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[RMS - S] A1 -Zeit des Zorns- Die Hochzeit

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pharyon:
Aeryn
Auf der Hochzeit in Storhavn

War das Rendre? Und ... Ylva? Aeryn war kaum am Tisch ihrer Gefährten angelangt, da machte sie eine Bewegung aus, die sie stutzig machte. Irgendjemand schlich sich von dannen. Ihr schien es, dass die rechte Hand Oktars den Abend über schon eine gewisse Zurückhaltung zeigte. Geht es nur um ein Stelldichein ... oder steckt da mehr dahinter? Aber weder hatte sie Lust ihren Gastgeben an einem solchen Abend in Verlegenheit zu bringen, noch sich oder ihre Gefährten besonderer Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die ihren Gastfrieden gefährden könnte. Sie schaute sich nach ihnen um. Während Gylfi zufrieden und ... entschlossen schien, konnte Aeryn Hírngar gerade nicht ausmachen, als ... Rumms! Da lag der arme Huld. Seine Landsleute hatten ihm übel mitgespielt. Nun lag er da, und nässte sich ein. Aeryn hatte Mitleid mit ihm, ein wenig. Die Liebe seiner Braut hat er nicht. Den Respekt der Sturmländer auch nicht. Sein Schicksal hängt an der Gunst seines gierigen Vaters und des mächtigen Oktar Grimme - und der Geduld seiner Frau. Diese versuchte Aeryn ausfindig zu machen. Was ihr nicht direkt gelang. Das Grölen und Aufspringen und Gejohle der Sturmländer, das diesntbeflissen-eifrige umhereilen der Diener, das stoische und abschätzige Beobachten der Blutmänner des Bryckers, die durch ihre Unbeteiligung jedoch nicht durchsichtig wurden - all das erschwerte es Aeryn, eine gute Übersicht zu erhalten. Dieser Umstand ärgerte sie. Übersicht ist das Pfand des Wachsamen. Sonst hängt er vom Glück ab. Wieder eine Lehre, die ihr in den Sinn kam.

Bevor sie Miri ausfindig machen konnte, kreuzte ein missmutiger Blauaxt - Galve? - ihr Sichtfeld. Er warf ihr einen finsteren, missmutigen Blick zu, sagte in der Öffentlichkeit aber nichts in ihre Richtung. Was habe ich... haben wir ihm getan? Da sah sie Miri. In vertraulicher Unterhaltung mit ... Hírngar? Aeryn stutzte. Auf die Entfernung konnte sie nicht ausmachen, was die beiden besprachen. An ihren Gesichertern konnte sie jedoch Einiges ablesen - echte gegenseitige Achtung, ein gemeinsames ... Erlebnis, eine Verbundenheit, ein verbindender ... Funke? Aeryn hoffte, dass dieser Funke eher freundschaftlichen als anderen Gefühlen anhängen mochte. So sehr es sie reizte, dem nachzugehen und zu ergründen, was da gerade vorgefallen war, machte sich jedoch ein anderer Gedanke, ein anderes Gefühl breit. Ein Gefühl, dass sie aus ihrer Zeit mit ihren geschwistern kannte, vor allem in den onaten ohne Obdach. Als sie Straßenkinder, Gossenkinder, waren. Beschütze deine Leute! Sosehr sie nicht glauben konnte, dass Hírngar oder Miri etwas Unrechtes taten, könnte ein neugieriger, unbedachter Sturmländer zu einem anderen Schluss kommen. Ehebruch bei der Hochzeit! Das wäre eine Katastrophe und könnte sie alle Kopf und Kragen kosten.

Aeryn überlegte, was sie tun könnte, um zu verhindern, dass die Aufmerksamkeit auf die beiden fallen könnte. Das Gejohle und Gefeixe brachte sie auf eine Idee. Die Seinen würden das Leid und die Schmach des jungen Huld auskosten und Jahrzehnte davon zehren. Aber sie als Fremde hätte da vielleicht die Chance, Gnade bringen zu können.

