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Habt ihr Selbstzweifel als Spielleiter?

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Boba Fett:

--- Zitat von: Selis am 30.11.2024 | 12:49 ---15 Jahre Pause, mal wieder als SL einsteigen wollen und die anwesenden Personen messen Dich an dem Dauer SL.
Fehler, Unsicherheiten, Regellücken und mangelnde Improvisation wird richtig ausgeschlachtet.
--- Ende Zitat ---

Ich glaube, wenn dem so ist, hast Du Dir die falschen Leute ausgesucht, denn das ist doch kein gesundes Miteinander.
Wenn jemand eine lange Pause in seinem Hobby hat, dann sollten die anderen Teilnehmer das berücksichtigen und es nicht ausnutzen oder darauf herumreiten.
So ein Grundmaß an sozialer Kompetenz sollte existieren, denn ansonsten macht es doch keinen Sinn, ein Miteinander zu initiieren.

Wo ich eher ein Problem sehe, ist, dass der Spielleiter, der 15 Jahre lang kein Rollenspiel gemacht hat, mit einiger Wahrscheinlichkeit da stehen geblieben ist, wo er vor 15 Jahren war. Und die Mitspieler stehen an einer anderen Stelle, mit anderen Erwartungen, wie Rollenspiel gespielt wird.
Mir ist das 2x passiert, als alte Freunde noch mal zu einem Revival der alten Zeit aufriefen und ich schnell merken musste, dass die genau wie damals loslegten, während ich inzwischen ganz wo anders abgeholt werden wollte. Mit Railroading, Spielleiter-Absolutismus und allem, von dem ich froh war, es in den 90ern zurückgelassen zu haben.
Ich habe es (bei Traveller) auch einmal gehabt, dass es sich auch 'wie damals' anfühlte, aber im positiven, nostalgischen Sinne. (muss also nicht passieren, kann aber)
Da hätte ich dann eher Zweifel, wenn ich nach langer Pause ein Comeback versuche, ob ich noch den heutigen Zeitgeist treffe.

Selis:
Nein, das größte Problem war der Dauer SL, der bei einem linearen Starterbox Spiel und meiner Überforderung durch seine Handlungen eine Sandbox erzwang und dann enttäuscht war, das ich das nicht liefern konnte. Dadurch landete ich in einem Blackout und brach es ab.

Meine Lösung war ganz einfach, für diese Personen die auch wussten das ich ewig nicht mehr geleitet habe, werden nie wieder bei mir mitspielen.
Allerdings habe ich nochmals einige Jahre gebraucht, um mich noch einmal dran zu wagen. Nur mein Lieblingssystem ist da für mich verbrannt.



--- Zitat von: Boba Fett am 30.11.2024 | 13:03 ---Ich glaube, wenn dem so ist, hast Du Dir die falschen Leute ausgesucht, denn das ist doch kein gesundes Miteinander. (...)

--- Ende Zitat ---
Jupp!


--- Zitat von: Boba Fett am 30.11.2024 | 13:03 ---Wo ich eher ein Problem sehe, ist, dass der Spielleiter, der 15 Jahre lang kein Rollenspiel gemacht hat, mit einiger Wahrscheinlichkeit da stehen geblieben ist, wo er vor 15 Jahren war. Und die Mitspieler stehen an einer anderen Stelle, mit anderen Erwartungen, wie Rollenspiel gespielt wird.

--- Ende Zitat ---

Das kann ich so nicht unterschreiben, ich habe ja die Jahre selbst gespielt und mich als Spieler weiter entwickelt.
Tatsächlich auch wenn das offtopic ist, ist für mich immer ein Problem, wenn ich auf Spielleiter stoße, die "wie in den 80ern" noch leiten. Geht nie gut aus.

Aber für mich als SL messe ich mich an meinen eigenen Erwartungen und die erfülle ich nicht dann auch wieder nicht.
Da kann ich aber hinkommen, wenn mir so etwas wie beschrieben nicht wieder passiert.

Zugegeben, die durchschnittlichen Spieler kommen mir mehr als Jubelperser vor, die nicht einmal mit auf Anfrage mit gerechtfertigter Kritik um die Ecke kommen.

Jenseher:
Eine Prise gesunden Selbstzweifels finde ich nicht schlecht, um sich zu verbessern. Zudem würde ich ab und an die Rolle des Meisters rotieren, falls möglich.

Issi:

--- Zitat von: Jenseher am 30.11.2024 | 13:05 ---Eine Prise gesunden Selbstzweifels finde ich nicht schlecht, um sich zu verbessern. Zudem würde ich ab und an die Rolle des Meisters rotieren, falls möglich.

--- Ende Zitat ---
Nenne es "Selbstreflexion", dann kann ich dir zustimmen.

Edit.
Die Spielleiter, die sich selbst und das Spiel nicht zu ernst nehmen, sind zumindest mEn. die die
1. Kritik annehmen können, ohne dass das ihren Wert als Person in Frage stellt.
(Es gibt ja einen Unterschied zwischen: "Das was du da gemacht hast, fand ich doof "und " du, als Spielleiter bzw. Person bist doof.")

2.Besser damit leben und umgehen können, wenn mal was in Hose geht.
( "So geht's nicht, nicht schlimm, dann machen wir das eben anders.")

3. Verstehen, dass es beim Rollenspiel eben nicht um ihre Person geht bzw. alles an dieser hängt. Sondern, dass eine Gruppe nur zusammen gut funktioniert.
Bzw. dass es auf alle ankommt.


Jemand der sich selbst stark unter Druck setzt, a la "Das, was ich da mache, muss jetzt super werden." - überträgt das ja auch auf seine Spieler, die das dann bitte auch so empfinden sollen, und evtl Hemmungen entwickeln Dinge anzusprechen, die ihnen nicht gefallen haben.
Davon ab kann sich im Worst Case ein Gefühl entwickeln, dass es auf sie viel weniger ankommt. Und dass sie sich als Austauschbare Statisten im "großen Abenteuer des tollen Spielleiters empfinden.")

PayThan:
An Selbstzweifel erinnere ich mich nur noch vage aus meiner Anfangszeit. Und selbst damals waren eigentlich nur die ersten fünf Minuten wirklich schlimm.

Aber das ist schon sehr lange her.

Mittlerweile fällt mir eher auf, dass ich mich manchmal an Spielabende erinnere, die vielleicht vor zwei, drei oder fünf Jahren stattgefunden haben. Damals habe ich sie als gelungen empfunden und hatte auch Spaß. Doch wenn ich heute zurückblicke, denke ich mir oft: "Oh Gott, was hast du da nur gemacht? Das war ja grauenhaft!"

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