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Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!

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Galatea:

--- Zitat von: tartex am  5.09.2025 | 15:51 ---Ist dann der Hot Take im Endeffekt einfach: D&D ist Quatsch?
--- Ende Zitat ---
Nö, der Take ist, dass man sich über die Spielweltlogik von D&D am besten keine großen Gedanken machen sollte, weil die bei genauerer Betrachtung überhaupt keinen Sinn macht und komplett auseinanderfällt.
Manchmal muss man einfach das Hirn abschalten und mit dem Flow gehen, um das Spiel/den Film/das Buch genießen zu können.

ghoul:

--- Zitat von: Galatea am  5.09.2025 | 16:38 ---Nö, der Take ist, dass man sich über die Spielweltlogik von D&D am besten keine großen Gedanken machen sollte, weil die bei genauerer Betrachtung überhaupt keinen Sinn macht und komplett auseinanderfällt.
Manchmal muss man einfach das Hirn abschalten und mit dem Flow gehen, um das Spiel/den Film/das Buch genießen zu können.

--- Ende Zitat ---

Nein. Ganz im Gegenteil: tarinyon will ja mit DCC möglichst Braunstein-mäßig spielen, wenn ich richtig verstanden habe.
Da sind Spielweltkonsistenz und aktives Mitdenken im Wargame-Modus besonders wichtig.

Skaeg:

--- Zitat von: tarinyon am  4.09.2025 | 21:32 ---Das ist ein superwichtiger Hinweis!!! Man braucht eben diese 4-Dummpi-Dödel-Volldeppen nicht erstellen, weil ja schon das random Auswürfeln der Stats einen Background und eine Klasse impliziert. Man kann sich den Funnel also einfach sparen und sich passend zu den Attributen einen Hintergrund überlegen.
--- Ende Zitat ---
Korrekt.
Aber: Selbst wenn man den Funnel im Sinne von "Mit einer Horde 0-Stufen-Kanonenfutter antreten und schauen, wer übrig bleibt" unbedingt haben will, muss man nicht das dysfunktionale Auswürfeln der Occupation dranflanschen. Entweder lässt man sie ganz weg, oder lässt die Spieler sie frei ausgestalten (mit ein paar Richtlinien, was man als Waffe und nützliches Zeug dabei haben darf) oder lässt sie aus einer Liste was passendes auswählen.
Aber selbst wenn man unbedingt das zufällige Auswürfeln als Element drinhaben will, wäre es trivial, statt einer komplett random W100-Tabelle z.b. sieben W20-Tabellen je nach angepeilter Klasse zu haben.

Alexandro:

--- Zitat von: unicum am  3.09.2025 | 21:09 ---Ich hab noch keinen geleitet, noch nicht mal einen gespielt aber ich könnte mir das schon mal entspannend vorstellen, gerade das mit dem Funnel. Ich kenne es seit langen Jahren nicht anderst als das Leute an ihren Figuren hängen und das schlimmste was passieren kann ist das der liebgewordene Char ins Graß beisst.

Ich hab es bisher so verstanden dass im Funnel sowas irgendwie gefeiert wird. Hat für mich etwas von Paranoja wo man auch Klone hochzählt.
--- Ende Zitat ---

Hmm, ich denke diese Annahme beruht auf einem Missverständnis. Im Spiel habe ich noch nie gesehen, dass Spielende darauf "hinfiebern", dass ihre Charaktere ins Gras beißen. Weder bei DCC, noch bei anderen Systemen (noch nichtmal bei Paranoia).
Wenn man allerdings Spielberichte zu DCC-Runden liest, dann drängt sich - zumindest bei einigen von denen - der Eindruck auf, dass das Sterben bei diesen Systemen "zelebriert" wird.

ABER: das sind halt Spielberichte, kein richtiges Spiel. Wenn ich mir Berichte zu den großen D&D-Abenteuern durchlese (Tomb of Horrors, ToEE, Hidden Shrine, sogar die Caves of Chaos), dann kommt ebenfalls der Eindruck auf, dass sich auf die "lustigen Tode" konzentriert wird (und nicht erst bei aktuelleren Runden, die das ganze "ironisch" spielen - wenn man sich alte Leserbriefe z.B. im Dragon durchliest, dann entsteht der gleiche Eindruck). Hier im Forum gibt es ein Thread mit etlichen Seiten namens "OSR Friedhof". CoC ist auch als das System bekannt, in dem man dauernd stirbt (trotzdem legen es die wenigsten Spielenden darauf an).
Kurz: ich denke da gibt es einen Disconnect zwischen der Art wie über das Spiel geredet wird, und wie es tatsächlich gespielt wird. Und das ist nichts neues.


Ein Problem, welches ich mit DCC-Abenteuern (ob nun Funnel oder nicht) habe, ist eine gewisse Linearität der Beschreibung. Die Abenteuer sind nicht wirklich railroadig (man hat schon die Freiheit sich zu entscheiden...theoretisch), aber wenn man nicht die von den Autoren präferierten Lösungsmöglichkeit einschlägt, dann wird die Beschreibung sehr, sehr dünn. Oft wird eine Referee vom Abenteuer ziemlich allein gelassen, wenn es darum geht zu entscheiden, was passiert wenn die SC etwas anderes machen.
Das ist zugegebenermaßen kein alleiniges Problem von DCC (auch bei LotFP ist das sehr häufig, ebenso bei ToEE und Castle Amber) und kann auf mangelhafte Spieltests (oder Spieltests mit unkreativen Gruppen) hindeuten. Für Spielende welche durch die "Funnel" an OSR herangeführt werden sollen, halte ich das allerdings nicht für besonders zielführend (gerade das vielgelobte "Segler auf sternenloser See" ist furchtbar in dieser Hinsicht).

Skaeg:

--- Zitat von: Galatea am  5.09.2025 | 16:38 ---Nö, der Take ist, dass man sich über die Spielweltlogik von D&D am besten keine großen Gedanken machen sollte, weil die bei genauerer Betrachtung überhaupt keinen Sinn macht und komplett auseinanderfällt.
Manchmal muss man einfach das Hirn abschalten und mit dem Flow gehen, um das Spiel/den Film/das Buch genießen zu können.
--- Ende Zitat ---
Auch bei sowas gibt's Abstufungen und...

 "Jetzt bin ich Magier, aber bis vor zwei Wochen war ich noch Latrinenleerer, bis ich zusammen mit einem elfischen Rechtsanwalt, der nicht lesen konnte, einem zwergischen Minenarbeiter, der zu schwach war, seine Spitzhacke zu heben und einem Dutzend anderer Typen beschlossen hatte, gegen eine Horde grauenhafter Mutanten anzutreten. Die meisten sind dabei draufgegangen, aber ich persönlich hatte großen Erfolg damit, die Bösewichter mit Kacke zu bewerfen. Ich hab' dann auch noch so ein Zauberbuch gefunden, das die anderen Überlebenden nicht haben wollten, vermutlich weil es aus irgend einem Grund mit Kacke beschmiert war, aber ich hab' drin gelesen und das klang alles sehr passig und irgendwie hat es mir eine Erleuchtung verschafft, dass der eine Mutant auf der Kacke, die ich geworfen hatte, ausgerutscht ist und sich grauenhaft den Schädel aufgeschlagen hat und jetzt bin ich wie gesagt Magier!"

... ist ein bis zwei Stufen hirnloser als das meiste, was man in anderen D&D-Spielen so tut.

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