Das Tanelorn spielt > [Ruin Master] Snow Saga

[RMS - S] A1 -Zeit des Zorns- Storhavn

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klatschi:
Hírngar
Im Haus des Schwertjarls Oktar Grimme in Storhavn

Ich bin hier falsch… Ich. Bin. Hier. Falsch.
Hírngar folgt staunend dem Schwertjarl und seinen Gefährten, hielt sich etwas stumm im Hintergrund. Die Schultern sanken nach vorne, der Blick ging von einer runenverzierten Holzvertäfelung zu den vielen Büchern und gelehrten Texten.
Ein verstohlenes Kauen auf der Unterlippe begann wieder - ich muss es am Tisch unterlassen -, aber es war beruhigend, half dem Holzfäller beim Nachdenken. Er zeigt uns diese Dinge bewusst, dachte er. Es ist ein Zeichen von Macht, ebenso wie Soldaten und die Pfosten mit dem Blut. Nur eben andere Macht.

Als die Tafel gedeckt wurde, versucht sich Hírngar aufzurichten, etwas unwillkürlich wollte er seine Statur zeigen, vielleicht ein wenig Eindruck schinden bei all den gutaussehenden jungen Dienerinnen. Aber er hielt sich weiter im Hintergrund, seine Augen sprangen hin und her, folgten den Frauen und blieben schließlich auf dem Essen hängen. Hírngar lief das Wasser im Mund zusammen, als er die aufgetischten Speisen sah, Spezialitäten aus Gebieten Trudvangs, von denen er hier das erste Mal hörte. Die Gefährtinnen, wunderschön, was machen sie mit einem so alten Mann? Starre ich? Unsicherheit macht sich in seinem Magen breit, ein seltsam drückendes Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Ich sollte sie nicht zu lange anblicken. Hírngar konzentriert sich wieder auf das Essen, meinte sich zu erinnern, dass man immer nur so viel essen solle, dass noch Hunger bleibe, aber einen solchen Appetit wie hier hatte er noch nie verspürt. Gylfi weiß, wie man sich benimmt! Immer wieder schielte Hírngar zum skwilden - ist es unhöflich nochmals zuzugreifen? Er füllte sich den Krug mit Wasser, das mochte er lieber als Met oder Wein. Hatte ihm nie sonderlich geschmeckt und viel zu oft hatte sich der Bär im Rausch vergessen. Nur ein bisschen, man muss höflich sein. Doch nie hatte der Holzfäller solchen Met und solchen Wein geschmeckt, nun verstand er, was manche Leute daran fanden.

Und endlich erzählte Gylfi, nahm ihn mit auf die Reise in den Wald, an die Orte der Gefahr und des Leidens, aber auch des Mutes und der Heldentaten. Er bemerkte gar nicht, wie sich die Erzählung änderte und die Sagaform eine bekannte, vertraute und geliebte Saite in Hírngar anschlug. Er hörte von den mythischen Wesen, den Vidrjotun, den Zwergen, Gestalten aus Geschichten, denen er nie begegnet war und die er nie sehen würde. Fetzen von alten Liedern schossen aus der Erinnerung hoch, doch die Geschichte des skwilden war präsenter, Hírngar meinte förmlich, die Gestalt des weißen Lindwurms vor sich zu sehen, sah die Tränen, die dem alten Mann die Wangen hinabliefen und musste sich beherrschen, um nicht ebenfalls um das Schicksal Azlahns zu weinen, wurde mitgetragen, als der Schwertjarl aufstand und zu klatschen begann, lies sich fallen im Applaus für den alten Mann und gestand sich zu, ebenfalls zu weinen. Es waren einige wenige und seltene Tränen, die Hírngar vergoss und er hoffte, dass er die Geschichte nochmals hören könnte, spürte aber auch, dass dies wohl das einzige Mal war, dass der skwilde sie erzählen würde.

