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Reading Challenge 2025
Weltengeist:
--- Zitat von: angband am 23.03.2025 | 17:21 ---8 Bernhard Hennen et al.: Phileasson Teil 3
Mir werden es zu viele Figuren mit jeweils zu wenig Charaktertiefe. Zudem geht die Story mir zu langsam vorwärts. Ich denke ich werden noch einen weiteren Teil versuchen und abbrechen, sofern sich der Stil nicht wieder ändert.
07/15
--- Ende Zitat ---
Danke, das ist für mich ein wichtiges Input, während ich darüber nachdenke, ob ich die Reihe weiterlese! :d
Sindaja:
--- Zitat von: angband am 23.03.2025 | 17:21 ---8 Bernhard Hennen et al.: Phileasson Teil 3
Mir werden es zu viele Figuren mit jeweils zu wenig Charaktertiefe. Zudem geht die Story mir zu langsam vorwärts. Ich denke ich werden noch einen weiteren Teil versuchen und abbrechen, sofern sich der Stil nicht wieder ändert.
07/15
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Ich habe bis ca. Band 7 durchgehalten und fand auch das alles zu langsam voran ging, ich mir die Charaktere nicht mehr merken konnte und die Beschreibungen sich immer mehr zogen.
Habe die Saga dann abgebrochen... Gerade der erste Band hatte mich noch gut mitgenommen, aber das Ganze hätte von mehr Stringenz profitiert. Beim Rad der Zeit ging es mir bei den letzten Jordan Rad der Zeit Bänden auch so und es wurde erst wieder deutlich besser als Sanderson dann das Erzähltempo anzog, um die Geschichte zu einem Ende zu führen.
Weltengeist:
--- Zitat von: Sindaja am 24.03.2025 | 21:44 ---Beim Rad der Zeit ging es mir bei den letzten Jordan Rad der Zeit Bänden auch so und es wurde erst wieder deutlich besser als Sanderson dann das Erzähltempo anzog, um die Geschichte zu einem Ende zu führen.
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Es überrascht mich gerade, die Kombination "Brandon Sanderson" und "Erzähltempo anziehen" in einem Satz zu lesen. Eigentlich ist gerade Sanderson für mich der ungekrönte König des alles-zu-Tode-Erzählens, und ich habe ihn inzwischen genau deswegen für mich von der Liste interessanter Autoren gestrichen...
Niniane:
34. Frances White - Voyage of the Damned. Was vom Titel her ein bisschen klingt wie ein Buch über Entdeckungsfahrten oder ein Hard-SF-Roman, ist tatsächlich ein Fantasy-Krimi - der aber auf einem Schiff spielt. Denn mit diesem reisen keine Damned, sondern die sogenannten Blessed, die Erben der zwölf Provinzen des Landes Concordia, zum Heiligen Berg, um dort ihre Einigkeit zu demonstrieren. Mit an Bord: Ganymedes Piscero, genannt "Dee", Erbe der Provinz "Fish" (jede ist nach einem anderen Tier benannt), der versucht zu verstecken, dass er als einziger Erbe keine magische Fähigkeit, genannt "Blessing", hat und daher eigentlich gar nicht Erbe sein dürfte, denn nur wer ein Blessing hat, darf die Provinz führen. Damit Dee seine Ruhe hat, versucht er, die anderen Mitreisenden so zu verärgern, dass sie ihn ignorieren, doch leider wird sein Vorhaben von zwei Dingen gestört: Sein Freund Ravi verkündet seine Verlobung mit einer anderen und die Erbin des gesamten Reichs wird ermordet, und sie bleibt nicht das einzige Opfer. Unterstützt von der sechsjährigen Yewande "Grasshopper" und Wyatt, dem kränklichen Erben der Bär-Provinz, versucht Dee, die Morde aufzuklären - und sein eigenes Geheimnis zu wahren.
Ich habe mit Dee gelacht, geweint und gelitten, wenn er Liebeskummer hatte oder von den anderen Blessed gemobbt wurde, und über 468 Seiten erlebt man, wie aus dem einsamen jungen Mann, der sich vor allen versteckt, damit sie nicht hinter sein Geheimnis kommen, ein Held wird. Dazu gibt es immer wieder Wendungen, die man als Leserin nicht kommen sieht, und natürlich Detektivarbeit mit Whiteboard und Verbinden der Punkte. Ein unglaublich schönes Buch mit plastischen Figuren, selbst die Motive der "Bösen" sind nachvollziehbar, die realweltlichen Parallelen werden einem subtil präsentiert, und es gibt auch einen Pluspunkt für die diversen Hauptfiguren. Klare Leseempfehlung. Aber sowas von. 5 von 5.
