Autor Thema: Was führt zu mehr Player Involvement?  (Gelesen 1016 mal)

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Offline Murphy

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Was führt zu mehr Player Involvement?
« am: 29.07.2025 | 15:09 »

Basierend auf meinem neuesten Artikel... Was glaubt IHR, führt zu mehr "Player Involvement"?

https://penandpaper.blog/mehr-player-involvement/


Online tartex

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #1 am: 29.07.2025 | 15:28 »
Weniger Spielleiter-Monokultur, sondern stattdessen größere Gestaltungsmöglichkeiten für die Spieler.  Der Spielleiter muss sich darauf einlassen, dass die Spieler auch ihren eigenen Geschmack einbringen - und der kann auch Murks sein anderen am Tisch nicht gefallen.

Eine Alternative wäre es, dass der Spielleiter Input von Spielern mit viel Mühe ausgestaltet. Aber das führt wieder zu einem Ungleichgewichtig im Zeitaufwand.
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Offline Der Hasgar

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #2 am: 29.07.2025 | 15:37 »
Plots mit den Figuren der Spielenden eng verweben, so dass sie jeweils persönlich involviert sind. Ein SL aus unserer Runde hat es schon mehrfach geschafft, dass ich entweder InGame total wütend war oder mein Mitgefühl so stark geweckt wurde, dass es mich zu Tränen rührt.

Das Spielende zudem eigene Ideen einbringen können, ist auch eine Idee. Ich bin nicht der Fan von extremem Player Empowerment, so dass letztlich quasi alle SL sind, aber das ist natürlich Geschmackssache. Trotzdem würde ich Ideen oder Fragen alla: "Gibts hier...?" oder "Kann ich...?" im Normalfall mit "ja" beantworten, wenn die Umstände nicht hart dagegensprechen.
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Offline KhornedBeef

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #3 am: 29.07.2025 | 15:38 »
Hier wird ja regelmäßig berichtet, dass es ganz anders läuft. Meistens sind das entweder lange bestehende Gruppen (oder Leute aus solchen) in denen das über Jahre gepflegt wurde... oder Anfänger, die vorher nicht wussten, wss rollenspiel ist. Kinder, oft.
Also, Möglichkeit a) offen darüber reden, was man selbst will, und bereit sein, länger darüber zu reden, immer mal wieder, aber bevor es Routine gibt.
Oder b) nur Leute zulassen, die schon so sind, entweder weil Lieblingshobby oder weil naturenthusiastisch.

Dann kommt das Thema interessante Kampagnen. Aber es darüber zu retten ist etwa so als müsste der Trainer erstmal zwei Spiele Kapitän sein und zeigen wie es geht: sehr viel schwerer
« Letzte Änderung: 29.07.2025 | 17:16 von KhornedBeef »
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Online 1of3

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #4 am: 29.07.2025 | 15:58 »
Mitspielende aktiv einbinden. Stell Fragen wie blöd. Sprich den Charakter, nicht die Spieler*in an. Schließe immer mit: <Charakter>, was tust du?

Beiträge wertschätzen. Sag ja. Mampf Popkorn.

Bewusst Aufgaben abgeben. SL ist die Person, die alle Figuren spielt, die niemand anders spielen will.

Einen definierten Kanal für Absprachen zwischen den Sitzungen mit der ganzen Gruppe haben.

Das richtige Spiel mit den richtigen Leuten spielen.

Online Maarzan

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #5 am: 29.07.2025 | 16:11 »
Ich fürchte die Antwort ist: such dir die passenden Spieler - und das ist eine leidvolle Mammutaufgabe für sich.
Man kann nur das rauskitzeln, was der Spieler zu geben bereit / in der Lage ist und das ist oft recht wenig.
Und wenn du einen gezielt einbindest, kann es sein, dass ein anderer genau das bzw die damit eingeschlagen Richtung blöd findet. Das kann übrigens auch bei folgen der Ideen eines Mitspielers passieren. Dann hast du mit etwas Pech entweder einen anderen, der sich zurück zieht oder erst einen Machtkampf und dann einen Rückzug.

Enthusiasmus lässt sich nicht verordnen, maximal die Mindestanforderungen setzen und sanktionieren, wobei wir am Ende wieder bei der Spieler Auswahl wären.
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Offline unicum

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #6 am: 29.07.2025 | 17:56 »
Ich neige auch zur eher banalen antwort: Sich die richtigen Spieler zu suchen.

