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Wie verhalten sich eure NSC/Monster im Kampf typischerweise?

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flaschengeist:
Ich habe darüber nachgedacht, welche typischen Muster im Gegnerverhalten ich bei Spielleitungen (inklusive mir selbst) beobachte. Dabei habe ich zwei sehr häufige Muster identifiziert:

1. Angriffe aufteilen: Während schlaue Spieler dazu tendieren, sich auf einen Gegner nach dem anderen zu konzentrieren, sehe ich diese Taktik bei SL nur selten. Würden SL sowas ebenso häufig wie Spieler machen, wäre in meinen Runden die Charaktersterblichkeit viel höher.
2. Bossgegner greifen den Charakter an, der ihnen zuletzt am meisten Schaden zugefügt hat.

Kennt ihr diese Muster auch und welche Muster beobachtet ihr darüber hinaus? 

Maarzan:
Das kommt darauf an, mit wem die Spieler es zu tun haben und wie viel Infos, ggf auch auf Grund von Vorlauf besorgten/verfügbaren Infos oder auch Fehlinfos, der Gegner von der Gruppe hat.

Smoothie:
die beiden genannten Muster kenne ich auch. Ausser in sehr speziellen Situationen, in denen einer der SC das klare Ziel ist, teile ich auch häufig Angriffe auf. Macht ja auch wenig Spass, wenn man einen Charakter in Runde 1 mit Nova Damage rausnimmt und der dann zuschauen darf.

ein weiteres Muster, das ich wohl häufig verwende. Ich haue sehr viele Ressourcen der Gegner am Anfang raus, der Kampf beginnt dann mit einem großen Bang und einen WTF Gefühl, aber (meist) kriegen sie das Ding dann noch gedreht, was sich vermutlich gut anfühlt.

Femenmeister:

--- Zitat von: Maarzan am 30.07.2025 | 21:42 ---Das kommt darauf an, mit wem die Spieler es zu tun haben und wie viel Infos, ggf auch auf Grund von Vorlauf besorgten/verfügbaren Infos oder auch Fehlinfos, der Gegner von der Gruppe hat.

--- Ende Zitat ---

Same here.
Ich versuche meistens, die Vorgehensweise der Gegner in Einklang mit ihrer Wesens- bzw. Organisationsart in Einklang zu bringen. Eine magieanfällige Goblin Bande wird sich womöglich zuallererst und mit aller Kraft auf den Magier in der Gruppe stürzen - weil dieser in ihren Augen schlicht die größte Gefahr darstellt. Eine Gruppe archaischer Barbaren aus einem streng patriarchalischen Stammesgefüge hingegen wird vielleicht den Fehler machen, die weiblichen Helden zunächst zu ignorieren, in der falschen Annahme, dass Frauen keine guten Kämpfer sein können.

Sofern die Heldengruppe nicht schon auf dem Zahnfleisch kriecht, agieren die Gegner in unserer Runde möglichst immer auf ihrer Maximalkapazität. Soll heißen, sie suchen nach Schwachpunkten und nutzen diese dann auch aus.

Andererseits versuche ich, sie auch glaubwürdig im Bezug auf das eigene Leben agieren zu lassen: Es kommt oft vor, dass die zwei restlichen Wegelagerer/Soldaten/WasAuchImmer Fersengeld geben, wenn der Rest ihrer Kollegen bereits weggeschnetzelt wurden - weil es einfach das ist, was die meisten in einer solchen Situation tun würden.

nobody@home:
Ich versuche schon, die verschiedenen Arten von Gegnern ein Stück weit je nach ihrer eigenen Fasson kämpfen zu lassen und sie nicht alle über einen Kamm zu scheren. :think: Nichtsdestoweniger würde ich Smoothies "Start with a bang"-Ansatz wohl zustimmen; zumindest viele NSC werden insbesondere ihre Offensivressourcen welcher Art auch immer möglichst gleich zu Beginn verwenden, wo sie ihnen taktisch noch am meisten bringen und nebenbei zu einem dramatischen Auftritt beitragen. Immerhin will ich Kämpfe auch als SL nicht unnötig in die Länge ziehen, wenn ich also so richtig schön zeigen will, was bestimmte Gegner draufhaben, muß das schnell über die Bühne gehen, sonst sind sie vielleicht schon wieder KO...

Über die genaue Taktik entscheiden dann aber definitiv Art und auch Ziele der Gegner sowie das genaue Schlachtfeld -- Profikämpfer-NSC beispielsweise kämpfen nicht bis zum bitteren Ende, wenn sie's nicht müssen, und haben wahrscheinlich auch schon in der Grundausbildung ein paar Kleinigkeiten zum Thema "Rückzug und wie man ihn erfolgreich durchführt" aufgeschnappt, während Amateure daran vielleicht nicht mal denken und dafür auf unberechenbare Schnapsideen kommen, und irgendwas mit "einprogrammierter" Kampfverhaltensweise (Zombie, Rieseneinzeller, simpel gestrickter Automat...) wird vermutlich nicht besondes flexibel sein und einfach nur strikt sein Schema F abspulen.

Interessanterweise neige ich hauptsächlich deswegen dazu, die Attacken der NSC zwischen den Spielercharakteren etwas aufzuteilen, damit von denen ihrerseits keiner zu lange ungestört "frei steht" und also unbeaufsichtigt und -bekämpft allen möglichen Schabernack anstellen kann; der "Wir nehmen uns alle immer nur einen Gegner vor, bis der umfällt!"-Ansatz hat nämlich in genau dieser Hinsicht auch so seine Nachteile, also werden die meisten meiner NSC-Gegner mit mindestens annähernd tierischer Intelligenz schon aus reinem Instinkt versuchen, dieses Szenario zu vermeiden.

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