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Zustände: Alle auf einmal oder differenziert?
Der Hasgar:
Hallöchen,
und wieder mal aus gegebenem Bastelfieber heraus:
Es ist ja heute verbreitet, dass gängige Rollenspiele Conditions (Zustände) beinhalten. Der Vorteil liegt darin, dass ein Zustand einmal genau definiert werden kann und dann alle wissen, was gemeint ist.
Nun gibt es aber einige RPGS, die Zustände verteilen wie Bonbons auf nem Karnevalsumzug. Und noch besser: Sie werden nicht nur häufig verteilt, sondern es gibt auch noch einen ganzen Berg verschiedener Conditions. Im Idealfall auch noch mit verschiedenen Ausprägungen.
Als ich jetzt das Daggerheart-SRD gelesen habe, fand ich den Teil zu den Conditions sehr nett: Es gibt drei Basis-Zustände und der Rest wird als "besonders" definiert und steht beim jeweiligen Auslöser.
Nun meine Fragen an euch:
- Mögt ihr Zustände generell?
- Wenn ja? Viele verschiedene oder lieber so wenige wie möglich?
- Und wenn mehrere, dann gleich eine kleine Enzyklopädie im Grundregelwerk unter "Zustände" oder lieber nur die wichtigsten und die eher seltenen und besonderen dann beim jeweiligen Zauber oder Fähigkeit beschrieben?
Bin gespannt auf eure Antworten :)
KhornedBeef:
Zum letzten Punkt: bitte beides. Beim Zauber und zentral. Ersteres versteht sich von selbst, aber man will ja auch zentral nachschlagen können, zumindest für die Grundausstattung. Bei späteren Erweiterungen geht es dann nur, wenn das Grundregelwerk digital mitwächst
YY:
Ich würde eher sagen: heute ist es modern, Zustände explizit als solche zu kategorisieren und bisweilen ungeschickterweise ausschließlich getrennt aufzulisten.
Diese moderne Herangehensweise geht mir regelmäßig gegen den Strich und die eklatanteren Vertreter haben mich sogar eine Weile zur Fehlannahme gebracht, mir würden die Zustände an sich nicht passen.
Aber im Grunde arbeitet jedes "traditionelle" Regelwerk mit Zuständen; nur sind die da verregelt, wo sie "natürlich" vorkommen. Deswegen fallen sie nicht so auf und sind oft genug auch gar nicht als Zustand benannt.
Gegen solche Zustände - also jene, bei denen sich aus dem Regelwerk selbst der Bedarf erschließt - habe ich nichts. Was mich nach wie vor nervt, ist eine Vielzahl an grundsätzlich ähnlichen Zuständen, die man offensichtlich vereinheitlichen und zusammenkürzen könnte. Insbesondere fallen mir die Zustände negativ auf, die quasi nur als Durchgangszustand zwischen zwei anderen dienen, sei das nun mit eigenem Namen oder als Zustand X der Stufe Y und Z.
Es sollten auch nicht mehrere Zustände fast das Selbe tun und dabei noch parallel auftreten können. Da mache man nur einen Zustand und erstelle allerhöchstens noch einen "größeren" Zustand, der den kleineren beim zweiten Eintreten ersetzt o.Ä. (auch wenn sich das schon gefährlich nah an den obigen Durchgangszuständen bewegt ;)).
Also allgemein: Ich halte Zustände für unumgänglich; sie sollten aber dem Grundsatz "so wenig wie möglich, so viele wie nötig" folgen.
Generell sollten sie da gelistet sein, wo sie primär auftreten. Gerne kann man dann am Ende des Regelwerks und/oder im SL-Schirm noch einmal alle auflisten, damit man sie bei Improvisationsbedarf auch noch anderweitig verwenden kann und sich nicht auf die Schnelle einen weiteren Zustand ausdenken muss.
Und meinetwegen darf es auch noch einen oder ein paar wenige allgemein gehaltene "Trichterzustände" geben, mit denen man viele verschiedene Dinge abdecken kann. Also so was wie Shaken bei Savage Worlds.
schneeland:
Nicht ganz unähnlich zu YYs Haltung: grundsätzlich mag ich es, wenn bei Zuständen ein eher minimalistischer Ansatz gefahren wird - allein schon, weil ich nicht wahnsinnig gut darin bin, mir allzu viele von den Dingern zu merken, insbesondere, wenn sie nur subtil unterschiedliche Auswirkungen haben.
Entsprechend ist gedanklich die erste Frage, mit der ich an so etwas rangehen würde: muss das überhaupt ein expliziter Zustand sein?
Wenn beispielsweise die Auswirkungen überschaubar sind und das Ganze nur in einem klar umrissenen Kontext vorkommt, dann kann man sich das Benennen als Zustand wahrscheinlich sparen. Beispiel: wenn partielle oder vollständige Deckung nur bei Fernkampfangriffen wichtig ist, brauche ich keinen Zustand "in Deckung", sondern kann die Modifikatoren auch einfach bei den Regeln für Schusswaffen und ggf. Zaubersprüche dazuschreiben.
Umgekehrt: wenn die Formulierung von mehreren Regeln durch das Einführen eines Zustandes deutlich einfacher wird, dann spricht das eher für den Zustand. Wenn also z.B. Charaktere durch verschiedene Quellen Erschöpfung erleiden können, dann könnte es Sinn ergeben, das Ganze zu bündeln und die Auswirkungen nur einmal zu beschreiben.
Am Ende kommt man dann hoffentlich mit nicht mehr als einer Handvoll Zustände raus, die auch noch halbwegs klar benannt und voneinander abgegrenzt werden können.
Kurna:
Wenn es außer lebend, tot und ohnmächtig noch mehr als eine Handvoll anderer Zustände gibt, wäre mir das schon deutlich zu viel.
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