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Wie geht ihr damit um?

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Silvanas Befreier:
Wir spielen zwar schon seit 10+ Jahren miteinander, aber ein Spieler hat mich zuletzt mit einem "Wunsch" konfrontiert, der mich etwas konsterniert zurücklässt:

Der Spieler hat keine Lust (mehr) an den Spielanteilen teilzunehmen, der viel mit Interaktion, Recherche und Gesprächen zu tun haben und bittet, bei solchen Situationen auf den Balkon Rauchen zu gehen, am Handy zu daddeln etc. Er möchte wieder reingeholt werden, wenn es "weitergeht" bzw. wenn es ihn interessiert.

Er sagt, das Gelaber geht ihm auf den Keks auch wenn er versteht das es sein müsse und er die anderen auch nicht stören will. Er möchte nicht nur "rumlabern", sondern mehr "machen" - wobei mir nicht klar ist, was mit "machen" gemeint sein könnte, schließlich ist das ganze Rollenspiel letztlich ein Erzählspiel. Ich leite eher moderierend und lasse die PC machen, was sie wollen. Im Moment spielen wir ein Stadtabenteuer, wobei die PC einen Mordanschlag aufklären wollen und in einem heiklen politischen Umfeld agieren müssen. Die anderen Spieler sind damit fein und ziemlich engagiert. Ich würde unseren Spielstil als story-orientiert und immersiv beschreiben. Dungeon-Bash, Schatzsuche und reines Monsterplätten kommen da eher selten vor.

Im Moment wäre ich geneigt, das mal auszuprobieren und schauen wie das läuft. Aber komisch finde ich es irgendwie schon.

Wie würdet ihr mit dem Spielerwunsch umgehen?

Hereagain:
Frag den Spieler was er sich wünscht.
Und es kann einfach sein, dass ihr vom Spielstil nicht mehr zusammen passt. Dann trefft euch doch außerhalb der Termine und Spielt sowas wie Decent usw.

Die Gruppe zu fragen, ob alle so zufrieden sind ist auch völlig legitim. Ich versuche immer in meinen Sitzungen einen Wechsel zu haben: auf zwei investigative Sitzungen folgt in der Regel mindesten eine oder zwei mit viel Kampfbegegnugen oder gar einen Dungeoncrawl.

Der Hasgar:
Hallöchen,

das ist in der Tat etwas befremdlich. Es gibt nur eine Situation, in der ich das gut verstehen kann: Planung. Die Helden planen 4 Stunden, wie sie in eine Burg einbrechen, wollen wirklich alle Eventualitäöten aus dem Weg räumen. Dann fangen sie an und die Hölle bricht los. Das ist dann schon sehr fruchtlos.

Grundsätzlich scheint der Spieler aber einfach einen anderen Spielstil zu mögen. Kurzfristig würde ich einen solchen Wunsch also durchaus erstmal respektieren. Langfristig müsste man schauen, ob es noch zusammen passt. Wenn allerdings am Ende alle glücklich sind (der Spieler, der nur "handeln" will und bei den Redeanteilen dann viel Leerlauf hat und der Rest, den es vielleicht nicht stört, dass sich einer ein bisschen rauszieht), könnt ihr es auch so belassen.

ghoul:
Ich verstehe den Spieler sehr gut!
Allerdings kann ich sein Problem nicht für dich lösen. Er will offenbar lieber ALRIK spielen statt DSA.

Streunendes Monster:
Hat er evtl recht und es passiert 80% Analyse-Paralyse, "Gelaber" (ich mag den Begriff nicht, der wertet ab) und unkoordiniertes Handeln?
Dann passt Dein Stil zu leiten für die Gruppe aber nicht für diesen Spieler.

Problem: sein Handeln (Handy, Balkon, Fluppe, Genervtsein) wird die anderen Spielenden stressen und ggfs aus deren Immersion reißen.
Lösung: mit allen drüber sprechen und eine Lösung suchen.
Ideen: ggfs deinen Leitstil anpassen oder das Abenteuer aufpeppen, mehr Action. Oder eine andere gemeinsame Alternative finden, Brettspiel wurde schon genannt bzw. eine actionlastige Kampagne leiten (Schritt 1) und dann die Ermittlergruppe ohne ihn fortführen (Schritt 2). Wichtig die Reihenfolge.

Ich finde es sehr gut, das er seine Bedürfnisse adressiert.
Sehe aber auch das Problem, dass er bei ansatzweise Abweichung zu seinen Vorlieben wieder darauf pochen wird.
Gefühlt (!) passt er nicht. Wenn dem so sein sollte: klaren und schnellen Cut machen (Schritt 2, siehe oben). Alles Andere kann die Gruppe als Ganze gefährden.

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