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Mortal Kombat II

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Alexandro:
Naja, viele 80er Filme beweisen, dass man Kampfsportler drin haben kann, aber die Kampfszenen trotzdem total zerschneiden (Bloodsport, Gymkata oder Invasion USA, anyone?). Teilweise gibt es die guten, ungeschnittenen Szenen zwar auch, aber mehrheitlich eher aus dem HK-Bereich, wo die einfach etwas besser drauf haben (auch wenn sie sich nicht wirklich um die Sicherheit ihrer Darstellenden kümmern).

Das Know-How ist aber dann irgendwann auch in Hollywood angekommen, und teilweise sieht man dann auch one-take Szenen mit nicht-Kampfsportlern, welche richtig gut aussehen (z.B. die Kampfszenen in Atomic Blonde), deutlich besser, als das was nicht-Kampfsportler (z.B. Arnold oder Sly) in den 80ern so abgeliefert haben.

Raven Nash:

--- Zitat von: Alexandro am 19.07.2025 | 23:03 ---Naja, viele 80er Filme beweisen, dass man Kampfsportler drin haben kann, aber die Kampfszenen trotzdem total zerschneiden (Bloodsport, Gymkata oder Invasion USA, anyone?).
--- Ende Zitat ---
Du schreibst jetzt 50 mal "Ich soll mir keine Action-Filme im deutschen TV ansehen".  ~;D

Bloodsport in der ab 18 Fassung ist absolut nicht zerschnitten. Über den Schnitt an sich kann man streiten, aber zerschnitten sieht anders aus - so wie z.B. alle Marvel-Filme außer Shang Chi (wo man eben auch Leute hatte, die ihr Zeug können). One-Takes sind auch nicht immer die beste Lösung.

Wobei man sich bei maskierten Helden deutlich leichter tut - sieht man z.B. bei den Kämpfen in Arrow oder Daredevil, wo man wirklich gute Stuntleute in die Kostüme packen konnte und nicht so viel schneiden musste.

Alexandro:

--- Zitat von: Raven Nash am 20.07.2025 | 07:41 ---Du schreibst jetzt 50 mal "Ich soll mir keine Action-Filme im deutschen TV ansehen".  ~;D
--- Ende Zitat ---

Ich habe den Film 2011 das erste Mal gesehen, da hatte ich definitiv kein TV mehr.


--- Zitat ---Bloodsport in der ab 18 Fassung ist absolut nicht zerschnitten. Über den Schnitt an sich kann man streiten, aber zerschnitten sieht anders aus - so wie z.B. alle Marvel-Filme außer Shang Chi (wo man eben auch Leute hatte, die ihr Zeug können). One-Takes sind auch nicht immer die beste Lösung.

--- Ende Zitat ---

Ich habe mal die DVD rausgekramt (auf der groß "18" und "ungeschnitten" steht) und zu den Kämpfen vorgespult... und schon in einem der Aufwärmkämpfe (der nur so ~2min geht, weil Dux da einen Rekord aufstellt, wie schnell er den Gegner besiegen kann) sieht man mehr als 30 Schnitte (also im Schnitt(*schnr*) alle 3-4 Sekunden einer) - so oft wird selbst in den schlimmsten Marvel-Filmen nicht geschnitten. Und die Hälfte der Zeit sind die Kämpfenden nichtmal richtig im Fokus, wenn man das bei einem so kurzem Kampf schon nicht hinkriegt... . Teilweise geben die Gegner sich Mühe (z.B. Yu-Shu Wu, der tatsächlich einen echten Kampfstil im Film darstellt, statt die ausgedachten von "Paco" oder Ricardo Morra), aber sie müssen sich halt zurückhalten, um das Fake-Ninjutsu von Dux/JCVD dann im Vergleich gut aussehen zu lassen.

Und das Finale... ich erinnere mich wieder, was meine damalige Freundin gesagt hat, als wir den Film zusammen geschaut haben "Das ist einfach schlecht, und nichtmal auf eine unterhaltsame Art. Das ist so, als hätte jemand eine Schulhofschlägerei zwischen zwei geistig zurückgebliebenen 10jährigen gefilmt."
(wenn man sich Vergleich sowas wie "IP-Man" oder auch "Righting Wrongs" anschaut, dann sieht man recht deutlich, was möglich ist, wenn die Action gut inszeniert und auch realistische Kampfstile verwendet, statt das Schwachsinns-Gehampel, welches Frank Dux "choreographiert" hat).

Raven Nash:
Bloodsport hat damals, als er rauskam, Maßstäbe gesetzt. Allein die Darstellung verschiedener Kampfstile war was ganz Neues. Und natürlich sind die Kampfszenen geschnitten, wie man damals eben geschnitten hat, wenn das Budget für komplexe Kameraaufbauten fehlte. Und Bolo Yeung war ja derjenige ohne Martial Arts Hintergrund am Set. Der war Bodybuilder. Da wird man wohl auch einen Stuntman gebraucht haben.

Zusätzlich kommt dazu, dass Frank Dux ein Fake-Master wie im Bilderbuch war. Aber man hat ihm den Scheiß lange abgenommen, und weitere Filme auf der Basis seiner angeblichen Lebensgeschichte gedreht (American Ninja, The Quest). Aber er war damals ja nur einer von vielen (Ashida Kim, anyone?).

"The Quest" ist dann auch IMHO deutlich besser choreographiert, auch wenn da auch einige Fantasy-Kampfstile drin sind (der von dem Spanier, z.B.). Da liegen dann aber auch viele Jahre dazwischen.

Mit "Ip Man" kann man das aber gar nicht vergleichen. Zum einen wegen Budget, zum anderen wegen CGI, von dem da ne Menge drin ist. Wird aber im Laufe der Serie auch schlechter. Der Kampf gegen Mike Tyson ist so spannend wie das Fußballspiel zweier Altenheime...

Philipp.Baas:
Ich will niemanden erschrecken, aber in Soldat James Ryan war keiner der Hauptdarsteller Soldat. Keanu Reeves ist kein Killer und Vin Diesel hat zwar Familie, aber fährt keine Straßenrennen. Und Brat Pitt war nie Nazijäger...

Bloodsport ist keine filmische Perle, aber doch gut choreographiert. Alle Kampfsportfilme sind übrigens choreographiert. Ip Man als "besser" im Hinblick auf Choreographie anzuführen als Bloodsport, finde ich zum totlachen. Ip Man Filme sind Superhelden Filme und haben mit Kampfkunst oder Kampfsport echt wenig zu tun. Da kann ich auch Hulk gegen Thor im ersten Avengers anführen. Donnie Yen ist ein toller Artist, aber die Filme wollen ja gar keine Kampfkunstfilme sein.

Von der Choreographie sind die Ong Bak Filme das non-plus-ultra. Was wirklich geht, zeigt dann Tony Jaa in "The Protector" im sog. "Stairway Fight", der eine einzige Kamerafahrt ist. Inzwischen sind die Choreographien so ausgeklügelt, dass ich Reacher, Extraktion 2 (der Gefängnisaufstand) und den neuen Road House als absolut brillante Darstellungen von "Kampf" ansehe. Keiner der Schauspieler hat einen richtigen Kampfsport Background, sondern die haben sich das für die Filme antrainiert. Und das tut den Filmen gut, dass die Schauspieler wirklich Schauspieler sind. Denn so sehr ich bspw. Scott Adkins oder Michael Jai White als Kampfsportler und Stuntperformer schätze, das sind grottige Schauspieler gegen die Van Damme wie ein Charakterdarsteller wirkt...

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