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Wieviel Soap Opera darfs denn sein?

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Namo:
Der Begriff trifft es vielleicht nicht genau, aber für mich taugt er. Wir kennen Star Wars - eine angeblich gewaltige Galaxie - und trotzdem laufen sich wie durch Zufall Bruder und Schwester die nichts voneinander wussten über den Weg. Dazu taucht dann auch noch ihr Daddy auf. Schon ein Zufall. Auch in Serien kommt es aus dramaturgischen Gründen immer wieder zu der verrücktesten Zufallsbegegnungen und Begebenheiten. Ein Element mit dem ich auch sehr viel arbeite. Plötzlich ist jeder irgendwie mit jedem verwandt oder läuft jemandem über den Weg, der irgendwie mit seiner Familienvergangenheit zusammen hängt.

Ich steure in den nächsten Monaten auf ein kleines Zwischenfinale zu auf das ich mich sehr freue. Spieler 1 wird seinen lange vermissten Bruder retten können, der im Gewölbe des Familienanwesens von Spieler 2 gefangen ist. Der Leibwächter des Bösewichtes dieser Familie trägt eine Maske, so dass man sein Gesicht nicht erkennen kann. Die Spieler hatten auch mal kurz die Vermutung, dass es sich um den Bruder von Spieler 1 handeln könnte. Ist er aber nicht. Und während sie den Bruder retten werden, wird der Leibwächter auftauchen und im Kampf seine Maske verlieren. Und er wird das Gesicht von Spieler 3 haben. Ein Zwillingsbruder von dem dieser nichts wusste? Das wird die nächste Handlungsebene einleiten. Aber Zufälle über Zufälle. Da sich das alles nun über ein Jahr aufgebaut hat, denke ich nicht dass es zu viel sein wird und eher ganz cool rüber kommen wird.

Aber wann ist zuviel zuviel? Wann wird die Intelligenz der Spieler oder eure beleidigt wenn ihr solche seid? Wie handhabt ihr das als SL? Wie nutzt ihr das Stilmittel um Tension aufzubauen. Es muss ja nicht immer Familie sein, sondern betrifft ja auch wiederkehrende NSC - gute wie böse.

 

gunware:
Wenn man mir Zeit lässt, läuft bei mir eigentlich jede Kampagne im Grunde genommen auf Soap Oper hinaus. Wenn die Zeit nicht ausreicht, dann haben das die Spieler nur nicht mitgekriegt. Aber in meinem Kopf gab es schon Verwicklungen, die in die Richtung Soap Oper drifteten. Ich kann anscheinend nicht anders.

nobody@home:
Ein gutes Stück Seifenoper geht eigentlich immer, möchte ich meinen. Die weitaus meisten Spieler dürften das ohnehin schon aus anderen Medien her kennen und eventuell sogar erwarten, und was wäre auch schon die Alternative -- immer nur zusammenhangloses Monsterschnetzeln, um nur ja keine "verdächtigen" Verbindungen aufkommen zu lassen? >;D

Natürlich kann man das, wie alles, mal mehr und mal weniger gekonnt inszenieren und auch schon mal gründlich übertreiben; wenn buchstäblich alle nennenswerten Schurken der Kampagne beispielsweise früher mal mit den Spielercharakteren gemeinsam die Schulbank gedrückt haben sollten, dann würde ihr das zumindest einen gewissen Stempel verpassen und wäre wohl etwas, was ich besser gleich von Anfang an so geplant haben sollte. :)

Namo:
Hach ich mag euch zwei. :bier: da fühle ich mich direkt wohl und verstanden.  :)

Aber es gibt ja auch sowas wie Cobra Kai Soap. Und das ist mir dann fast schon zu viel. Es gibt also Grenzen.

KhornedBeef:
Kommt aufs Genre an, und wie wir die Charaktere etabliert haben. Bei Delta Green, wenn die Charaktere ganz normal mit Hintergrund entworfen werden, und schon schon ein paar Downtime-Szenen hatten: ganz dünnes Eis, dann als SL überhaupt irgendwelche Verwandten einzuführen. Allenfalls mit Nachfrage beim Spieler und dann eher als Ploteinstieg (Dein Bruder hat etwas hinter dem Haus gesehen....). Angehörige bedrohen ist natürlich in-genre, aber nichts mit Soap.
Ist aber auch ein Extrembeispiel.
Aber auch wenn ich es in anderen Fällen fair fände, lasse ich das lieber die Spielrunde machen.

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