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Wann gehört ein Spiel zur OSR?

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afbeer:
Zum OSR Spielgefühl gehört, das man sich auf die Charakterwerte nicht zurückziehen kann.
Etwa sucht man nach einem Hinterhalt durch Beschreibung der Aktionen (Bewegt sich die Fauna rechts des Weges entgegen der Windverhältnisse, schnüffelt mein Bluthund aufgeregt, ...) Man beschreibt wie und wo man etwas tut,  anstelle wie in herkömlichen Systemen auf eine Fertigkeit zu würfeln.

Ebenso beim Suchen nach Geheimtüren, Fallen, Überlandreisen, ...

Arldwulf:
Mhh, also wären Elfen die Geheimtüren automatisch entdecken etwas das nicht zum OSR Spielgefühl gehört?

Was ist mit Zaubern die Fallen finden können?

Arldwulf:
Wenn ich so drüber nachdenke würde ich eigentlich sogar sagen: an vielen Stellen hängen OSR und Classic Charaktere viel stärker an ihren Charakterwerten als dies bei Charakteren späterer Regelwerke der Fall ist.

Spiele ich meinen OSE Magier so habe ich eine ganze Handvoll Zauber die eine ungemein große Durchschlagskraft besitzen, auch Druide und Co. warten damit auf. Was es so inzwischen durchaus seltener gibt, stattdessen braucht es heute oft mehr als den einen Save or Die Zauber um einen Gegner zu besiegen.

Umgedreht: Spiele ich in aktuelleren Regelwerken einen Krieger so hängt die Stärke von dessen Schwerthieb sehr stark davon ab was dieser konkret tut und es könnte problemlos sein, dass es heißt: Hey, das war eine kreative, coole Idee - dein Angriff macht jetzt 3d8+x statt 1d8 Schaden. Während in OSR Spielen die Unterschiede selbst zwischen Charakteren in ihren Aktionen oft gering sind und nur sehr wenig zählt was sie konkret tun.

Kein Vorwurf an die Altvorderen natürlich, diese Ideen brauchten Zeit.

Aber es zeigt wie schwierig es ist OSR abseits konkreter "alter" Regeln auf einen vermeintlichen Spielstil festzumachen. Auch in den Siebzigern und Achtzigern haben die Leute natürlich auf viele verschiedene Weisen gespielt und das schließt natürlich auch sehr konkrete Regeln dafür ein was Charaktere so können. Die oftmals recht große Auswirkungen haben und nicht immer mit beschreibenden oder "nutze deine Kreativität" Spiel harmonisieren.

Vieles was in modernem Spiel erfunden wurde um diese Spielstile zu unterstützen gab es damals halt noch nicht und umgedreht musste gegen manche Hindernisse erst gelaufen werden um sie wahrzunehmen. Aber das führt dazu, dass man bei vielen der vermeintlich typischen OSR Spielstilelenente sagen müsste "warte, das macht ein modernes Regelwerk besser" ohne das dieses dadurch zu einem OSR Regelwerk wird.

Wahrscheinlich ist es wirklich besser den Begriff nur auf "Spielen mit Regeln wie anno dazumal" einzuengen, inklusive aller tollen und auch mancher nicht so toller Regeleigenschaften und die damit verbundene Spielweise getrennt zu betrachten.

Rorschachhamster:

--- Zitat von: Arldwulf am  5.12.2024 | 22:16 ---Mhh, also wären Elfen die Geheimtüren automatisch entdecken etwas das nicht zum OSR Spielgefühl gehört?

Was ist mit Zaubern die Fallen finden können?

--- Ende Zitat ---
Das Entdecken wird erwürfelt, ist halt eine Volksfähigkeit, aber das öffnen nicht. Zumindest bei mir.  :D
Und in den Core-Rules der allermeisten Spiele gibt es, meine ich, nur einen Zauber, zumindest auf niederen Stufen, der Fallen entdecken kann - und das nur unter freiem Himmel mit Schlingen und so...  :think:

EDIT: Außerdem sind Zauber eine sehr begrenzte Ressouce, und ohne Anfangsverdacht durch ordentliche Untersuchung und/oder Spielererfahrung wird mit solch einem Zauber wahrscheinlich nicht ständig um sich geworfen...  ;)

1of3:

--- Zitat von: Arldwulf am  5.12.2024 | 23:03 ---
Umgedreht: Spiele ich in aktuelleren Regelwerken einen Krieger so hängt die Stärke von dessen Schwerthieb sehr stark davon ab was dieser konkret tut und es könnte problemlos sein, dass es heißt: Hey, das war eine kreative, coole Idee - dein Angriff macht jetzt 3d8+x statt 1d8 Schaden. Während in OSR Spielen die Unterschiede selbst zwischen Charakteren in ihren Aktionen oft gering sind und nur sehr wenig zählt was sie konkret tun.

--- Ende Zitat ---

Das ist doch, was Rulings statt Rules bedeuten soll oder? Wenn man etwas tut, was offenbar mehr Schaden macht, lässt man es eben mehr Schaden machen.

Der Unterschied ist eben höchstens dies als Regel zu begreifen. Also wenn das möglich ist, ist es eine Regel. Und man kann es auch als Regel hinschreiben. Nicht als Ratschlag, Tipp oder Geheimnwissen.

Deswegen finde ich Cairn als Storygamer auch so anschlussfähig. Du würfelst deinen Waffenschaden. Es sei denn du hast einen Vorteil. Dann W12. Oder eine Nachteil. Dann W4.

Ich nenne das eine Regel und zwar eine ziemlich klare.

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