Autor Thema: Unverschämte Preise für Regelwerke  (Gelesen 12265 mal)

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Offline Roland

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Re: Unverschämte Preise für Regelwerke
« Antwort #75 am: 31.08.2004 | 00:26 »
Für ein Grundregelwerk halte ich 40.- Euro ja noch als Preis für vertretbar... aber dann gibt es da Supplements mit ca. 100 Seiten, die genauso viel kosten (das Arabien-Werk für Ars Magica, zum Beispiel)

Naja, Blood and Sand kostet eher um die 30 Euro. Die 5th edition von Ars Magica wird wohl zusammen genommen auch 50 Euro kosten.
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Wombel

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Re: Unverschämte Preise für Regelwerke
« Antwort #76 am: 16.09.2004 | 13:29 »
Hi,

ich bin der Ansicht, dass Rollenspielrprodukte keineswegs teurer geworden sind (absolut) und bei etwa gleichem Preis deutlich höhere Qualität zu bieten haben, als damals.

Da ich aus der D&D Ecke komme, kommen auch die Beispiele daher:

- Grundregeln für AD&D kosteten damals rund 40 Mark pro Buch (2 Bücher + MM Ringbinder) - heute liegen die Grundregelwerke bei 23,95€ pro Buch - wenn man den Gift Set Binder nimmt bei rund 70 € für alle drei.

Das sind 4 Euro mehr für
- 10 Jahre Inflation
- Wesentlich hochwertigeres Buch
- 80 - 100 Seiten mehr Inhalt
- Mehr und bessere Illustrationen

Anderes Beispiel sind Camapign Settings - damals als Box (Forgotten Realms 67,50 DM - werd ich nie vergessen, da das teueste Setting, was bis dahin rausgekommen war). Heute krieg ich das Harcover in wesentlich hochwertigerer Ausstattung für rund 32 € - also sogar preiswerter.

Was viele nicht berücksichtigen ist, dass die Sachen keineswegs teurer geworden sind, sondern dass einfach die Preise in den Läden zum Teil extrem hoch sind. Wenn ich immer höhre, dass ein Grundregelwerk 40 € und mehr gekostet hab, dann bin ich mir sicher, dass man das beim Online Händler auch wesentlich preiswerter bekommen könnte.

Die niedergelassenen Händler mit Ladenlokal haben sehr hohe Kosten und verkaufen auch weniger als damals, so dass sie höhere Gewinnspannen einkalkulieren müssen - das ändert aber nichts daran, dass ich die 10 Euro, die ich dann dort mehr zahle auch für mich als "Sponsoring meines lokalen Händlers" sehen muss - denn ich krieg es auch jederzeit preiswerter im Versand. Jeder muss sich selbst überlegen, ob einem der hohe Mehrpreis das ganze wert ist oder ob man doch lieber preiswert bestellt.

Was ich nicht verstehe sind Online Versender, wo die Preise noch höher als im Laden sind - da tun mir die Leute immer Leid, die 15€ für ein Hardcover mehr berappen :)

Sers
Wombel

Offline Jestocost

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Re: Unverschämte Preise für Regelwerke
« Antwort #77 am: 16.09.2004 | 14:34 »
Rollenspiele werden nur billiger, wenn sie in höherer Auflage produziert werden. Und das geht nur, wenn der Markt größer wird. Wird er aber derzeit nicht.

Und 40 Euro für ein 300 bis 400 Seiten Hardcover: Jetzt mal ehrlich: Da ich sonst auch richtige Bücher kaufe (Nicht-Taschenbücher), sind mir solche Preise durchaus geläufig: 29 Euro für die Verlaines Gesammelte Werke auf 360 Seiten bei Insel, Die kommentierte Ulysses-Übersetzung für 50 Euro. Das kostet.

Aber mit sowas habe ich genauso viel Spaß wie mit einem Grundregelwerk um den gleichen Preis. Und wenn ich daran denke, dass ein dämliches Computerspiel auch so um die 44-47 Euro kostet, auch wenn ich es in 10 Stunden durch habe, dann ist unser Hobby durchaus noch günstig.

Nervig und teuer wird's halt, wenn man glaubt, jeden Scheiß haben zu müssen (ja, und ich kenne die Schrankwände voller Rollenspiele. Ich hab immer noch drei Rollenspielkisten im Keller, die ich dem nächsten Rollenspielverein vermachen werde, wenn ich da mit dem Auto hinkomme)...

Noch zu Degenesis: Der Preis von knapp 40 Euro geht nur, weil a) viele Beteiligte unentgeltlich mitgemacht haben und b) Marko und Chris im Endeffekt einen Stundenlohn hatten, der in die Cents geht:

Ein Rollenspiel, das 38 Euro kostet, wird vom Großhändler für ca. 15 Euro erstanden. Druckkosten bei einer Aufflage von 1000/2000 liegen bei ca 7-8 Euro. Bleiben noch rund 7 Euro pro Buch übrig. Das sind bei einer Auflage von 1000 also 7000 Euro. Für zwei Leute: 3500 Euro pro Person. Klar ist es vielleicht ein bisserl mehr, weil ja auch vielleicht 300 Leute das Teil im Direktvertrieb gekauft haben. Das sind nochmal 1500 Euro pro Person - macht also 5000 €. Und das für die Arbeit eines Jahres?

Und bei InSpectres sieht's auch nicht besser aus - da liegen vielleicht die Druckkosten ein wenig geringer, aber das macht den Braten nicht fett...

Und wenn man bedenkt, dass man ja eigentlich noch so was wie Werbungskosten, normalerweise Kosten für den Grafiker, Lagerkosten oder Kohle für einen Messestand zu berappen ist- dann wird's klar, warum sich das alles nicht rentiert. Und dann noch das Risiko, das die Teile wie Blei im Regal liegen...

Aber nur die wenigsten Rollenspiele werden wohl 5-stellige Auflagen in Deutschland haben... Und ab der Höhe rentiert sich das schon eher... Was heißt, dass man ein wenig davon leben kann...
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NiceGuyEddie

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Re: Unverschämte Preise für Regelwerke
« Antwort #78 am: 18.09.2004 | 12:59 »
Was ich nicht verstehe sind Online Versender, wo die Preise noch höher als im Laden sind - da tun mir die Leute immer Leid, die 15€ für ein Hardcover mehr berappen :)

Entschuldigung fürs OT: Welche Online Versender empfielst du denn?

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Unverschämte Preise für Regelwerke
« Antwort #79 am: 18.09.2004 | 14:03 »
Dragonworld

Die sind mitteilsam wenn man mal Fragen per Mail hat,
sie sind sehr günstig und sie sind verdamt schnell, vorausgesetzt das Zeug ist da.