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Ursprünge eurer Welten

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Derius:
Hi :)

Seit ich die ersten Fantasy-Bücher in die Hand bekommen habe, habe ich immer gerne über eigene Fantasy-Welten (bzw. vor allem zusammenhangslose Ideen dazu) nachgedacht. Das geht natürlich Hand in Hand damit, dass ich relativ schnell meisten der SL war. Inzwischen greife ich öfters (bewusst und gerne) auf vorgefertigte Abenteuer usw. zurück. Meistens baue ich diese aber irgendwie in meine Welten ein. Worldbuilding betreibe ich mal mehr und mal weniger intensiv, je nach Lust, Laune und Umständen. Das nur als kurze Vorrede, eigentlich geht es mir um einen speziellen Aspekt, und zwar komme ich eigentlich nie umhin, mir nicht zumindest Gedanken zum "Warum" oder "Was war davor?" zu machen. Das führt dann natürlich irgendwann zur Frage des Ursprungs der Welt an sich usw. Da bin ich dann oft hin- und hergerissen bzw. tue mich schwer damit, mich festzulegen. Für meine aktuelle Welt habe ich gerade zumindest einen (für mich) guten Ansatz gefunden, daher sind meine Gedanken gerade wieder bei diesem Thema.

Wie ist das bei euch? Spielen Schöpfung(smythen) in euren Welten eine Rolle? Überlegt ihr euch eine richtige Antwort auf die Frage nach dem Ursprung er Welt? Oh, und falls ihr motiviert seid, lese ich auch gerne eure Schöpfungsgeschichten. Da bin ich immer neugierig, was Leidensgenossen sich so überlegen.

lg

1of3:
14 Billion Years Ago Expansion Started - Hey

Für mein Weird Fantasy Setting habe ich die tatsächliche Geschichte genommen. Das erspart mir mich mit Geographie etc. zu beschäftigen. Die Unterschiede beginnen damit, dass eine hinreichend große Personengruppe - sagen wir: Antiker Stadtstaaat - eine Gottheit zurechtbeten kann. Also eine körperliches Wesen mit wundersamen Kräften. Die machen dann was sie wollen. D.h. ab ca. 5000 v.u.Z. können wir normale Geschichtsschreibung vergessen.

Die aktuelle Zeit ist etwa 500 v.u.Z. In einer Region haben sich so viele Gottheiten etabliert, dass die Realität instabil wird. Die Bewohner werfen die Götter also in einem Bürgerkrieg raus. Was zu vielen leeren göttlichen Palästen führt (= Dungeons). Die Menschheit ist auch in vielfältiger Weise von ihren Overlords modifiziert.

Die unterliegenden Gottheiten Reisen in die ferne Vergangenheit aus. Im Devon solls ja auch schön sein. Ein paar Zeitreise-Shennanigans auf sorgen für das Entstehen des Feenvolks, dass im Bürgerkrieg maßgeblich mitgewirkt hat, um ihre eigene Vergangenheit zu erzeugen.



Streunendes Monster:
Ich glaube, dass ich mit dem Erschaffen neuer Welten angefangen habe, bevor ich überhaupt das erste Mal geleitet habe. Ich meine sogar ZUM ersten leiten ahbe ich eine eigene Welt versucht zu erschaffen. Es gab keine Sonne, sondern nur hell und dunkel. An mehr erinnere ich mich nicht ... vielleicht auch besser so  ~;D

Heute erschaffe ich eine Welt, kontinuierlich und konsistent seit 2011 am selben Projekt.
Da füllen sich seitenweise Word-Dokumente, GB-weise Bildermaterial als Inspiration und viele Skribbels und Zeichnungen von Kartenmaterial und Co. Bin sogar 2014 soweit gegangen, dass ich Robert Altbauer aus Österreich mit der Erstellung meines Start-Kontinentes beauftragt hatte. Der hat auch die Splittermond-Karte gezeichnet/gemalt.
Bin aber seither wieder mit eigenem Werkzeug auf Papier dabei :)

Inspiration hole ich mir von überall. Realwelt, bestehende Fantasywelten, Gespräche mit Freunden, Tanelorn, Bücher, TV und total innovative ureigene Kreativität ;)

Ich hatte mir seinerzeit zuerst über ein Magiesystem Gedanken gemacht und bin von dort aus zum Schöpfungsmythos gekommen.
Auch ganz bildlich, weil ich das über eine Zeichnung sehr gut visualisieren konnte, was da in meinem Kopf schwirrte.
Das spielt dann natürlich rekursiv wieder in die Magie und Götterwelt ein, sowie die Antigötter als Antithese zu den Schöpfungs-Göttern.

