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Das Konzept "Core Story"
Namo:
--- Zitat von: Haukrinn am 13.02.2025 | 09:37 ---Da es ein Spiel aus meiner Jugendzeit ist und ich die Bücher schon ewig und drei Tage nicht in der Hand hatte, kann ich mich da auch total irren! Hilf mir mal auf die Sprünge. Ich lass mich da aber gern korrigieren. Gib mir mal ein konkretes Beispiel aus einem Settingband oder Abenteuer fürs dritte Zeitalter, beim dem MERS das klar und explizit herausstellt.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß nicht genau was du meinst mit klar und explizit herausstellen. Aber was mir zu meiner Aussage zum Beispiel direkt als Beispiel in den Sinn kommt und einfach eine richtig spannende Kampagne war, war der Bürgerkrieg in Gondor. Der Kin-Strife
https://tolkiengateway.net/wiki/Kin-strife bzw. noch umfangreicher https://notionclubarchives.fandom.com/wiki/Kin-strife
Hierzu ist das Sourcebook The Kin-Strife entstanden
https://www.drosi.de/info/merp-middle-earth-role-playing-the-kin-strife-x73.html
Auch im Sourcebook zu Southern Gondor geht es mehr um innerpolitische Themen wie um HdR und Sauron.
Umgekehrt ist z.B. die Zeit des Hexenkönigs von Angmar extrem spannend, was auch weit vor HdR spielt. Eine beliebte Settingzeit in Mers ist z.B. um 1640 herum. also knapp 1400 Jahre vor HdR. Das Nordreich der Numenorer existiert noch droht aber durch den Einfluss des Hexenkönigs von Angmar zu zerfallen. Was es später ja auch wird und hieraus wiederum entstehen die Waldläufer. Diese Zeit ist auch total spannend. Denn hier bieten sich vor allem klassische Abenteuer im Kampf den drohenden Untergang zu verhindern oder zumindest in der Folge Menschen und Geschichte des Reiches zu retten und mit Gondor zu vereinen.
Tolkien hat ja in seinen Anhängen und Zeittafeln oft nur ein zwei Sätze geschrieben, so dass sehr viel Interpretationsspielraum für den Spielleiter ist.
Interessanterweise spielte die größte Kaufkampagne von MERS im vierten Zeitalter. Also nach HdR und hieß Palantir Quest. Diese habe ich aber nie aktiv gespielt sondern nur gelesen. Mann sucht im Auftrag König Elessars (Aragorn) den verschwundenen Palantir des Nordens.
Meintest du solche Beispiele? Ich hoffe ich konnte etwas klarer machen weswegen ich so erstaunt war über deine Aussage.
JollyOrc:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 13.02.2025 | 09:36 ---Nicht nach meinen Verständnis. So wie ich CS auffasse, lässt es sich in etwa mit einem Kampagnenthema gleichsetzen.
--- Ende Zitat ---
Wobei "Thema" ja auch schon ein breiter Begriff ist. Wir hatten ja schon das Song-of-Ice-and-Fire Beispiel. Sind da Drachen & der Kampf gegen die Untoten aus dem Norden das Thema? Oder "nur" die Kulisse, vor der die Thronfolgekämpfe ausgetragen werden, und eben diese Kämpfe das Thema sind?
Daher ist für mich "Core Story" (in "", weil ich eben gar nicht mehr sicher bin, ob es der korrekte Begriff für das, was ich meine!) eben schon ziemlich mit der Regelmechanik verbunden. Denn mir ging es darum, dass manche Rollenspiele eben durch die Verwebung von Regelwerk, Abenteuerband-Angeboten und Setting das Spiel deutlich auf eine bestimmte Art von Erlebnis trimmen.
Zum MERS Beispiel: Mich hat da z.B. immer latent gestört, dass mythische Wesen Zahlenwerte und konkrete Zauber bekommen hatten, und dass gefühlt Hinz und Kunz Rolemaster-gerecht Magie konnten, und damit eine gewaltige Diskrepanz zu dem existierte, was Gandalf in den Büchern zaubert. (Der wirft ja nicht einen einzigen Feuerball. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt je in den Büchern einen Lichtzauber wirkt...) Da hat das Regelwerk für mich die Story-Prämisse nicht unterstützt.
