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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?
Mithras:
Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
Weltengeist:
--- Zitat von: Mithras am 15.06.2025 | 13:56 ---Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
--- Ende Zitat ---
Ich finde das tatsächlich eine spannende Frage und eine, die ich mir auch schon gestellt habe.
Für mich hängt die Antwort davon ab, was die Welt sein will, in der man spielt. Das ist ein bisschen wie bei Zauberern - wenn die Welt sagt, dass Zauberer die Mega-Ausnahme sind, dann finde ich drei Zauberer in einer fünfköpfigen Gruppe seltsam. Genauso geht es mir, wenn exotische Völker auch wirklich Exoten sein sollen - dann ist die von dir angesprochene Mischung eher strange.
Wobei es aus Spielersicht ja auch völlig nachvollziehbar ist, das Ungewöhnliche spielen zu wollen (wie ein Kumpel von mir mal sagte: "Ein weißer, menschlicher, männlicher Informatiker kann ich auch IRL sein, dafür brauch ich kein Rollenspiel").
Die Lösung ist meiner Meinung nach, dass der Spielleiter die Welt möglichst plausibel auf Exoten reagieren lässt. Sind sie in der Welt völlig normal und verbreitet? Dann kann man sie auch ganz normal behandeln, und alles ist so wie immer nur mit Fell oder spitzen Ohren. Aber falls sie in der Welt ungewöhnlich sind, dann sollte man das im Spiel auch merken, und dann bewegen wir uns ganz schnell in unangenehme Themen wie Xenophobie. Ob da jeder am Spieltisch Bock drauf hat - und zwar nicht nur in einer Stadt, durch die man gerade durchkommt, sondern quasi in jeder, immer und immer wieder? Das sollte man dann zumindest von vornherein ansagen - die Spieler sollten sich dann im Klaren sein, dass es eher auf "wir gegen die" rausläuft.
Bei meinen eigenen Weltentwürfen schwanke ich übrigens inzwischen aus genau dem Grund zwischen den Extremen "es gibt (fast) nur Menschen" und "es gibt überhaupt keine Menschen"...
Raven Nash:
Ich mag den Zoo nicht. Und dennoch haben wir jetzt PF mit Dragonbane angefangen und keinen einzigen Menschen in der Gruppe. Zwei Elfen, eine Zwergin, eine Wolfkin und einen Erpel. Was ich aber feststelle: Meine Spieler bemühen sich durchaus, entsprechend zu spielen. Klar, klappt nicht durchgehend, aber doch meistens.
Andere Erfahrungen davor waren hingegen, dass Elfen halt Menschen mit spitzen Ohren sind, und Zwerge Alkoholiker. Und das ist dann halt öde.
Als SL bin ich der Meinung, dass man da auch mit gutem Beispiel voran gehen muss. Wer seine Exoten als Menschen spielt, darf sich nicht wundern, wenn die Spieler das genauso halten. Humblewood war da ein heftiger Brocken, weil ich mich bemüht habe, die diversen Tiere auch mit entsprechendem Verhalten zu spielen (das Huhn gackert dann halt mal unmotiviert, die Eule dreht den Kopf rum, usw.). War aber auch ne gute Übung. :)
Fezzik:
Ich sehe das wie du. Ich spiele viel OSR und mir reicht eine überschaubare Zahl an Spielervölkern ( Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge).
Wenn ich eine entsprechende Kampagne spielen will, in der es um eine Werratte und 4 Tortles in den Abwasserkanälen von Tiefwasser geht, dann passt das sowieso.
Aber als SL geb ich die zugelassenen Völker und den Ton der Kampagne vor und nehme mir auch das Recht, Völker nicht zuzulassen.
Im übrigen spiele ich dann doch ganz gern Menschen, wenn ich denn doch mal auf SC Seite bin.
caranfang:
Je exotischer ein SC, desto eher lasse ich ihn nicht zu. Es kommt aber stark auf die Kampagne an, was genau exotisch ist. Hier einige Beispiele:
* Bei D&D lasse ich eigentlich nichts zu, was erst mit 4e eingeführt wurde. Auch sind Rassen, die in der jeweiligen Spielwelt als exotisch gelten, tabu. Damit sind Tabaxi, Tortle und Dragonborn von dem Verbot betroffen, da sind entweder sehr exotisch waren oder erst mit 4e als spielbare Rasse eingeführt wurden.
* Bei Star Wars hingegen hatte ich eher das Problem, dass fast alle Menschen spielten. Hier die Spieler dazu zu bringen, etwas anderes zu spielen, war schon ziemlich schwierig.
* Bei DSA hing es eigentlich immer davon ab, wo die Kampagne spielte. Wenn wir z.B. eine Kampagne im Horasreich spielten, mussten alle SCs aus dem Horasreich stammen.
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