Autor Thema: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?  (Gelesen 1033 mal)

gilborn, Skeeve und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Online Skaeg

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #50 am: Heute um 05:52 »
Aber rein vom Würfelsystem ist "jeder darf solange würfeln bis er es schafft oder aufgibt". Man könnte das ja auch so interpretieren : "Der Nordmann hat erstmal Schwung geholt und kriegt die Tür nach 12 Sekunden auf." Das ist nicht absurd.
Naja, es läuft halt auf "man braucht Stärke X, um die Tür aufzubrechen" hinaus. Würfeln tut man dann eigentlich nur noch, um festzustellen, wie lange man braucht.

Bei einem System, das grundsätzlich immer eine minimale Erfolgschance erlaubt, läuft es sogar auf "Jeder kriegt jede Tür auf, manche brauchen nur länger" hinaus.
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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #51 am: Heute um 07:43 »
Ne, die Frage ging eher in die Richtung:
Wenn Schwächling A sich reindrückt und eine körperliche Probe zu erst versucht, hat dann Manni Muskel im Anschluss noch ne Chance es selbst zu versuchen.

Klar, optimalerweise macht immer der beste das ganze, aber so rein aus dem persönlich erlebten raus ist das nicht notwendigerweise der Fall.
Wenn aus irgendeinen Grund A einen Test machen darf, der (1.) bei einem Fail keine negative Konsequenz hat und (2.) trotzdem ein Test nötig ist da Zeitdruck (Da fallen mir tatsächlich keine Konstellation ein), dann würde im Eifer des Gefechts erstmal ein anderer Grundsatz greifen:
Im Zweifel für die SCs.

Bedeutet:
Ja, dann würde ich einen zweiten Test erlauben.

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #52 am: Heute um 07:52 »
Wenn aus irgendeinen Grund A einen Test machen darf, der (1.) bei einem Fail keine negative Konsequenz hat und (2.) trotzdem ein Test nötig ist da Zeitdruck (Da fallen mir tatsächlich keine Konstellation ein), dann würde im Eifer des Gefechts erstmal ein anderer Grundsatz greifen:
Im Zweifel für die SCs.

Bedeutet:
Ja, dann würde ich einen zweiten Test erlauben.

Bei Zeitdruck hätte das erste Scheitern ja eine Konsequenz gehabt - zweiter Versuch mit extra Zeit notwendig, von wem auch immer. 
Wenn die Konsequenz Lärm gewesen wäre die doppelte Chance, daß der Gegner etwas hört auch.

Inzwischen bin ich fast an dem Punkt, wo ich mehrfaches Würfeln auch derselben Person wo das IG möglich erscheint für weniger aufwendig halte als da einen passenden Modifikator zu finden, um die eingerechnete Chance auf Mehrfachversuche mit zu berücksichtigen. Oder man sagt die Zahl der gleichwertigen Versuche an (so es keine Konsequenzen gibŧ) und wirft gleich n Würfel auf einmal.

Edit: m Zweifel kann man sogar eine Dauer ausmachen: die unterschiedlich befarbten Würfel werden von hell nach dunkel gezählt.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #53 am: Heute um 08:07 »
Bei meinem Beispiel geht es vor Allem um die Visualisierung der Absurdität, dass ein schwacher körperlich behinderter Schamane (wegen Würfelglücks) eine Tür aufbekommt, die der brachiale Nordmann nicht geöffnet bekam.

Wieso ist das absurd? Der eine hat eine 5% Wahrscheinlichkeit zu versagen, der andere hat zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Statistisch ist die Situation klar.

Die Frage ist imo: was steht dem Erfolg genau entgegen? Also was sind diese 5%, an denen der Nordmann scheitert?

Die Antwort hängt direkt damit zusammen, ob ein 2. Versuch plausibel ist.

Aus der Realität stelle ich das Marmeladenglas als Beispiel in den Raum. Ich denke, wir alle kennen das  :)
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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #54 am: Heute um 08:16 »
Wieso ist das absurd? Der eine hat eine 5% Wahrscheinlichkeit zu versagen, der andere hat zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Statistisch ist die Situation klar.

Die Frage ist imo: was steht dem Erfolg genau entgegen? Also was sind diese 5%, an denen der Nordmann scheitert?

Die Antwort hängt direkt damit zusammen, ob ein 2. Versuch plausibel ist.

Aus der Realität stelle ich das Marmeladenglas als Beispiel in den Raum. Ich denke, wir alle kennen das  :)

Wenn kein Korrekturversuch möglich ist (bzw. in der Betrachtunsgzeit der Probe möglich ist) kann jedem ein Missgeschick passieren. Entsprechende Patzer kann man auch genug im Hochleistungssport sehen.