35. Garth Nix - Die magischen Buchhändler von London. Wir schreiben das Jahr 1983 und Susan Arkshaw, gerade 18 geworden, zieht nach London zum Studium. Daneben hat sie auch noch eine zweite Agenda, nämlich ihren Vater finden, den sie nie kennengelernt hat. Ihr erster Anhaltspunkt ist Frank Thringley, ein alter Freund ihrer Mutter. Leider entpuppt der sich als übernatürliches Wesen und wurde gerade von Merlin St. Jacques, dem gutaussehenden linkshändischen Buchhändler, um die Ecke gebracht. Susan erfährt, dass die Buchhändler diejenigen sind, die unsere, die Neue Welt, vor der Alten Welt der Sagen, Mythen und Monster beschützen und dass sie eventuell ein Teil dieser Alten Welt ist. Also beschließt sie, sich mit Merlin und seiner Schwester Vivien (ebenfalls eine Buchhändlerin) auf die Suche nach ihrem Vater zu machen.
Tja. Wie soll ich das sagen. Die Grundidee finde ich nach wie vor toll, aber ich habe das Gefühl, dass der Autor nicht wusste, auf was er jetzt den Fokus legen will: Buchhändler, die die Welt vor dem Übernatürlichen beschützen und sich dabei in kämpfend (linke Hand) und nicht-kämpfend (rechte Hand) aufteilen, die Personen und ihre Beziehungen (wobei da mit Namen um sich geworfen wurde, dass G.R.R. Martin vor Neid erblasst wäre), Komödie oder Thriller, Gesellschaftskritik oder launige Unterhaltung, Urban Fantasy oder doch was ganz anderes. Es werden alle möglichen Dinge angerissen, ständig irgendwelche Tanten und Cousins genannt, als wäre man beim Ogg-Clan und die Dialoge sind teilweise schlechter als in einem beliebigen deutschen Fernsehfilm. Die Geplänkel zwischen den Geschwistern St. Jacques wären nett, wenn sie denn irgendwo hinführen würden, aber das tun sie nicht, sie halten die Handlung ein um das andere Mal auf. Einzig der Schluss zieht wieder an, da ist es dann auch mal ausnahmsweise wichtig, dass die Geschichte im Jahr 1983 spielt (da merkt man nämlich leider auch nichts von, außer, dass niemand mit dem Handy telefoniert), aber insgesamt muss ich sagen: Nett, aber nicht mehr. 2 von 5.
36. Natasha Pulley - Die verlorene Zukunft von Pepperharrow. Ms Pulley ist eine der beiden Autorinnen, die es im letzten Jahr geschafft haben, mich so richtig durchzuschütteln (die andere war V. E. Schwab). Entsprechend gewappnet bin ich an dieses Buch herangegangen, die Fortsetzung von "Der Uhrmacher in der Filigree Street". Wir schreiben das Jahr 1889 und diesmal reist das ungewöhnliche Trio bestehend aus Nathaniel "Thaniel" Steepleton, seinem Lebensgefährten Keita Mori und ihrer Adoptivtochter Six nach Japan, denn Thaniel braucht dringend eine Luftveränderung und wird daher aus London in die britische Gesandschaft nach Tokyo versetzt. In Japan stehen jedoch alle Zeichen auf Krieg gegen Russland, und Mori, der nicht nur ein Samurai ist, sondern auch ein Hellseher, wird in die Machenschaften seines guten Freundes Kuroda, des Innenministers verstrickt. Außerdem versetzen geheimnisvolle Geister die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Während Mori plötzlich verschwindet, macht Thaniel sich auf die Suche nach ihm.
Das Buch war nicht ganz so aufregend wie "Der Leuchtturm am Ende der Zeit" (das ist so ein Buch, das mit Kleenexbox ausgeliefert werden müsste), aber nichtsdestotrotz spannend und ich finde, man muss Thaniel, die unbestreitbare Hauptperson des Buches, einfach mögen. Die Autorin schafft es sehr gut, die Unterschiede zwischen japanischer und britischer Kultur im ausgehenden 19. Jahrhundert darzustellen, und die Liebesgeschichte zwischen Thaniel und Mori ist ein Teil des Ganzen, nicht der Hauptfokus. Ein Bonuspunkt gibt es für die Darstellung von Thaniels Synästhesie, das habe ich bisher in keinem Buch gefunden, und als Synästhetikerin feiere ich das besonders. 5 von 5.
angband:
--- Zitat von: Sindaja am 24.03.2025 | 21:44 ---Ich habe bis ca. Band 7 durchgehalten und fand auch das alles zu langsam voran ging, ich mir die Charaktere nicht mehr merken konnte und die Beschreibungen sich immer mehr zogen.
Habe die Saga dann abgebrochen... Gerade der erste Band hatte mich noch gut mitgenommen, aber das Ganze hätte von mehr Stringenz profitiert.
--- Ende Zitat ---
Danke für diese Einschätzung. Ich kann ja nur bis Band 3 sprechen, aber die Entwicklung würde ich so teilen. Band 1 ist ein spannender Einstieg (mit Ausnahme des grausligen Prologs), aber es wird einfach immer mehr von allem auf Kosten des Erzähltempos und der Charakterisierungen.
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