Was mir geholfen hat, konsistent zu werden, war das Einschlagen der ersten Pflöcke und mich daran auch selbst zu halten. Also nicht wieder und erneut alles infrage zu stellen, sondern konkrete Themen setzen und von dort aus weiterentwickeln.

Namo:
Wenn es rein um die Schöpfungsgeschichte geht, muss ich bei mir schon schmunzeln. Die geht so gesehen noch auf meine Zeit als D&D Jüngling zurück. Also als ich irgendwas um die 14 Jahre alt war. Damals war ich geprägt von den Verhaltensattributen Gut, Böse und Neutral. Also musste es insofern auch Gottheiten geben.

Da wir eigentlich auf Mittelerde oder eher Ada spielen, ist der Ursprung dessen Geschichte ja nach Tolkien Eru der Schöpfer von allem. Als ich meine große Kampagne damals begonnen habe, hat sich das aber im Laufe der Jahre weiter entwickelt und die alten Ideen kamen wieder hoch. Neben Eru musste es andere Gottheiten geben die Schöpfer waren. Irgendwas oder irgendwer hat ja schließlich auch Ungoliant erschaffen. Da draußen muss mehr sein als Eru. Und da ich das Konzept von Himmel und Hölle bzw. Dämonendimensionen eh immer toll fand, hatten wir schnell die drei Ebenen. Ganz klassisch war dann eine Gottheit als Gaia geschaffen die für das Gute und die Himmel steht, ein böser/dunkler Gott der die Dämonendimensionen geschaffen hat und eben Eru der Neutral und in der Mitte von allem Stand und eben Arda und andere Welten erschaffen hat. Alle drei so gesehen die Erstgeborenen, die Ersten die waren. Geschwister wenn man so möchte, von denen jeder seinen eigenen Geist und Sicht darauf hatte, wie eine Schöpfung auszusehen hat. Und um es abzurunden steht zwischen all den Kräften noch eine vierte Kraft, die ich als die Magie bezeichnen würde und eine eigene Ebene darstellt. Total over the top, aber ich mag High Fantasy mit guten und bösen Göttern. Das wird dann auch meine einzig eigene "Weltenschöpfung" bis an mein Lebensende bleiben. Obwohl sehr vieles natürlich auf Vorhandenem von Tolkien und Co aufbaut.   

Zed:
Meine mythologische Grundprägung habe ich durch Tolkien erlangt, durch den "Herr der Ringe" und "Das Silmarillion".

Angefangen zu spielen habe ich mit 16 Jahren, nämlich AD&D 1e, und das führte mich zu einer magischeren Welt als Tolkien sie mit Mittelerde erschaffen hat.

Meine Weltenkreation Eon versucht, das Beste beider Welten einzufangen, die Tiefgründigkeit von Mittelerde und die "magisch buntere" DnD-Welt. Einen kleineren Einblick in die Mythologie Eons gibt es hier. Ich habe mir zusätzlich noch weitere Inspirationen geholt: Greyhawk, Elfquest, Romane von Hohlbein fallen mir als Erstes ein.

Sie alle - und auch Mittelerde oder Eon - folgen fast immer einem Muster, das wohl viele Fantasy-Welten haben:

👇 Das Goldene Zeitalter
👇 Der (lange) Fall
👇 Die Katastrophe / Der Kataklysmus
👇 Neue Zivilisationen auf den Trümmern der alten Zivilisationen
👇 Die Gegenwart: Kleinere "goldene" Zeitalter und Katastrophen
👉 Und zusätzlich wird häufig noch irgendwann in der Geschichte das Verhältnis der Gottheiten zur Welt neu definiert, beziehungsweise lösen neue Gottheiten die alten ab oder die magischen Kräfte in der Welt verringern sich.

Als ich mir Eon ausgedacht habe, war meine Variante dieses Musters noch eine legitime Variante von vielen. Aber: Zuviel Wiederholung des Bewährten wirkt irgendwann generisch, richtig?

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