Als der Applaus versiegte, lies sich Hírngar auf seinen Stuhl nieder, griff nach dem Met und nahm einen großen Zug. Und noch einen langen. Er lauschte den Worten des Schwertjarls, und obwohl er sie verstand und neugierig aufnahm, war es, als könne er sie nicht komplett verarbeiten. Er registrierte die Einladung auf die Hochzeit und erneut machte sich das mulmige Gefühl breit. Eine Hochzeit in der Familie des Jarls und er eingeladen?
Ich… Ich bin hier falsch! schoss es ihn durch den Kopf.
 

pharyon:
Aeryn Aulí
Im Haus des Schwertjarls Oktar Grimme in Storhavn, an Gylfis Seite

Aeryn war zunächst in Gedanken versunken, so dass sie den Beginn von Gylfis Saga nur halb wahrnahm. Was verbindet Rendre und die Gefährtin des Oktars? Und kann das uns zur Gefahr werden? Während sie darüber nachsann, wie sie geschickt mit den Damen ins Gespräch kommen könnte, nahm sie mehr und mehr von der Geschichte des Skwilden wahr. Vielmehr zog sie die Geschichte mehr und mehr in ihren Bann. Aeryn konnte fast nachfühlen, wie unheimlich der Wald war. Ein Gänsehaut breitete sich von ihren Armen bis zu ihrem Rücken aus. Die Begegnung mit den Zwergen, das Gespräch mit dem - toten! - Irian -, all dies zog sie immer weiter. Fast hatte sie das Gefühl, dabei zu sein. Beim Kampf gegen den Ritter stieg ihr Puls zwar auch an, aber hier mischten sich noch Gedanken zur Taktik unter, und zu Techniken, die sie benennen konnte. Beim Kampf gegen den Lindwurm war Aeryn jedoch so elektrisiert, dass sich keinerlei derart Gedanken einmischen konnte. Sie fieberte mit den Kämpfenden mit. Als der Lindwurm und sein Bezwinger ihren Leben aushauchten, kam sich Aery atemlos vor. Erschöpft. Der alte Mann neben ihr verstand es vortrefflich, sein Publikum einzunehmen. Sie ließ das Bild des Kampfes nochmal vorberziehen. Irgendetwas harmonierte nicht ganz. Im Bild war ein - vermutlich kleiner - Fehler, doch Aeryn konnte ihn nicht ausmachen. Nicht jetzt.  Ein Blick auf Gylfi zeigte nur seine Trauer und ehrliche Anteilnahme. Auch Hírngar war gerührt. Fast allen Anwesenden waren Tränen über die Wangen gekullert. Aeryn konnte gerade nicht weinen. Zu gefangen war sie vom Erzählten. Sie vernahm die Worte des Oktars Grimme, der gerührt, stolz und dankbar klang. "... ihr müsst meiner Tochter ein Geschenk machen das ihrer würdig ist!"

So beginnt unsere Geschichte, und setzt den Heldentaten der anderen ein - hoffentlich würdiges - Denkmal... Bei dem Gedanken, dass sie und Hírngar nun Gylfi unterstützen durften, unterstützen mussten!, schmunzelte Aeryn. Aslahn, Aino und die anderen Gefallenen würde sie in Andenken halten. Und Gylfi beizeiten über seine alten Weggefährten befragen.

klatschi:
Hírngar
Im Haus des Schwertjarls Oktar Grimme in Storhavn

Als das Essen und die Ladung des Schwertjarls geendet hatte und die Gruppe zu ihren Räumen geführt wurde, bemerkte Hírngar, dass sich seine Nervosität einem neuen Ziel zuwandte: dem Kupferarmband seiner Mutter. Er berührte es mit seiner Rechten, drehte es geistesabwesend und fetzen einer alten Melodie schlichen sich in sein Bewusstsein, eine Melodie, die ihn an die Geschichten des alten Skwilden erinnerten.
Vielleicht ist er es, den ich suche und dem ich mich anvertrauen sollte? Er ist bewandt in diesen Dingen, er könnte mehr wissen.