Ich weis aber von mir selbst, das je mehr Spieler in der Gruppe sind umso weniger ich mich selbst involviere. Stichwort: Spotlighttime. Insofern würde es mir helfen eher in kleinen Gruppen zu spielen wenn gewünscht ist das Player sich mehr Involvieren.

Offline KhornedBeef

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #7 am: 29.07.2025 | 18:08 »
Anekdote zum Spotlight: ich hatte mal einen Spieler in einer Runde, der war der jüngste und am wenigsten rollenspielerfahrene, und war auch deutlich zurückhaltender beim "Wir machen jetzt dies und das". Der hatte nicht so oft Spotlight. Aber er hat seine Figur unbekümmert gespielt, seine Steckenpferde angespielt, und mehrfach einen kurzen Reim oder ein Lied vorbereitet. Ich denke immer noch, dass die Gruppe mit ihm etwas Essentielles verloren hat. Hatte das etwas mit dem Core Activity Loop zu tun? Nein.
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Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #8 am: 29.07.2025 | 19:35 »
Meiner Erfahrung nach sind Spieler immer dann besonders involviert, wenn:

1. Sie das Setting verstehen.
2. Sie das Gefühl haben, innerhalb dieses Settings Teil einer Geschichte zu sein.
3. Sie das Gefühl haben, aktiv Einfluss auf den Verlauf dieser Geschichte zu haben.
4. Sie NSC als eigenständige Figuren und Akteure wahrnehmen.
5. Sie das Gefühl haben, dass Dinge aufgrund einer intrinsischen Kausalität geschehen.
6. Sie die Spielleitung als objektiv, wohlwollend und fair empfinden.
7. Die Regeln tatsächlich funktionieren und weder Blödsinn produzieren, noch primitive Verhaltensweisen erzwingen.
8. Die Spieler einander mögen und Respekt voreinander haben.

Wenn das gegeben ist, sind Spieler ab Tag 1 involviert. Symptomatisch erkenne ich immer dann, ob das erfolgreich passiert ist, wenn sie sich mit mir und miteinander, abseits des eigentlichen Spielinhalts, über Ereignisse und Politik der Spielwelt, sowie über NSC, unterhalten, als wenn diese Ereignisse und Personen real wären. Besonders bei NSC ist das ein starker Indikator. Es zeigt mir nämlich einerseits, dass sie die Figuren als "echt" empfinden, bzw. als plausibel und spannend, aber zusätzlich auch, dass sie mich als Spielleitung nicht oder nur gering mit diesen Figuren überlappen. Sie vertrauen also darauf, dass NSC A nicht weiß, dass sie ihn für einen Verräter halten, nur weil sie mit mir als SL darüber gesprochen haben, dass sie ihn im Verdacht haben. Mitunter ist sogar das Gegenteil der Fall.

Und am allerwichtigsten ist, dass alle am Tisch zumindest eine mittelfristige Perspektive haben, worauf das ganze Spiel überhaupt hinauslaufen soll. Gemeinsame Perspektiven gleichen Erwartungen ab und verhindern Wildwuchs. Das führt zu Fokus unter den Spielenden, was wiederum einen kollektiven Sog-Effekt erzeugt.

Offline HAL 40000

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #9 am: Gestern um 07:50 »
Ich kenne (leider) einige Spieler die vollkommen überfordert damit sind, wenn man sie direkt so einbindet. Daher klappt das mit einigen Leuten nun mal einfach nicht. Wenn ich so eine Gruppe starten möchte und will das die Spieler sich aktiv und stark einbringen, dann muss ich die handverlesen. Ansonsten sind immer 1-3 dabei die zwar mitmachen, aber von sich aus kommt da wenig.
Klingt komisch, ist aber so.

