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An sich eine Anfängerfrage - Interaktion SC zu SC unterstützen

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Wonko:
Zunächst mal ist das nicht unbedingt deine Aufgabe. Wenn die Spieler das wollen, werden sie selbst Gelegenheiten finden, wenn nicht, kannst du sie ja schlecht dazu zwingen. Das würde ich ihnen dann auch so sagen. Wenn ihr das mehr ausbauen wollt, wird das auch nicht von jetzt auf gleich toll funktionieren, sondern man muss sich da rein finden. Ihr müsst also Situation finden, die einen gewissen Konflikt zwischen Spielern auslösen oder jedenfalls eine offene Frage, die gemeinsam beantwortet werden muss. Konflikt muss natürlich nicht gleich völlig gegensätzliche Ansichten bedeuten, die mit dem Messer ausgefochten werden, aber mindestens verschiedene Herangehensweisen. Am einfachsten sind solche Situationen wahrscheinlich zu zweit zu schaffen. Mir fällt Fiasko ein, kennst du das? Da haben zwei Charaktere immer gewisse Verbindungen (Beziehungen, Orte, Gegenstände, Antriebe). Vielleicht wollt ihr so etwas extra schaffen um sie dann anzuspielen. Hab ich so epxlizit noch nie ausprobiert, klingt aber nach einer interessanten Idee.

Ich würde jedenfalls klein anfangen, kurze Szenen, kleine Einsätze, und mich dann langsam steigern, wenn ihr merkt, dass es mehr in die Richtung gehen soll.

Namo:

--- Zitat von: Ludovico am 28.09.2025 | 12:57 ---Da wir nur einmal pro Monat spielen, ist jede vertane Runde aber besonders schmerzhaft.

--- Ende Zitat ---

Das kann ich extrem gut nachvollziehen, da das ja genau auch in meiner Runde die Thematik ist. Wenn wir nur so "selten" spielen, soll möglichst jeder Abend "sitzen".

Aber tatsächlich bin ich auch bei dem Thema, dass du das eben erstmal langsam angehen und probieren musst. Hier kennt ja niemand deine Spieler und kann abschätzen wie sehr sie darauf einsteigen. So wie ich das verstehe, wünschst du dir Rollenspiel der Charaktere/Spieler untereinander, bei dem du als Spielleiter dich einfach zurück lehnen und zuhören kannst. Das wäre auch meine Wunschvorstellung und das liebe ich auch sehr. Aber auch bei uns ist das leider extrem selten. Nicht dass ich das nicht fördern wollte, aber es ist wie du schreibst - meistens sehen die Spieler aufgrund der Knappheit der Zeit eher die Notwendigkeit "zielgerichtet" mit NSC zu sprechen, anstelle Smalltalk untereinander zu führen.

Regelmäßig geschieht das tatsächlich nur bei strategischen Planungen - oder wenn es um irgendeine Handlungsentscheidung geht, bei der die Charaktere eine unterschiedliche Sicht der Dinge haben (z.B. Paladin möchte einen "bösen" Gegenstand nicht nutzen/erforschen, Magier findet ihn interessant und möchte das. Und so wird darüber diskutiert). Genau letztere Szenen würden aus meiner Sicht z.B. so etwas fördern. Also nicht laxen Smalltalk über das Wetter, sondern zunächst schon eine Diskussion auf Charakterebene zu irgendwelchen Handlungsbögen, bei denen sie ihre Charaktere ausspielen können bzw. müssen. Vielleicht muss dann ein NSC mentorartig einen Anstoß dazu geben. Andere Sache die bei mir ganz gut funktioniert, ist eine Verknüpfung der Backgroundgeschichten der Charaktere. Das hat bei uns schon zu einigen coolen Gespräche der Charaktere untereinander geführt.

Tatsächlich würde ich mir das aber dennoch auch mehr wünschen, da das als SL meine liebsten Momente sind. Ich lehne mich gerne zurück und lauschen den Gesprächen der Spieler innerhalb ihrer Charaktere. Denn daraus kommt natürlich auch ihre Wahrnehmung der Kampagne zu Tage. Über die wird ja vielleicht auch nicht immer gesprochen. Daher lasse ich auch mal ein Abo da. Spannendes Thema.

manbehind:
2 Cent:

Ich halte das ganz ausdrücklich für kein Anfänger-, sondern ein Fortgeschrittenenproblem, würde hier aber nochmal einen Schritt zurück gehen und die Frage aufwerfen, wie sich Interaktionen der Gruppenmitglieder beim Bespielen des Plots ausdrücken. Und wenn hier keine Konflikte über Ziele und Mittel auftreten, die der Anlage der Charaktere entspringen, dann wäre das für mich "anfängertypisch", während Konflikte innerhalb der Gruppe "fortgeschritten" sind.

