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SL-Einmischung in die SC

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Ainor:

--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 14:26 ---Du hast ja, wie einige andere nach Dir auch, eher auf die 5 Beispiele Bezug genommen.

--- Ende Zitat ---

Naja, ich ging davon aus dass sie als Diskussionsgrundlage dastehen. Es ist deutlich einfacher über was konkretes zu diskutieren als ein grosses: "Das kommt darauf an" zu bekommen. 


--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 14:26 ---habt ihr eine Regelung bei Euch am Tisch, oder ist "Die Spielleitung bietet eine Kampagne an, und die definiert was man dort spielen kann." das die Antwort auf quasi alles?

--- Ende Zitat ---

Die Regeln sind ja Teil des Kampagnenangebotes. Und Beispiel 3 und 4 werden ja meistens von den Regeln geregelt...

Unsere gegenwärtige Kampagne ist eher eng wie in Beispiel 1, da mussten alle SC teil des gemeinsamen Hintergrundes sein. Und für neue Charaktere gibt es halt auch enge Grenzen wer rein darf. Davor hatten wir eine sehr weite Kampagne (Ptolus), da war die Grundregel dass alles erlaubt ist was im Regelbuch steht (und ggf sogar noch drüber hinaus).

nobody@home:
Schau'n wir mal...

1.) Wenn die Religionen nicht gerade akut auf Leben und Tod auf Kriegsfuß stehen, könnte eine Druidin als Außenseiterin mit entsprechend "exotischer" Perspektive schon in die Gruppe passen. Natürlich sollte es dann auch Gründe außerhalb der Religion allein geben, warum sie sich ausgerechnet diesen Leuten anschließen und die umgekehrt sie akzeptieren sollen (vielleicht kennt und vertraut man sich ja schon aus den Kinderjahren oder so?), aber wenn alle Spieler das mitmachen, schieße ich nicht quer.

2.) Ich leite normalerweise kein D&D, da könnte der Spieler also schon von daher Pech haben. ;D Generell würde ich da wissen wollen, warum zum Geier ausgerechnet einen Drow, und dann vermutlich mit dem Spieler ausklamüsern, ob sich seine Ziele auch mit jemandem erreichen lassen, der besser ins Setting paßt...denn der klassische "D&D-Drow" ist wirklich einfach schon vom Konzept her ein wenig zu speziell, um auch "nur" in allgemeinerer Fantasy leicht seinen Platz zu finden (so was wie "dunkle Elfen" mag's ja sogar geben, aber ob die dann wirklich schon 1:1 dasselbe sind...? :think:), und irgendwelche gewohnten regelmechanischen Volksboni dürften die Übersetzung in ein anderes System auch nicht unbedingt mitmachen.

3.) Gedankenkontrolle und etwas alltäglicher und weniger heftig auch der Einsatz sozialer Fertigkeiten(!) gegen SC sind erst mal Regelsache, da mische ich mich erst ein, wenn ich mit den Regeln selbst nicht zufrieden bin. Wenn ich da allerdings ein einigermaßen funktionierendes System habe (was nicht selbstverständlich ist, aber vorkommt) und mir ein Spielercharakter dann qua Design mit einer entsprechenden Achillesferse daherkommt...klar, dann darf ich die auch gelegentlich mal voll ausnutzen. Machen ja die Spieler mit meinen NSC hoffentlich ähnlich. :)

4.) und 5.)...nee, das geht so nicht. Als SL mag ich zwar einen gewissen Anspruch darauf haben, daß die SC in die Kampagne passen sollen, aber umgekehrt haben wir uns im Vorfeld hoffentlich einigermaßen gütlich darauf geeinigt, um was es in der Kampagne eigentlich gehen soll -- wenn "Ihr seid am Anfang erst mal schlecht ausgerüstet" zur Startvorgabe gehört hätte, müßte das bereits abgesprochen gewesen sein, und einen einmal akzeptierten Charakter einseitig zu etwas hinzuverbiegen, was nur mir besser gefällt, kommt schon mal gar nicht in die Tüte. Selbst in einer Runde, in der wir ausdrücklich mit so was wie Korruption und entsprechenden Regeln spielen, soll sich schon auch der Spieler in vernünftigem Rahmen deren Folgen aussuchen können.

Generell versuche ich mich halt ein bißchen im Fate-Sinne an solche oberschlauen Sprüche wie "Sorgt (gemeinsam) dafür, daß jeder so richtig glänzen kann" und "Du bist ein Schiedsrichter, nicht Gott" zu halten. Die Spieler von oben herab zu dem zu zwingen, was ich persönlich für ihr Glück halten mag, paßt jedenfalls nicht dazu.

