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Xenobiologie: Kompatibel oder nicht?

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Quaint:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier besser passt oder im Science without Fiction.

Mir geht es darum, inwiefern plausiblerweise Leben kompatibel ist. Ich sach mal das Leben auf der Erde kennt sich ja und funktioniert nach ähnlichen Prinzipien. Wenn ich ein unbekanntes irdisches Tier finde, kann ich es wahrscheinlich essen, aber es ist möglicherweise giftig oder macht mich krank.

Aber Leben, dass sich unabhängig entwickelt hat, könnte doch auch völlig anders sein, oder? Also es ist ja teils die Rede davon, dass auch sowas wie Ammoniak als bio-Lösungsmittel denkbar wäre statt Wasser. Ich denke auch DNA in der gegebenen Form könnte auch ganz anders aussehen bei fremden Wesen, auch wenn sowas wie ein Bauplan naheliegend wäre.
Rein chemisch wäre fremdes Leben denke ich am wahrscheinlichsten auch aus Kohlenstoff aufgebaut, einfach weil Kohlenstoff soviele Verbindungen bildet. Aber die konkreten Formen könnten ja komplett anders sein, auch so, dass irdische Biochemie da erstmal nur häh sagt, also dass ich solche Wesen z.B. nicht verdauen kann, weil deren Proteinanalog komplett anders ist und mir die Enzyme fehlen.

Vielleicht gibt es SciFi Fans oder Leute mit Ahnung von Biologie, die dazu was sagen können.

In bekannten und erfolgreichen Werken der SciFi ist es ja nun nämlich aber häufig so, dass fremdes Leben kompatibel ist. Wenn bei Star Trek Riker mal zum Austausch auf nem Klingonenschiff arbeitet, kann er einfach deren Essen futtern.
Bei Traveller haben die meisten Aliens auch große Kompatibilität, ich mein gefühlt die halbe Galaxis basiert auf irdischem Leben, so mit Katzenmenschen und Hundemenschen usw.
Und auch bei sowas wie Mass Effect. Da sortieren sie noch nach rechtsdrehend und linksdrehend bei den Proteinen aber davon ab muss z.B. Nahrung nicht spezifisch für die Herkunftswelt sein.

felixs:
Es gibt viele Versuche in der Science-Fiction-Literatur, außerirdisches Leben als sehr andersartig zu beschreiben. Lebensformen auf Silizium-Basis oder gasförmige Lebewesen wären extreme Beispiele und dann auch nicht auf Kohlenstoff basierend. Intelligente Pilze oder intelligente Pflanzen wären weitaus weniger exotisch, aber im Vergleich zu Tieren (inklusive Menschen) auch sehr andersartig.
Ich habe leider die Titel gerade nicht parat, kann aber mal ein paar Buchbeispiele mit Beschreibungen solcher Wesen raussuchen, wenn Interesse besteht (beschränkt sich dann weitgehend auf DDR-Science-Fiction).

Die Plausibilität wird man vermutlich sehr unterschiedlich bewerten können.

Für rollenspielerische Zwecke ist eine hohe Kompatibilität vermutlich hilfreich, da man ansonsten entweder parallel und ohne große Kontakte leben würde, oder aber sehr viel Aufwand für die Herstellung von Kontaktmöglichkeiten schaffen müsste. Sowohl für Fernsehserien als auch für Rollenspiel gilt vermutlich auch, dass "Hundemenschen" erheblich einfacher darzustellen sind als intelligente Gasnebel.

Skaeg:

--- Zitat von: Quaint am 28.08.2025 | 12:17 ---Rein chemisch wäre fremdes Leben denke ich am wahrscheinlichsten auch aus Kohlenstoff aufgebaut, einfach weil Kohlenstoff soviele Verbindungen bildet. Aber die konkreten Formen könnten ja komplett anders sein, auch so, dass irdische Biochemie da erstmal nur häh sagt, also dass ich solche Wesen z.B. nicht verdauen kann, weil deren Proteinanalog komplett anders ist und mir die Enzyme fehlen.
--- Ende Zitat ---
Ich habe da auch nur das im Kopf, was ich aus ähnlichen Fragen heraus früher mal irgendwo zusammengetragen habe, und ja: Vermutlich wäre es realistischerweise so, das die Biologie fast immer inkompatibel wäre, auch bei erdähnlichen Welten und äußerlich uns einigermaßen ähnlichen Lebensformen.
Menschen können ja z.B. noch nicht einmal alle organischen Materialien verdauen, die es auf der Erde gibt. Dass sie von welchen leben können, die Jahrmilliarden andere Evolution hinter sich haben, selbst bei ähnlichen Bedingungen (kohlenstoffbasiert, Wasser, Sauerstoff etc.) scheint doch sehr unwahrscheinlich.