Offline Smoothie

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #10 am: Gestern um 08:46 »
+1 zu Hasgar und Torsten und 1of3
Wieso enden diese Threads immer in der Beschimpfung von Spieler:innen? Klar ist es wichtig, dass richtige Spiel mit den richtigen Leuten zu spielen. Aber diese Auswahl mit leicht arroganter Attitüde ist doch nicht das einzige.
Man kann doch die einfache Frage stellen, wie kann ich das Player Involvement erhöhen? Und um diese Techniken geht es hier.
Wird  nicht alles gleich perfekt sein, aber vielleicht kann man ja doch von seinen Spieler:innen überrascht werden, wenn man viele Fragen stellt und ihre Antworten ins Spiel einbindet...
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Online Maarzan

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #11 am: Gestern um 08:56 »
+1 zu Hasgar und Torsten und 1of3
Wieso enden diese Threads immer in der Beschimpfung von Spieler:innen? Klar ist es wichtig, dass richtige Spiel mit den richtigen Leuten zu spielen. Aber diese Auswahl mit leicht arroganter Attitüde ist doch nicht das einzige.
Man kann doch die einfache Frage stellen, wie kann ich das Player Involvement erhöhen? Und um diese Techniken geht es hier.
Wird  nicht alles gleich perfekt sein, aber vielleicht kann man ja doch von seinen Spieler:innen überrascht werden, wenn man viele Fragen stellt und ihre Antworten ins Spiel einbindet...

Das ist keine Spielerbeschimpfung, sondern der Hinweis, dass es verschiedenste Arten Spieler gibt und die Frage nach der Förderung von mehr player involement genau davon abhängt und je nach Spielertyp unterschiedliche bis gegensätzliche Antworten geben wird.
Und manche Spieler wollen oder können gar nicht so viel einbringen. Aber auch sie können in der passenden Konstellation eine Bereicherung sein.
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Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #12 am: Gestern um 09:05 »
+1 zu Hasgar und Torsten und 1of3
Wieso enden diese Threads immer in der Beschimpfung von Spieler:innen?

Wo genau siehst du bitte "Beschimpfung von Spieler:innen"?!

Offline Smoothie

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #13 am: Gestern um 09:13 »
nicht von dir. Einige geben hier schlaue Tipps, was man so machen kann, andere sagen, die Spieler:innen habens meist eh nicht drauf, such dir andere.
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Online 1of3

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #14 am: Gestern um 09:15 »
Ja, wichtig ist ja auch das Beiträge durchaus unterschiedlich sein können. Vielleicht postet A lustige Mems zum Spielverlauf. Und B beantwortet gern Regelfragen. Und C malt gern Charaktere. Und D hat die besten Charakternamen.

Offline KhornedBeef

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #15 am: Gestern um 09:17 »
nicht von dir. Einige geben hier schlaue Tipps, was man so machen kann, andere sagen, die Spieler:innen habens meist eh nicht drauf, such dir andere.
So hat das glaube ich keiner gesagt. Es geht darum, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand jeden Menschen so involvieren kann, wie man das selbst gerne hätte oder für "normal" hält. Menschen sind ja keine Hefeteiglinge, die man nach Belieben formt. Und wenn man mit bestimmten Spieltypen nicht glücklich wird, soll man sich eben die suchen, die wie man selbst ticken.
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Offline HAL 40000

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #16 am: Gestern um 09:20 »
Also ich wollte jetzt definitiv nicht sagen, das einige Spieler schei... sind. Es ist einfach nicht ihr Spielstil, das ist alles. Wenn ich ein gutes Fußballteam aufstellen will, suche ich halt auch nicht bei den Schachleuten.

Offline Boba Fett

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #17 am: Gestern um 09:39 »
was Torsten (Donnerhaus) sagt...

Ausserdem:
Spieler sind involviert und engagiert, wenn sie sich mit der Spielwelt oder zumindestens mit dem Genre identifizieren können.
Ein Star Wars Fan wird ganz anders begeistert ans Star Wars Rollenspiel herangehen als ein Mittelerde-Fan.

Und wenn es nicht gleich das Lieblingssetting ist, dann hilft es ungemein, wenn sich die Spieler mit der Spielwelt vertraut fühlen.
Aventurien (und andere Mainstream Settings) ist deswegen so beliebt, weil sich die Leute auskennen und gefühlt "nach Hause" kommen.
Gleiches gilt für Locations - wenn die Spielercharaktere die Weltreise machen und nirgends länger verweilen, dann entwickeln sie niemals Bezugspunkte.
Shadowrun mit seinem Seattle (oder AdL) war insofern klug, als dass SR Spieler in jeder SR Version ihre Charaktere "zu Hause" spielten.

Und andersherum ist ein völlig unvertrautes Setting erst einmal eine gewaltige Einstiegshürde, weil man gleich zum Start unheimlich viel Informationen vermitteln (oder von Seite der Spielenden: vermittelt bekommen oder selbst aneignen) muss, bevor man sich mit dem Setting vertraut fühlt.
Da haben Spielwelten, die auf der Realtität aufbauen oder die auf Genres vielen wiederkehrenden Tropes (zB EDO Fantasy) aufbauen große Vorteile und ungewöhnliche Settings (zB Numenera) hohe Einstiegshürden. (Auch das ist ein Grund, warum SciFi Rollenspiel nicht wirklich erfolgreich ist.)

