zu bezwingen wäre. So bemerkt er das Mädchen erst, als es sich schon an Ainos Bein schmiegt.
So erkennt er zunächst nicht, wie es um das Gesicht bestellt ist und nimmt an, dass es sich um ein normales Mädchen handelt, wie normal ein Mädchen, das mutterseelenallein in diesem Wald herumstreift, auch sein mag. Das Gesicht des Alten verzieht sich vor Widerwillen, seine Stimme klingt genervt und seltsam angespannt.
"Du meine Güte, wo kommt denn jetzt diese Göre her. Aino, wir können kein Zeit damit verschwenden, uns um ein Balg zu kümmern, auf das seine Eltern nicht aufpassen konnten. Oder sie ist am Ende von zu Hause fort gelaufen. Kinder machen solchen Unsinn, müsst Ihr wissen."
Katharina:
Aino - Auf dem Weg zum Braskelwurm
"Weiß ich, ich habe als Kind selbst genug Unsinn gemacht.", antwortet Aino Gylfi lächelnd, "Aber ich wusste auch so einiges über die Wälder meines Heimatdorfs. Vielleicht kann uns das Mädchen weiterhelfen?"
Nachdem sie ihre Abscheu überwunden hat, geht Aino in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein. "Fangen wir doch ganz am Anfang an.", erklärt sie mit ruhiger Stimme: "Mein Name ist Aino und der alte Mann dort drüben ist Gylfi. Und wer bist du? Wir sind erst seit Kurzem in diesem Wald und kennen uns hier nicht gut aus, musst du wissen. Bist du denn in diesem Wald zu Hause? Und wann und wo hast du deine Eltern zuletzt gesehen?"
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