--- Zitat ---In bekannten und erfolgreichen Werken der SciFi ist es ja nun nämlich aber häufig so, dass fremdes Leben kompatibel ist. Wenn bei Star Trek Riker mal zum Austausch auf nem Klingonenschiff arbeitet, kann er einfach deren Essen futtern.
Bei Traveller haben die meisten Aliens auch große Kompatibilität, ich mein gefühlt die halbe Galaxis basiert auf irdischem Leben, so mit Katzenmenschen und Hundemenschen usw.
Und auch bei sowas wie Mass Effect. Da sortieren sie noch nach rechtsdrehend und linksdrehend bei den Proteinen aber davon ab muss z.B. Nahrung nicht spezifisch für die Herkunftswelt sein.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich benutzt Star Trek zumindest teilweise die selbe Erklärung wie Traveller (die aber auch da nicht für alle "kompatiblen" Lebensformen gilt...  die Aslan, Schwärmer und K'Kree sind alle nicht mit Leben auf der Erde verwandt), wenn man TNG: "The Chase" folgen darf. Eine Vorläuferspezies hat vor dem Ende ihrer Zivilisation die Saat des mit ihnen selber kompatiblen Lebens in der ganzen Galaxis verstreut.

Es ist halt im Fernsehen und im Spiel einfacher, wenn man die Lebewesen relativ kompatibel gestaltet. Das mit Ansätzen wie oben irgendwie zu erklärifizieren, ist dann mehr ein kleines Zwinkern Richtung Hard SF als wirklich plausibel. Aber ich find's okay.

Gut - wenn auch angesichts des Technologieniveaus selbst der Sternenbundzeit nicht unbedingt viel plausibler - finde ich da das zynische Gegenmodell von BattleTech. Es gibt auf vielen Welten einheimische, vermeintlich nicht kompatible Lebensformen - aber die menschlichen Siedler (intelligente Aliens existieren nicht*) haben die durch eingeschleppte Arten in den meisten Fällen einfach größtenteils verdrängt oder ausgerottet.

*Außerhalb des Romans, der nicht genannt werden darf.

1of3:
Also auch bei Biochemie auf Kohlenstoff-Basis mit Sauerstoff-Atmosphäre hast du ja schon festgestellt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, wir Aliens essen können. Das ist sicherlich richtig. Wie du das in deiner Rollenspielrunde händelst, ist dann eine andere Frage.

Was genau möchtest du wissen?

Ansonsten ist ein schönes Beispiel für solche Unverträglichkeiten der Webcomic Runaway To The Stars.

unicum:

--- Zitat von: felixs am 28.08.2025 | 12:31 ---Es gibt viele Versuche in der Science-Fiction-Literatur, außerirdisches Leben als sehr andersartig zu beschreiben. Lebensformen auf Silizium-Basis oder gasförmige Lebewesen wären extreme Beispiele und dann auch nicht auf Kohlenstoff basierend. Intelligente Pilze oder intelligente Pflanzen wären weitaus weniger exotisch, aber im Vergleich zu Tieren (inklusive Menschen) auch sehr andersartig.

--- Ende Zitat ---

Da mag es aber gewaltige abstriche geben in hinblick auf wieviel Science und wieviel Fiction. Chemisch gesehen ist eben Kohlenstoff das einzige Ding das wirklich da was reissen kann, klar du kannst auch mit Silizium da was machen aber eben nur der Anfänglichen Theorie. Gasförmige Lebewesen hat es in SiFi auch immer wieder mal gegeben.

An der Stelle kann man sich auch mal die basisdinge des Lebens nehmen: Stoffwechsel also den Umsatz von Energie. Normalerweise ist es in der nicht lebenden Chemie so das alles in eine richtung strebt - minimale Energie und maximale Stabilität.

Ich glaub da gibt es auch von Lesch und/oder Mai Thi etwas dazu, vieleicht Youtube mal fragen.

In der hinsicht bin ich mir recht sicher: Leben abseitz der Kohlenstoffchemie wird man schwerlich finden. Intelligentes Leben schon garnicht.

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