Wiederkehrende Locations, NSCs, Freunde, Connections, etc. sind Gold für Involvement.
Und die Spielwelt (inklusive NSCs) muss möglichst verständlich und nachvollziehbar sein.

Dann würde ich noch ein gesundes Vertrauen zum Spielleiter als Bedingung festmachen wollen. Die Spieler müssen instinktiv wissen, dass man mit dem Spielleiter zusammen an einer Geschichte spielt und dass der einen nicht möglichst bei jeder Gelegenheit eine reinwürgen will, in dem er stets das maximal negative Outcome wählt.
Gesunde Opposition ist durchaus okay, aber das muss eben auch nachvollziehbar und irgendwo plausibel sein.
Und ja, da spielen "die richtigen Spieler" auch eine Rolle. Leute, die vorher durch andere SpL so verbrannt wurden, dass sie immer in Paranoia, Misstrauen und Entscheidungsparalyse verfallen, schaden dem Spiel leider gewaltig - ohne dass sie wirklich etwas dafür können. Das gilt auch für egoistische Spieler - nur können die was dafür.
Und da muss man schauen, ob man versucht, diese Leute dahin zu bekommen, dass sie mitspielen oder ob der Aufwand irgendwann die Mühe nicht wert ist.
Involvement und Engagement entsteht nur in einer soliden positiven Grundstimmung, wenn alle wissen, dass alle am Tisch sich für das gleiche einsetzen.

Wenn die Spielleitung die Mitspielenden so gut kennt, dass es leicht fällt für jeden Elemente einzubauen, von denen man weiss, dass sie triggern und ansprechend wirken,
kann das natürlich ein großer Bonus sein. Eingespielte Spielrunden fällt es leichter, in diese positive Grundstimmung zu kommen -  es sei denn natürlich, die Gruppe (inkl. SpL) war bisher relativ toxisch, dann erbt die nächste Kampagne meist die Toxik der letzten.
« Letzte Änderung: Gestern um 09:48 von Boba Fett »
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Offline Zanji123

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #18 am: Gestern um 09:43 »
Lass deine Spieler einfach mal teile des Settings / Regionen selber beschreiben.

Hab ich ausprobiert, als wir die Freeport Kampagne gespielt haben und die Spieler bisschen die Stadt erkundet haben. Die suchten einen Kräuterhändler und ich bat die dann den zu "erschaffen". Da der Spieler der Pixi den beschrieb war schnell irgendwie klar das der typ so ne Art Hippie ist der die Pixi sieht und überzeugt ist, dass er die nur sehen kann weil er sein Rauschkraut raucht.

Auch n paar wichtige NSCs da durften die n paar Details setzen.

:-P Traf sie dann härter als im Verlauf der Kampagne dann mal ein Terrorangriff passiert und mehrere Bomben in der Stadt hochgingen. Man war sofort am fragen "GEHTS DEM KRÄUTERHÄNDLER GUT!?"

UND: Verbindungen zwischen NSCs und den SCs einbringen.
« Letzte Änderung: Gestern um 09:45 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Smoothie

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #19 am: Gestern um 09:55 »
hab ich die Vibes wohl falsch gelesen, sorry.
Ansonsten spannende Tipps hier.
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Offline Boba Fett

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #20 am: Gestern um 10:17 »
hab ich die Vibes wohl falsch gelesen, sorry.

Ich glaub einfach, dass der Rat "such dir dir passenden Spieler" oft gar nicht so einfach umzusetzen ist.
Und auch mit der These, dass "die falschen Spieler" daran schuld sind, würde ich nicht mitgehen. Oft ist das einfach eine andere Rollenspieler-Sozialisierung, unterschiedliche Interessen (Storyteller trifft auf Taktierer und umgekehrt) und dann hat niemand schuld - dann spielen einfach nur die falschen Leute zusammen.
Der Leistungsfußballer wird in der gemütlichen Thekenmannschaft auch nicht glücklich und vice versa.
Außerdem fällt es mir zum Beispiel auch gar nicht so leicht, mich von Leuten zu verabschieden und die "rauszuwerfen".