Haukrinn:
Lustig. Auf mich wirken die Szenarien alle eher nach "wir reden Null darüber was wir hier eigentlich spielen und was Konsens ist". Da ist nicht die SL broken, sondern die ganze Gruppe.

Aber gehen wir mal von, ich nenne das mal, individualistisch geprägten Spielern aus und es gab vorher klare Kommunikation, wie Regeln und Setting funktionieren.

1. Klares nein. Setting und Setup waren kommuniziert, der Charakter passt dazu einfach nicht.

2. Ich würde klären, warum er einen Drow spielen will. Dann invalidiere ich die Antwort und sage nein.  >;D

3. Völlig legitim.

4. Axt und Bogen klingen jetzt durchaus Bergvolktauglich. Und auch "Barbaren" bauen tödliche Waffen. Zudem ist alles Regelkonform. Wenn man jetzt nicht gerade das Abenteuer damit beginnt, über verschneite Bergpässe zu schlendern und der Krieger noch nie außerhalb seines Dorfes war (und die auch niemand besucht), dann finde ich die Forderung vom SL albern.

5. Das geht ganz klar zu weit.


Damit zeichnet sich für meine "Linie" ein klares Bild: Dinge die dem Gruppenkonsens entsprechen (inkl. der Regelkonformität) verbitten sich eine Einmischung der SL. Wenn die SL Einschränkungen haben will, kann sie die zu Beginn ganz klar kommunizieren. Für "Querschießer" auf Spielerseite dagegen habe ich aber auch kein Verständnis, da wird auch nicht diskutiert.

Murphy:

--- Zitat ---1
Eine Spielerin will eine Druidin mit eigenem Hain und einer Katzenvertzrauten spielen in einer kirchlich angehauchten Kampagne, in der ansonsten ein Inquisitor, ein Priester und ein Ordensritter spielen (wurde vorab so kommuniziert). Die SL untersagt diesen Wunsch und bittet/fordert einen passenden SC zu erstellen.
--- Ende Zitat ---

Ermessenssache der Spielleitung. Oder ist die Druidin vielleicht im falschen Setting?


--- Zitat ---2
Ein Spieler will einen Drow spielen.
Im Setting der SL existieren diese jedoch nicht ...
Wunsch ermöglichen oder nicht?
--- Ende Zitat ---

Wenn sie in der Welt nicht existieren, können sie auch nicht gespielt werden.


--- Zitat ---3
Die SL ist bekannt für sehr herausforderungsorientiertes Spiel.
In einem anfänglich scheinbar banalen Kampf, übernimmt der Mentalist der Gegner den Gruppenbarbaren und mischt mit dem die Gruppe auf.
Die SL hat einerseits klar die Schwächen der Gruppe gegen sie genutzt und andererseits den Barbaren mittels Magie kontrolliert.
--- Ende Zitat ---

Das muss möglich sein. Auch wenn manche Spielenden das nicht goutieren.


--- Zitat ---4
Ein Spieler erstellt sich einen Krieger mit Axt und Bogen. Dazu sucht er sich passende und nicht übertriebene Bilder aus dem Netz und kauft von seinem Startguthaben die entsprechende Ausrüstung.
Die SL sagt, dass er eine solche Axt erst finden könne und auch einen solchen Bogen nicht habe. Seine Ausrüstung wäre minderwertig, weil das zu einem Krieger von einem Bergvolk besser passen würde.
--- Ende Zitat ---

Total okay. Overpowered SCs will keine SL haben, nur Powergamers wollen das.


--- Zitat ---5
Ein Spieler erschafft sich einen jungen Schurken, der von einem eremitischen Assassinenorden aufgezogen und ausgebildet wurde. Er geht als Glücksritter/Spezialist in der Gruppe und niemand weiß von seiner Geschichte (Wunsch des Spielers).
Im Laufe der Kampagne scheint es der SL aber besser in den Kram zu passen, dass der Spieler einen Kleriker der Duklen Gottheit spielt und regelt immer mehr Geschenke (teilweise unter Zwang) und macht den SC des Spielers zu etwas, was sich der Spieler ausdrücklich nicht gewünscht hatte.
--- Ende Zitat ---

Völlig daneben von der SL. Zwang ist nie gut und am Anfang war die SL ja mit der Wahl zufrieden.

Zed:

--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 13:41 ---Annahmen / Gedankenexperimente:

1
Eine Spielerin will eine Druidin mit eigenem Hain und einer Katzenvertzrauten spielen in einer kirchlich angehauchten Kampagne, in der ansonsten ein Inquisitor, ein Priester und ein Ordensritter spielen (wurde vorab so kommuniziert). Die SL untersagt diesen Wunsch und bittet/fordert einen passenden SC zu erstellen.