Aeryn schob sich sachte, aber entschieden an so manchem Sturmländer vorbei, bis sie vor Huld stand. Mit lauten klaren Worten richtete sie sich an Huld (gerade laut genug, dass auch Hírngar und Miri sie wahrnehmen konnten). "Wartet, werter Herr. Das Ale ist euch wohl nicht so gut bekommen. Lasst mich euch aufhelfen!" Und mit einer Eleganz und Kraft, die man ihr nicht auf den ersten Blick zumuten würde, drehte sie den Armen zunächst zur Seite, zog ihn dann in eine sitzende Position, legte seinen weniger besudelten Arm auf ihre Schulter und stemmte sie beide aus den Knien so nach oben, dass er an ihrer Seite torkelnd, zumindest soweit seine Füße und Beine aus der eigenen Erinnerung ihre Dienst beitragen konnten. Dann sah sie sich nach einem Weg um, der Huld in ruhigere Gemächer bringen und möglichst nicht an der Braut vorbeiführen würde. Den Geruch, den schlaffen Körper und die Gerüche um sich herum nutzend, konzentrierte sich Aeryn dabei, die Wirkung des Ales abzuschütteln und einen anständigen Eindruck zu hinterlassen. Dennoch konnte sie nicht vermeiden, über ihre Lage nachzudenken.

Was habe ich mir da nur eingebrockt?

Hinxe:
Gylfi
Auf der Hochzeit in Storhavn

Gylfi schaute sich nach einem passenden neuen Gesprächspartner um. Aeryn wirkte vollständig auf Huld konzentriert, stand sogar auf und ging in Richtung des Bräutigams. Er konnte auch sehen, wie Galve Blauxt gerade wieder seinen Platz am Tisch seines Clans eingenommen hatte. Vielleicht hat er sich kurz die Beine vertreten oder sich erleichtert. Ein guter Zeitpunkt, ihm mal auf den Zahn zu fühlen.

Noch während er auf dem Weg war, bemerkte der Alte aber schon, dass der Kaufmann noch schlechter gelaunt war, als er es bisher wahrgenommen hatte. Als er an den Tisch herantrat und das Wort an Galve richtete, holte er sich eine rüde Abfuhr ab. Er wollte diese ungehobelte Krämerseele gerade wissen lassen, was er von der Behandlung hielt, als sie ihn doch tatsächlich durch ihre Hirdmänner abdrängen ließ.

Wutschnauben stürmte Gylfi davon. Über diesen lächerlichen Mann werde ich einen Spottvers verfassen, dass sich Oktars Reime im Vergleich wie Lobhudelei anhören werden. Da hat er sich mit dem Falschen angelegt...

Outsider:
„Hah…“ Thorbjörn Staark erhebt sich von seinem Sitz „…seht ihn an den armen Tropf, er muss sich von einem Weib aufhelfen lassen!“ Die Menge fängt an Aeryn anzufeuern damit sie den Körper des Mannes hochbekommt. Huld ist nicht in der Lage mitzuhelfen, er ist vollkommen wegetreten und Speichelfäden rinnen ihm aus dem Mund, er riecht säuerlich nach erbrochenem und Urin.

Ein Jubel ertönt als Aeryn endlich steht.

„Bringt ihn zu seiner Braut auf das er die Hochzeit vollziehen kann!“ der Fylkjarl der Staarks ist noch nicht fertig mit Huld und die Menge stimmt ein „Braut…Braut…Braut…Braut…“ ein immer lauter werdender Ruf der die Halle zum erzittern bringt.

Nur wenige Rufe gemahnen nach Mäßigung. Irgendwo ist ein „Ach lasst es doch gut sein, der ist fertig!“ zu hören.

Aeryns Blick fällt in die Gesichter der Nordmänner, eine Wand aus Fleisch und Haaren pausbackige gerötete Gesichter, vom Ale verschleierte Augen. Nirgendswo in diesem Durcheinander kann sie einen ruhigen Ort erspähen, außer vielleicht wirklich an der Tafel wo sein Platz ist.