Relevanter wäre meiner Ansicht da eher die Frage wo endet das Potential des Schwachen? Weil während jeder mal patzen kann wachsen die Kräfte nicht beliebig in den Himmel an einem guten Tag.
Aber jeder kann mit Glück alles schaffen ist halt auch eine mögliche Designentscheidung, führt dann aber zum Problem mit dem fast sicheren Erfolg über viele Versuchen des eigentlich Chancenlosen.
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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #55 am: Heute um 08:17 »
Anhand dieses Beispiels bitte:

Thorbjörn der starke Nordmann ist mit Ulfric dem verkrüppelten Schamanen und Einar dem gewitzten Schurken dabei den von der Kirche gefangengenommenen Kollegen Havald, seineszeichens gesuchter Zauberwirker, aus einem Gasthaus zu befreien.
Während im Gastraum für eine kleine Keilerei unter dem Pöbel gesorgt wurde, versucht sich Thorbjörn mit all seiner schieren Muskelkraft an der verschlossenen Tür. Nicht feinmechanisch im Sinne von Einar, sondern mit roher Gewalt.
Er hat eine 95% Chance die Tür mit seinen mächtigen Fußtritten zu öffnen und ... versagt.

Die Funktion der Probe und was die Ergebnisse eigentlich bedeuten, scheinen hier unklar zu sein:

Ich finde wichtig, dass in der Szene von vornherein klar ist, was eigentlich die Funktion der Probe ist, was die Konsequenzen des Erfolges und des Scheiterns sind:

Wenn die Tür prinzipiell mit der Methode "Aufbrechen durch Kraft" geöffnet werden kann und es in der Situation keine Risiken gibt, dann brauch es hier keine Probe.

Wenn aber eine Probe x Zeiteinheiten dauert und wenn es je Zeiteinheit eine Wahrscheinlichkeit von y gibt, entdeckt zu werden (was wiederum Konsequenzen hat, die entweder eingefangen werden können oder nicht usw. usf.), dann sagen die Proben etwas für die Dauer der Aktion aus, die wiederum den Handlungsverlauf beeinflussen kann.

Man kann es auch so handhaben, dass diese Punkte im Vorfeld nicht definiert werden und dass das Ergebnis der Probe den entsprechenden Weltzustand erst definiert. Das Ergebnis kann dann so interpretiert werden, dass die Methode gescheitert ist.

Aber die Bedeutung der Probe sowohl allgemein als auch in der konkreten Spielsituation sollte vorher klar sein.

Online Skaeg

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #56 am: Heute um 08:30 »
Aus der Realität stelle ich das Marmeladenglas als Beispiel in den Raum. Ich denke, wir alle kennen das  :)
Der Regelfall beim Marmeladenglas ist: Wenn ich es nicht mit bloßen Händen aufbekomme, gehen die anderen Familienmitglieder davon aus, dass sie es erst recht nicht schaffen und nehmen eine andere Methode (Deckel leicht aufhebeln).

Klar passiert es manchmal, dass man einfach nur zu früh aufgegeben hat und eine Person mit schwächeren Händen es dann schafft, weil man den Deckel schon soweit gelockert hatte, dass ein weiterer, auch weniger kräftiger Versuch ausreicht.
Aber warum passiert das? Weil ich keinen Bock mehr habe und sage: Hier hebel's doch auf und die andere Person dann sagt: Ach, einmal probier' ich's selber noch.

Dieses komplexe Zusammenspiel von Willenskraftverlust, Verfügbarkeit anderer Methoden und kumulativer Wirkung sehe ich im Spiel aber in einem einzelnen Würfelwurf subsummiert. Nicht jeder Dreher am Marmeladenglas/jeder Tritt gegen die Tür ist für mich ein "Versuch".
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Online gilborn

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #57 am: Heute um 09:56 »
Bei Zeitdruck hätte das erste Scheitern ja eine Konsequenz gehabt - zweiter Versuch mit extra Zeit notwendig, von wem auch immer. 
Genau, wie gesagt, mir will da keine Situation einfallen wo das der Fall ist.

Deshalb kann ich mich um das Thema gut dran vorbei lavieren, denn entweder kein Test erforderlich (weil kein Zeitdruck) oder Test hat eine Konsequenz.
« Letzte Änderung: Heute um 09:58 von gilborn »

Online Skaeg

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Re: Eine (1) Probe mehrfach in der Gruppe würfeln lassen?
« Antwort #58 am: Heute um 10:32 »
Deshalb kann ich mich um das Thema gut dran vorbei lavieren, denn entweder kein Test erforderlich (weil kein Zeitdruck) oder Test hat eine Konsequenz.
Auch das läuft darauf hinaus, dass man mit genügend Zeit grundsätzlich alles schafft, oder nicht?
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