Und ja, natürlich, wenn die Chemie untereinander so richtig gut stimmt, macht es allen Spaß und es sind alle voll dabei und jeder fiebert mit.
Trotzdem gibt es auch andere Hürden, die einem Steine in den Weg legen (siehe mein Beitrag) und "finde die richtigen Spieler" ist ja nicht mal eben realisiert.
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Offline HAL 40000

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #21 am: Gestern um 10:24 »
Die Eingangsfrage wenn ich so etwas aufziehen möchte, ist: Habt ihr Bock auf so was? Wenn dann drei von fünf abwinken, nehme ich die beiden übrigen und sehe, das wir noch Leute finden die auch mitgestalten wollen. (Fiktives Szenario, das voraussetzt, das es genug Menschen gibt in der Umgebung die Rollenspielen).

Ansonsten sind die oben genannten von euch doch gut.
Fragen stellen, zuhören, umsetzen und vor allem die Spieler für (ihre eigenen) Ideen begeistern.

Offline Saffron

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #22 am: Gestern um 10:47 »
Dass manche Rollenspieler einfach nicht ganz so viel Leidenschaft mitbringen wie andere, sollte m.E
 akzeptiert werden. Auch dass manche keine Lust haben, selbst kreativ am Setting oder Plot mitzugestalten, sondern den Brotkrumen des SL zu folgen und eher zu reagieren als zu agieren. Ob das mit meinem eigenen Leitstil oder Spielstil zusammenpasst, muss ich dann für mich selbst entscheiden.

Die Kunst liegt darin zu unterscheiden, ob jemand nicht tiefer ins Hobby einsteigen möchte, oder vielleicht noch nicht entdeckt hat, wie cool das sein kann. Dann kann ich das zarte Glimmen vielleicht zu einem Feuer anfachen.

Mein Favorit ist ebenfalls, das Abenteuer für die Charaktere persönlich zu machen.

Auch wenn der Charakter keine Kontakte erstellt hat, kann ich vielleicht Familienmitglieder oder Sandkastenfreunde auftauchen lassen. Oder einen NSC in Gefahr bringen, den die Gruppe schon länger kennt und mag.

Auch kann ich dem Charakter selbst interessante Veränderungen anbieten. Z.B.: Er bemerkt an sich eine übernatürliche Fähigkeit und findet heraus, dass er gar nicht Fritz Müller ist, sondern Feenblut in sich hat. Oder eine intelligente Waffe eröffnet ihm, dass er in der Prophezeiung als Träger dieses coolen Teils bestimmt ist und damit einen Gegner  zur Strecke bringen soll.

Allerdings muss ich dem Spieler eine Hintertür auflassen, falls er das Angebot nicht annehmen möchte.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline KhornedBeef

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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #23 am: Gestern um 11:18 »
Ich habe selbst bewusst die Spielleitungskomponente erstmal ausgeklammert. Nicht nur, weil es schwerer ist, das kurz und knapp zu beschreiben, was zu tun ist. Sondern auch aus einem weiteren Grund:

Der OP beschreibt ja "hey, ich stecke jede Menge Arbeit da rein, ich wünschte ich könnte das Gefühl haben, das die Spieler mehr mitziehen". Wenn man dann jetzt mehrfach als Tip bekommt, dass die von einem vorbereitete Kampagne eben geiler und involvierender sein muss, dann hat das eine ungute psychologische Komponente. Also, dass sich das Gefühl einstellt, man hat es eben nicht gut gemacht, nicht gut genug allein geregelt, nicht genug Arbeit investiert.
Es ist ja keine Soloveranstaltung. Unser Ziel sollte weniger sein, "werde Matt Mercer / Messi, Bro" sondern mehr "Wie wachst ihr als Party / Manschaft zusammen da rein".
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Re: Was führt zu mehr Player Involvement?
« Antwort #24 am: Gestern um 11:48 »
Also, dass sich das Gefühl einstellt, man hat es eben nicht gut gemacht, nicht gut genug allein geregelt, nicht genug Arbeit investiert.
Es ist ja keine Soloveranstaltung. Unser Ziel sollte weniger sein, "werde Matt Mercer / Messi, Bro" sondern mehr "Wie wachst ihr als Party / Manschaft zusammen da rein".

Ich habe das eher so gelesen: "Mach weniger Arbeit selber, sondern lass auch die Spieler einen Teil davon stemmen."
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