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Wie gut als Spielleitung bist Du?

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Megan:
Ich hab 1 gewählt (was soll denn daran Wettbewerb sein oder Geschmäckle haben?) -

Seit 27 Jahren leite ich Runden in unterschiedlichsten Konstellationen und habe "meinen Platz gefunden". Ich weiß, was mir liegt (emotionaler Kram) und wo ich Schwächen habe (Kämpfe leiten), habe viele Fehler gemacht, die ich vermutlich nicht nochmal machen werde, kenne viel und würde mich inzwischen als erfahrene SL mit meistens sehr positivem Feedback bezeichnen. Somit habe ich vermutlich um die 90% meines Potentials ausgeschöpft.
Trotzdem treiben mich immer wieder Zweifel um, die leichte bis mittelschwere Panik vor "Primetime-Runden" wird sich nie legen, im Nachhinein fallen mir immer dutzende "Fehler" auf, Sachen, wo ich mir denke, dass ich das viel besser hätte machen können usw.. Und ich lerne auch noch immer was dazu, trotzdem glaube ich, dass die Lernkurve halt arg abgeflacht ist und da nicht mehr ganz so viel dazukommen wird - aber wer weiß?  ;D

Dr. Beckenstein:
1.

Was soll ich mein Licht unter den Scheffel stellen.

Ich leite seit 30 Jahren, schreibe meine Abenteuer selbst, habe auch schon veröffentlicht (Auf zum Äther!) und sowohl meine zwei Stamm-Gruppen als auch Leute auf diversen Cons setzen sich immer wieder an meinen Tisch.

Es ist das best Hobby der Welt. Und ich bin gut darin.

Zed:

--- Zitat von: Megavolt am 21.05.2025 | 19:14 ---Das klingt doch super!

Wo siehst du denn deine besonderen Stärken?

--- Ende Zitat ---

Wie häufig von vielen angesprochen: Gute Spielleitung kann sich nur von der Gruppe messen lassen, die mit einem spielt. Mein Stil ist gut für meine Gruppe, aber für andere - weiß ich nicht.

Ich denke, würdest Du mich auf einem Con an einem Tisch eine Runde leiten sehen, dann würde ich auf Dich wie ein "befriedigender" Spielleiter wirken.

Ich mag mich als gute Spielleitung einschätzen, aber ganz sicher bin ich kein Genie: Ich bin kein Regelgott, kein Schauspieltalent (Dialekte kann ich nur zwei), nicht einmal extrovertiert, würde ich sagen. Ich spreche manchmal out-game, um Dinge zu erklären, und wer für seine Immersion Pseudobarock-Sprech und schriftdeutsche, prägnante Fantasybeschreibungen braucht, der wird mich nicht selten nach besseren Formulierungen ringen sehen, die mir dann nicht einfallen.

Ich lege auf Konsistenz der gespielten Welt wert, und da geht es häufig um Details. Das heißt aber nicht, dass ich mich in Details verliere: Ich kann Details im richtigen Moment platzieren, so dass sie Sinn ergeben und die Lebendigkeit der Welt illustrieren.

Ein Spieler meldet mir zurück, dass er es mag, dass meine Figuren Zwischentöne beherrschen, und weil wir Diplomatie nur ausspielen, fühlt sich meine Gruppe recht sicher darin, meine Figuren einschätzen zu können. Aber es geschieht auch, dass Figuren die Gruppe doch manchmal überraschen. Der eine Spieler nennt es "gutes Schauspiel", aber das täte den echten Mercers und Dice-Actors unrecht.

Überhaupt Überraschungen oder Wendungen: Meine Gruppe weiß es zu schätzen, wenn etwas Unvorhergesehenes eintritt, das aber doch im großen Zusammenhang Sinn ergibt.

Den großen Zusammenhang auszuforschen, den ich mir teils vor 30 Jahren ausgedacht habe, und Puzzlestücke zusammenzusetzen, die über diese Jahrzehnte von mir verteilt wurden, ohne dass sie wie Puzzlestücke gewirkt haben - das mögen sie, und mir ist das gelungen.

Und schließlich fällt mir ein, dass mir eine Bandbreite von silly ideas und flachem Humor (nur nicht Pubertätshumor) bis zu dramatischen, epischen und tiefschürfenden Episoden gelingt. Nicht alle NSCs spiele ich gleich intensiv aus (wir spielen so selten, und manchmal müssen wir auch einfach weiter nur kommen), aber der eine oder der andere Little Bad bekommt ab und an dieselbe detailreiche, "schauspielerische" SL-Aufmerksamkeit ab wie die Big Bads.

Kurz: Ich denke, meine Stärken zeigen sich eher auf langer Strecke.

Megan:

--- Zitat von: Dr. Beckenstein am 21.05.2025 | 21:15 ---Es ist das best Hobby der Welt. Und ich bin gut darin.

--- Ende Zitat ---
Love it!  :headbang:  ;D

Arkam:
Hallo zusammen,

ich weiß das es bei mir stark von System, Hintergrund und am Tisch oder Online abhängt wie gut ich leite. Von da aus hier ein längerer Text.

Ich habe vor einiger Zeit im Verein Fallout 2D20 angeboten das sehr kleinteilig ist. Da habe ich aus meiner Sicht maximal ein Ausreichen erreicht. Ich habe ein paar grundlegende Regelfehler gemacht, das Handeln der Spieler hat mich überrascht und das Abenteuer war sehr railrodig geplant, ist aber auch der Tatsache geschuldet das wir eben nur 4 Monate spielen und dann die Runde wechseln. Hinzuklam das ich ein großer Fan des Hintergrunds bin und deshalb eine Sandbox geüplant habe aber dafür nicht genug Zeit hatte. Zudem hat das System ein paar Konzepte mit denen ich nicht gut zurecht kam.

Bei Paranoia sind die Regeln so einfach das ich zwar manchmal mit den genauen Bezeichnungen durcheinander komme aber mir keine Fehler unterlaufen.
Den Hintergrund kenne ich seid seinen Anfängen 1989 und habe ihn inzwischen selbst erweitert und modernisiert, https://drive.google.com/file/d/1CX3xryXo-5RpOOAmqsnT3APJE1ppVuAu/view?usp=drive_link.
Meine Missionen schreibe ich auch selbst und habe gleichzeitig eine nette Sammlung an altem und aktuellem Material zum System zusammen. Meine aktuelle Onlinerunde spielt so regelmäßig das ich jetzt tatsächlich an neuen Missionen schreibe und mich auch an komplexere Plots traue.
Ich habe eine Runde im Verein gespielt und war etwas verblüfft darüber wie grundlegend sich die Vorbereitung zwischen Online und am Tisch unterscheiden. Aber das wurde stetig besser und beim dritten Termin war ich organisatorisch auch am Tisch angekommen.
Bei Paranoia würde ich mir also eine 2+ an schlechten Tagen und 1 - 1+ an guten Tagen geben.

Gruß Jochen - Die Schwächen herauseditiert und in den passenden Thread eingebracht.

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