Die Unsicherheit nahm Überhand. Was wenn es Quatsch ist? Ein Kinderlied, das einem solch mächtigen Sänger nur ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubert? Hírngar merkte an seinem steten Zweifeln, wie sehr ihm die Situation hier im Haus des Schwertjarls zu schaffen machte. Er wusste, dass er sich nicht auskannte und er wusste, dass er aufgrund seiner Unwissenheit Grenzen überschreiten könnte, die ihm und seinen Begleitern Probleme machen würden. Ist es wirklich ein Problem, wenn ich nochmals so vorschnell spreche? Aber das Brautpaar anwesend sein sollte, soll ich dann besser ganz Schweigen? Hírngar stellte fest, dass er so wenig von den Sturmländlern und ihren Bräuchen und noch weniger von den Sitten am Hofe wusste, dass er sich nicht ganz einen Reim drauf machen konnte. Soll ich vor oder nach Aeryn sprechen? Wie kleidet man sich? Er blickte an sich herab, gab es dann einfach auf.

Er räusperte sich, um die Aufmerksamkeit des Alten zu erregen und sprach dann in leiser Stimme:
"Meister Gylfi, es tut mir leid, wenn ich vorhin durch meine Sprechen etwas falschen gemacht habe..."  Kurzes Schweigen, diesmal sollten die Worte sitzen. "Ich möchte mich bei der Hochzeit nicht falsch verhalten und Schande über euch und Frau Aryn bringen. Ihr seid bewandt in solchen Dingen - könnt ihr mich leiten?"

Hinxe:
Gylfi
Im Haus des Schwertjarls Oktar Grimme in Storhavn

Mit Gesten der Dankbarkeit nahm Gylfi den Applaus seines Publikums und die Worte des Schwertjarls auf. "Sehr gerne nehme ich Eure großzüge Einladung an, in Eurem Hause zu verweilen bis der Holzschnitt erschaffen und die Tochter vermählt ist."

Als er später von Hírngar angesprochen wurde, schenkte der alte skwilde ihm nach kurzem Zögern ein Lächeln. "Ich bin gerne gewillt, Dir die notwenidgen Hinweise zu geben.", gab er dem jüngeren Mann zur Antwort. "Wir können während der Speisen, die wir hier im Haus einnehmen, üben, wie Du Dich zuverhalten, wann Du zu reden und wie Du was zu sagen hast. Ich bin allerdings in diesen Landen weniger in solchen Sachen bewandert, als ich es weiter westlich wäre. Aber mit Deinem natürlichen Charme kann ich mir nicht vorstellen, dass etwas schief gehen wird." Es lag nur leichter Spott in diesen Worten, Gylfi grinste seinen Gefährten freundschaftlich an.

pharyon:
Aeryn Aulí
Im Haus des Schwertjarls Oktar Grimme in Storhavn, mit Gylfi und Hírngar

"Wenn es dir hilft, unterstütze ich dich auch gerne. Auch wenn ich mit den Gebräuchen hier nicht vertraut bin." Aeryn überlegte kurz, wie sie ihre nächsten Worte wählen würde. "Wir sollten auch vorsichtig sein. Der Kapitän und eine der Damen des Oktaren scheinen miteinander 'vertraut' zu sein. Wir sollten auf der Hochzeit ein Auge darauf haben, nicht in etwas hineingezogen zu werden, das uns Schaden oder Schande bringt."
Nach kurzem Schweigen, um ihrer Aussage Gewicht zu verleihen und den Gefährten Zeit zu geben, das zwischen den Zeilen Gesagte zu verarbeiten, wandte sich Aeryn nun stärker dem Skwilden zu "Eure Geschichte war famos. Sehr, sehr ... mitreißend. Würdet ihr mir zu geeigneter Stunde mehr von euren Gefährten - vor allem Aino und Aslahn, aber auch die anderen - erzählen? Ich würde ihr Andenken gerne angemessen in Ehren halten, auch wenn ich nicht eure feingeistige, künstlerische Ader habe. Apropos künstlerische Ader: Habt ihr schon eine Idee, was ein angemessenes Geschenk für die Braut wäre?"

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