Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
OSR vs. taktische Tiefe
Galatea:
Komplex != Kompliziert.
Igo ist ein superkomplexes Spiel, die Regeln sind aber extrem einfach und lassen sich auf einem Post-it zusammenfassen.
Es hängt komplett davon ab, wie man das System gestaltet.
Möglich wäre, dass man Handlungsoptionen in Form von verschiedenen Aktionen, Kampfhaltungen und Zaubern gibt (die alle in ihren Regeln nicht kompliziert sein müssen).
Eine andere Möglichkeit wäre den Spielern zu erlauben ihre Werte (oder das was sie erwürfelt haben) zwischen Bewegung, Angriff, Magiewirken, Verteidigung, Initiative o.ä. aufzuteilen - der Wargame-Tabletopsektor hat da mehr als genug Regelwerke von denen man sich inspirieren lassen kann.
Selbst wenn das alles nicht gegeben ist, kann man Taktik über Priorisierung und Positionierung reinbringen - welcher Gegner ist am gefährlichsten und muss zuerst weg, wer kann welchen Gegner blockieren, damit der sich an ihm festsumpft und nicht die empfindlicheren Mitglieder der Gruppe erreicht?
Das funktioniert natürlich nur, wenn man auch eine Auswahl hat, und nicht gerade gegen 20 Goblins kämpft, aber auch da gibt es Möglichkeiten vielfältigere Gegnerkompositionen zu fördern (Monogegnergruppen können z.B. empfindlich gegen bestimmte Sachen sein, wie viel Direktschaden, Elementarschaden oder Flächenschaden, z.B. Feuerball gegen die Goblins - bei mehreren Gegnertypen auf einmal muss man dann entscheiden und priorisieren).
Haukrinn:
Ich würde dem widersprechen. Gerade die Tatsache, dass OSR halt nicht alles in Tiefe verregelt erlaubt viel taktische Varianz, allerdings erfordert das natürlich gerade vom SL, auch auf Zack zu sein. Die Nutzung der Umgebung und Begebenheiten kann sich ja in den Beschreibungen der Handlungen sehr wohl wiederfinden, und das mag die Spielsituation verändern. Eigentlich steht das wunderbar in der Tradition der OSR-Werte, die ja eben von Spielenden fordern, ihren Verstand zu benutzen. Als Spieler muss man sich natürlich darauf einlassen und verstehen, dass es mit einem simplen „Ich greife an“ eben nicht getan ist.
Quaint:
Was Haukrinn sagt.
Zudem neigt OSR ja auch etwas zu Combat as War
Du wirst also verstärkt auch Taktik und Strategie darum haben, welche Kämpfe du überhaupt eingehst. Ob du Verbündete dazu kriegen kannst. Ob es irgendwelche schmutzigen Tricks gibt, die dir helfen können.
Eiserne Maske:
Ich persönlich finds ein wenig schade, dass der Thread zu einem Kampf um die Deutungshoheit darüber zu verlaufen droht, wie weit man semantisch den Begriff der "taktischen Tiefe" fassen kann. Was der Thread-Ersteller mit taktisch meinte, ist eigentlich klar.
Man muss ihm ja in seiner Definition nicht folgen, aber um die Diskussion zu entwickeln finde ich zumindest für meinen Teil eine Auseinandersetzung mit seinen Fragen zielführender. Aber letztlich muss das Gilborn entscheiden.
ghoul:
Ein paar Beispiele für typische OSR-Taktiken, völlig unabhängig von der Komplexität:
* Brandöl werfen
* Schmieröl einsetzen oder Krähenfüße oder Murmeln (auf der Flucht)
* Türen verkeilen
* Stolperseile, Netze
* Höhle ausräuchern oder fluten
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