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Frage insbesondere an Nicht-Eingreifende*: Was bestimmen die Regeln, was Ihr?
Zed:
--- Zitat von: chad vader am 11.03.2025 | 07:36 ---Ich hatte nur den Eindruck, dass es dir hauptsächlich darum geht, auch uns "Puristen" mal aufzuzeugen, dass unsere Aversion gegen Würfeldrehen nicht vollständig verhindern kann, dass wir während dem laufenden Spiel Schwierigkeiten verändern ;-) Das gebe ich frei raus zu.
--- Ende Zitat ---
Hier geht es mir darum zu verstehen, wie "Puristen" Abenteuer leiten: Was sie an die Regeln outsourcen, und wo sie sich auch mal gegen die Regeln stellen.
Ich zB würfle mal das Wetter aus, mal bestimme ich das Wetter so, wie ich es für passend halte (was genau ich hier anwende, kommuniziere ich nicht). Da kann das Wetter die epische Bedrohung dramaturgisch unterstützen (klassisch: Unwetter), oder das Wetter ist mit Absicht im Gegenteil kontrastierend zur Bedrohungslage.
Wetter hat durchaus auch spielrelevante Auswirkungen, wie beim Fernkampf im Schneesturm, also geht es hier potentiell um einen Eingriff in etwas, das in manchen Systemen von Regeln bestimmt worden wäre, die ich bewusst ignoriere.
Alexandro:
--- Zitat von: Streunendes Monster am 11.03.2025 | 08:28 ---Nehmen wir an, eine Gruppe Söldner wird von den SCs vermöbelt.
Die Söldner haben eine normale Moral, ihren Verhältnissen angepasst.
Nach zwei Runden haben die SC mit ihrem Fernkämpfer und dem Zauberwirker bereits die Hälfte der Söldner gelegt und die beiden Nahkämpfer haben den Rest im anspruchsvollen Infight gebunden.
Wenn ich als SL nun jeweils richtig gute Moralwürfe für die Söldner hinlege, die ganz objektiv gesehen keine Chance mehr haben zu gewinnen/überleben ... dann werde ich mit Augenmaß und Verstand die Würfelergebnisse überschreiben und die Söldner aufgeben/fliehen lassen.
Mir ist eine innerweltliche Plausibilität und Logik (von Realismus spreche ich hier gar nicht!) wichtiger, als ein Würfelwurf.
--- Ende Zitat ---
Für mich bestimmt Moral, ob die Einheit "gebrochen" ist: wenn ihre Moral versagt, dann ziehen sie sich nicht geordnet zurück, sie fliehen wie kopflose Hühner und können - wenn den SC danach ist - leicht niedergemacht werden, oder schmeißen ihre Waffen weg und hoffen auf Gnade.
Unabhängig davon könnte eine Einheit welche ihren Moralwurf besteht immer entscheiden, dass diese keinen Stich macht und versuchen sich (sofern es Möglichkeiten dazu gibt, und es nicht ihrer - vorher festgelegten - Persönlichkeit widerspricht) aus dem Gefecht rauszunehmen, indem sie versuchen sich (kontrolliert) aus dem Nahkampf zurückzuziehen, oder versuchen über den Kampflärm ihre Kapitulation zu verhandeln (ohne sich dabei den SC auszuliefern, bevor diese nicht zumindest Versprechen der Unversehrtheit der Söldner gemacht haben).
Es kommt immer darauf an, wie man die Regeln benutzt.
--- Zitat von: ghoul ---Mir sagt der gelungene Wurf, dass die Söldner Fanatiker sind, die "jetzt erst recht" in den Tod gehen. Es gibt historische Beispiele für solche Situationen:
--- Ende Zitat ---
Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln" - dann haben die Spielenden diese Möglichkeiten nicht, und ich würde mir in so einer Situation ziemlich verarscht vorkommen (ebenso bei den AD&D, wo "Wandernde Monster" mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ihren Hort um sich herum aufploppen lassen).
Boba Fett:
--- Zitat von: ghoul am 11.03.2025 | 10:17 ---Entschuldige aber warum würfelst du dann?
Mir sagt der gelungene Wurf, dass die Söldner Fanatiker sind, die "jetzt erst recht" in den Tod gehen. Es gibt historische Beispiele für solche Situationen:
Rocroi 1643: „Seine Exzellenz scheinen zu vergessen, dass er es hier mit einem spanischen Regiment zu tun hat!“
Waterloo 1815, Alte Garde: "Merde!" (wobei dieser Auspruch offenbar reine Legende ist).
--- Ende Zitat ---
Ich gebe Dir recht, wenn man das Handeln anhand der Situation abgeleitet und entschieden hat, braucht es danach keinen Alibi-Wurf mehr.
Dein Beispiel ist leider nicht besonders stimmig.
Rocroi 1643 - da hatte das Kapitulations-verweigernde spanische Tercio nicht nur eine gut zu verteidigende Position und die Spanische Verstärkung rückte an, so dass man nur lang genug aushalten musste. Und die durften - weil sie sich so gut geschlagen hatten - am Ende sogar ehrenvoll abziehen - also nix mit hoffnungslose Situation und "in den Tod gehen"...
ghoul:
--- Zitat von: Alexandro am 11.03.2025 | 12:19 ---Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln" - dann haben die Spielenden diese Möglichkeiten nicht, und ich würde mir in so einer Situation ziemlich verarscht vorkommen (ebenso bei den AD&D, wo "Wandernde Monster" mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ihren Hort um sich herum aufploppen lassen).
--- Ende Zitat ---
Mit Verlaub:
Das kann man ja machen. Wenn Spieler Aufklärung betreiben oder vorher den Feind demoralisieren, kann man entsprechende Moralmodifikatoren festlegen. Das ist aber ein Spezialfall, kein Widerspruch.
Wenn noch nichts festgelegt ist, würfelt man einfach und interpretiert.
Play to find out.
ghoul:
--- Zitat von: Boba Fett am 11.03.2025 | 12:58 ---Ich gebe Dir recht, wenn man das Handeln anhand der Situation abgeleitet und entschieden hat, braucht es danach keinen Alibi-Wurf mehr.
Dein Beispiel ist leider nicht besonders stimmig.
Rocroi 1643 - da hatte das Kapitulations-verweigernde spanische Tercio nicht nur eine gut zu verteidigende Position und die Spanische Verstärkung rückte an, so dass man nur lang genug aushalten musste. Und die durften - weil sie sich so gut geschlagen hatten - am Ende sogar ehrenvoll abziehen - also nix mit hoffnungslose Situation und "in den Tod gehen"...
--- Ende Zitat ---
Die hatten einen Bonus auf Moral durch ihre Position.
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