2
Ein Spieler will einen Drow spielen.
Im Setting der SL existieren diese jedoch nicht ...
Wunsch ermöglichen oder nicht?
--- Ende Zitat ---

Die Kampagnenwelt ist mir sehr heilig. Was es dort auch als Ausnahme nicht gibt, gibt es nicht.

In meiner Welt ist das Druidische immer eine Art "Urreligion" und "die erste Magie". Auch wenn alles Druidische in meiner Welt vernichtet worden wäre, könnte ich mir vorstellen, dass die mythisch-kosmischen Kräfte eine Druidin spontan haben neu entstehen lassen.

Ein Volk von unterirdisch lebenden Elben findet immer noch irgendwo Platz, und warum sollten sie sich nicht "Drow" nennen... Das wäre kein Problem.

Vor einem Jahr hatte mich jemand gefragt, ob er nicht einen Rattling spielen könnte. Dieses Volk passt in meiner Vorstellung so gar nicht zu meiner Welt. Ich konnte nur zwei Dinge vorschlagen: Entweder spielt der Spieler ein Unikat. Also nicht den Vertreter eines Volks, denn Rattlinge gibt es nicht auf Eon, sondern einen magischen Unfall, einen verfluchten Charakter oder ein anders geartetes Einzelstück, das wir ausarbeiten (und das tolle Anknüpfungspunkte für Abenteuer liefern könnte!) Oder dass der Interessent entweder eine Variante eines existierenden Volkes (Mensch, Halbling, Felin...) spielt, das von Anderen ähnliche Eigenschaften zugeschrieben bekommt, wie in der Vorstellung des Spielers die Rattlinge.


--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 13:41 ---3
Die SL ist bekannt für sehr herausforderungsorientiertes Spiel.
In einem anfänglich scheinbar banalen Kampf, übernimmt der Mentalist der Gegner den Gruppenbarbaren und mischt mit dem die Gruppe auf.
Die SL hat einerseits klar die Schwächen der Gruppe gegen sie genutzt und andererseits den Barbaren mittels Magie kontrolliert.
--- Ende Zitat ---
Puh, hartes Beispiel. Wenn die Gruppe ähnliche erfolgreiche Taktiken anwendet, dann habe ich keine Hemmungen, sie auch mal gegen die Gruppe einzusetzen.

Wenn das zu einem Gespräch darüber führt, ob dieser Regelmechanismus verändert gehört, dann ist eine vorherige Perspektiv-Umkehr sicher hilfreich.


--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 13:41 ---4
Ein Spieler erstellt sich einen Krieger mit Axt und Bogen. Dazu sucht er sich passende und nicht übertriebene Bilder aus dem Netz und kauft von seinem Startguthaben die entsprechende Ausrüstung.
Die SL sagt, dass er eine solche Axt erst finden könne und auch einen solchen Bogen nicht habe. Seine Ausrüstung wäre minderwertig, weil das zu einem Krieger von einem Bergvolk besser passen würde.
--- Ende Zitat ---

Die Begründung ist schwach: Wir spielen ein FRPG. Da kann ein Bergvolk-Krieger solche Waffen natürlich vor Spielstart geerbt, gefunden, gestohlen haben.

Wenn die Regeln jedoch die Höhe des Wertes der Startausrüstung festlegen und diese Dinge zu teuer sind, dann hat dieser Spieler billigere Waffen und schon mal Motivation für die ersten Spieltage seines Charakters.  :)


--- Zitat von: Streunendes Monster am  8.04.2025 | 13:41 ---5
Ein Spieler erschafft sich einen jungen Schurken, der von einem eremitischen Assassinenorden aufgezogen und ausgebildet wurde. Er geht als Glücksritter/Spezialist in der Gruppe und niemand weiß von seiner Geschichte (Wunsch des Spielers).
Im Laufe der Kampagne scheint es der SL aber besser in den Kram zu passen, dass der Spieler einen Kleriker der Duklen Gottheit spielt und regelt immer mehr Geschenke (teilweise unter Zwang) und macht den SC des Spielers zu etwas, was sich der Spieler ausdrücklich nicht gewünscht hatte.

--- Ende Zitat ---

Das geht gar nicht. So heilig mir "meine" Kampagnenwelt ist, so heilig ist eine mit einem Spieler vereinbarte und damit festgelegte Vorgeschichte und die Klassenwahl eines SCs.

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