Hinxe:
Gylfi
Auf der Hochzeit in Storhavn

Noch auf dem Rückweg zu seinem Platz entschied Gylfi sich für ein Reimschema. Ein einfaches 8 Silben 4-3-2-1 und Retour. Bleibt gut hängen. Die Worte fanden sich schnell. Zu arg? Nicht für diesen Hanswurst. Ein maliziöses Lächeln umspielte seinen Mund, er warf dem Opfer seiner Verse über die Schulter einen vernichtenden Blick zu. Der weiß gar nicht, was ihm blüht...

Kaum am Tisch angekommen hatte der Alte zwar kurz Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit von Grimhil, Elvijö und Hloe zu erlangen, weil das Spektakel um Huld doch sehr faszinierend war. Schließlich hörten sie ihm aber doch zu.

"Salve Galve, Du rüder Wicht!
Unter dem Schopfe dimmes Licht,
stierende Augen im Gesicht,
schwächelnder Körper leidet Gicht.

Kam ein skwilde, wollte reden.
Warst beschäftigt. Speichelfäden
hattest Du im Barte kleben.

Schicktest fort den wohlgelitt‘nen Mann,
dass er von Dir berichten kann.

Nicht der Bräutigam der Ärgste.

Sondern dieser Kerl. Ganz verschreckt
hinter Hirdmännern sich versteckt.

Galve Blauxt, Kämerseele,
Feigling, der davon sich stehle,
da ihm jetzt der Bruder fehle.

Wohl eher hat er Dich geschasst?
Bist ihm wohl allzutiefst verhasst,
dass ihm egal, wenn Du gefasst?
Aber ach, hier bist Du noch Gast.
Noch..."

Als der alte skwilde endete, suchte er in den Gesichtern seiner Zuhörer nach Reaktionen. Hatte er vielleicht doch übertrieben?

klatschi:
Hírngar
Auf der Hochzeit in Storhavn

Hírngar nimmt Miri vorsichtig das Messer aus der Hand und mimt ihre Bewegung: Ein kurzer Schnitt in den Finger, ein Tropfen Blut, die Faust geballt. "Zwei Schicksale, ein Opfer." Er lächelt, ist sich unsicher, ob er mit dieser Geste all seine Zuneigung, die in ihm aufwallt, vermitteln kann. Miri die Tochter des Schicksals? Wie schön der Gedanke ist, wärmend und beruhigend. Meine Tochter des Schicksals. Ich bin ihr Sohn des Lichts.
Hírngar hört dem Vers Miris zu, hört ihren Ratschlag und wird wieder zurück ins Jetzt gerissen. Er versucht sich die Worte zu merken, spricht sie mit, tonlos, baut sie in das Wiegenlied der Mutter ein und verschmilzt beide zu einem. Es passt nicht ganz, aber es wird ihm als Merkstütze dienen.
Hirngar lächelt. "Danke Miri. Danke für den Hinweis, danke, dass ihr meinen Kompass geerdet habt. Danke, dass ihr mir diesen Augenblick geschenkt habt! Ich..." setzt er an, als Aeryns lauter Ruf ihn unterbrach und sich die Aufmerksamkeit auf Huld und seine Begleiterin fokussierte.
Hírngar reagierte sofort, rückte leicht von Miri weg. Er bemerkte erst jetzt wie sehr er ihre Nähe gesucht hatte, unbewusst nahe bei ihr gesessen war. Ein Räuspern. "Ich will versuchen, euch in Wretguard zu besuchen. Es wäre mir eine Ehre."

Dann steht er schnell auf, räumt den Platz neben Miri, den Platz, den eigentlich Huld innehat, den er aber nicht verdient hat, und verbeugt sich, ungelenk und umständlich. "Es tut mir leid," kann er Miri noch zuraunen, als er einen weiteren Schritt nach hinten macht, das Gesicht versteinernd. Denk an den Bären, denk an den Wald. Lass dir nichts ansehen. Was würde der Schwertmeister tun? Wie würde der Held mit diesem Schmerz umgehen?

Hírngar warf Aeryn einen Blick zu: Soll ich helfen?

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