Zed:
Mir ist der Status des Begriffs "Core Story" völlig unklar.
Ist "Core Story"
• der Vermarktungskern ("Kauft mich, und Ihr bekommt unsere Core Story.")
• eine Orientierung ("Haltet Euch am besten an unsere Core Story!")
• eine Vorgabe / Warnung ("Abweichungen von der Core Story können in diesem System zu nicht funktionierendem Spiel führen.")
• eine Empfehlung zum passenden Spielinhalt/-stil ("D A S kann das System am besten, anderes nicht so gut.")
• eine neutrale Einordnung ohne intendierte Implikation ("Wir sind "Kerkerverliese & Drachen"; die da sind "Horrorabenteuer in den 20er Jahren, bei denen die SCs schnell sterben oder in Psychiatrien landen".")
nobody@home:
--- Zitat von: JollyOrc am 13.02.2025 | 10:00 ---Zum MERS Beispiel: Mich hat da z.B. immer latent gestört, dass mythische Wesen Zahlenwerte und konkrete Zauber bekommen hatten, und dass gefühlt Hinz und Kunz Rolemaster-gerecht Magie konnten, und damit eine gewaltige Diskrepanz zu dem existierte, was Gandalf in den Büchern zaubert. (Der wirft ja nicht einen einzigen Feuerball. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt je in den Büchern einen Lichtzauber wirkt...) Da hat das Regelwerk für mich die Story-Prämisse nicht unterstützt.
--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich habe ich ja nix dagegen, daß auch mythische Wesen wenigstens ein paar Spielwerte kriegen, damit die SL weiß, was sie mit ihnen im Spiel überhaupt machen kann. ;) Aber es stimmt schon, Rolemaster auf der einen Seite und "mittelerdische" Atmosphäre auf der anderen, das beißt sich.
Und ja, Mittelerde als reines Setting an und für sich über die Jahrtausende hinweg hat nicht die eine klar definierbare "Core Story", die sich fürs Rollenspiel groß hernehmen ließe. Am ehesten wäre da vielleicht noch "Die Welt wird langsam, aber sicher älter und kleiner, und Glanz und Gloria früherer Zeitalter vergehen..." zu nennen -- aber abgesehen davon, daß das ein eher deprimierendes Thema wäre, mit dem Spielercharaktere nicht viel anfangen könnten, außer eben zu versuchen, mit der Entwicklung irgendwie klarzukommen, wäre das wohl auch höchstens etwas für eine entsprechend angelegte Unsterblichenkampagne. Vermutlich nicht so unbedingt das, woran Herr-der-Ringe-Fans gleich als Erstes denken.
Kurna:
--- Zitat von: nobody@home am 13.02.2025 | 10:33 ---[...]
Und ja, Mittelerde als reines Setting an und für sich über die Jahrtausende hinweg hat nicht die eine klar definierbare "Core Story", die sich fürs Rollenspiel groß hernehmen ließe. Am ehesten wäre da vielleicht noch "Die Welt wird langsam, aber sicher älter und kleiner, und Glanz und Gloria früherer Zeitalter vergehen..." zu nennen -- aber abgesehen davon, daß das ein eher deprimierendes Thema wäre, mit dem Spielercharaktere nicht viel anfangen könnten, außer eben zu versuchen, mit der Entwicklung irgendwie klarzukommen, wäre das wohl auch höchstens etwas für eine entsprechend angelegte Unsterblichenkampagne. Vermutlich nicht so unbedingt das, woran Herr-der-Ringe-Fans gleich als Erstes denken.
--- Ende Zitat ---
Eine Gruppe Elben, die sich über Jahrtausende hinweg gegen den Niedergang von Mittelerde stemmen. Wäre doch mal eine andere Kampagne. :)
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