Sie sind für mich deshalb fortgeschritten, weil Konflikte ein spielerisches Mittel sind, durch das bestimmte Fragen diskutiert werden und sie von den Spielern nicht persönlich genommen werden dürfen. Dementsprechend können und müssen sie nicht abschließend gelöst werden, sondern sollen quasi nur einen "Mehrheits-Konsens" bei einer Entscheidung herbeiführen, während Unterschied anschließend wieder betont werden können, etwa durch ein "Ich habe es ja gleich gesagt!" oder eben ein "Gut, es hat funktioniert - DIESMAL!"

Auch Konflikte können durch "Archetypen" generiert werden, etwa zwischen "Dem Zweifler" und "Dem Gläubigen". "Der Zweifler" wird bei der Diskussion von Handlungsoptionen vor allem Einwände betonen, "Der Gläubige" wird versuchen, diese Einwände zu entkräften.

Konflikte betonen dann Unterschiede, während "Lagerfeuer-Szenen" eher Gemeinsamkeiten betonen und für Harmonie sorgen.

Zed:
Vorschlag:

Vor der nächsten großen Schlacht gibt es eine Ansprache von Captain Janeway:

Wir sind auf uns allein gestellt. Die Schildmodulation ist angepasst - und im schlimmsten Fall nur zu 43% wirksam. In 10 Stunden werden wir im Borgterretorium eintreffen. Drei Borgwürfel erwarten uns schon.

Wir wissen, wir tun, was getan werden muss, und wofür die Föderation steht. Aber der Ausgang ist ungewiss.

Darum ordne ich für die gesamte Crew an: Bringen Sie Ihre Angelegenheiten in Ordnung. Verfassen Sie Ihre Logbucheinträge. Sprechen Sie sich mit Ihren Kamerad:innen aus. Gestehen Sie Sympathien, sofern Sie es noch nicht gemacht haben.

Auf Anregung unseres klingonischen Counselors gibt es noch ein Alternativprogramm: Wer nicht allein sein mag, komme in den Hangar, der heute der Außenposten unserer Bar ist. Echter Alkohol, Musik, Karaoke und Dabo-Spiele erwarten Sie.

Kappadozius:
In erster Linie assoziieren ich ja mit Star Trek das Holodeck insbesondere. ;)

Vielleicht treffen sich die Spielercharaktere (SC) dort in ihrer Freizeit und spielen dort eine Runde Lightcycle-Rennen (das Rennspiel aus dem guten alten Tron-Film) oder erleben ein historisches, aber gänzlich harmloses Abenteuer aus der Menschheitsgeschichte — also quasi Rollenspiel im Rollenspiel.

Der Clou daran: Die Fähigkeiten, die sie auf dem Holodeck erproben, werden dann plötzlich in dem nächsten ECHTEN Abenteuer tatsächlich benötigt… ^-^

–⬩–
Noch eine Idee: In Star Trek treffen die SC doch sicherlich oft außerirdische Kulturen, nicht wahr? Eine weitere ›Teambildung-Maßnahmen‹ betrifft unter Umständen die Vorbereitung für ein solches Treffen. Die SC müssen sich Gedanken über Etikette und angemessene Geschenke machen, um die Gastgeber einer fremden Welt möglichst positiv zu beeindrucken.

Je nachdem wie gut die Vorbereitungen waren, ergibt sich daraus ein unterhaltsames kleines Abenteuer  — je größer die Missverständnisse, desto größer das Amüsement! :cthulhu::hi:

–⬩–
Alternativ lenke das Spielgeschehen auf den Alltag der SC. Ein überraschender Ressourcenmangel bringt die SC zusammen, die gemeinsam eine Lösung erarbeiten müssen. Möglicherweise müssen die SC mit viel Redekunst die mitreisenden Nicht-Spielercharaktere (NCS) überreden, ihnen das eine oder andere Ding einmal auszuborgen oder bei der Lösung des Problems mit ihrer Expertise auszuhelfen? :think:

–⬩–
Orte der Begegnung auf einem Raumschiff sind neben dem Arbeitsplatz, der Brücke, dem Maschinenraum, der Krankenstation und den Mannschaftsquartieren vor allem die Kantine. So viele Möglichkeiten!

Wie wäre denn das hier? Eine ziemlich schlichte Idee mit spaßigem Potenzial: Die SC trinken aus Übermut ein besonders gehaltvolles Getränk der Klingonen und landet nach einem exzessiven Drogenrausch in einer Ausnüchterungszelle. Sie müssen sich vor dem Kapitän erklären, wie es zu der kompletten Zerstörung der Inneneinrichtung in der Offiziersmesse gekommen ist und an was sich die SC überhaupt noch erinnern. Das gibt auf jeden Fall einen saftigen Vermerk in der Akte! :loll:

–⬩–
Noch eine letzte klitzekleine Idee: Ein NSC möchte mehr über den Werdegang der SC erfahren. Wie wurden sie zu den Persönlichkeiten, die sie heute sind? Deine Spieler dürfen gedanklich einen kleinen Abstecher in ihre Vergangenheit machen.

Ein kurzes Präludium aus der Zeit an der Akademie könnte doch ganz nett sein… :)

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