Das Tanelorn spielt > Asche und Blut

[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr

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Tricia:
Mit ein paar schnellen Schritten erreichte Asira endlich unbehelligt den Wirt. Wimmernd hielt sich der Mann eine Hand vor die Nase, in dem sinnlosen Versuch, das strömende Blut zu stoppen. Vorsichtig schüttelte Asira ihn an der Schulter. "Könnt ihr aufstehen? Hinter der Theke ist es sicherer." Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der junge Mönch, der noch vor kurzem ängstlich in einer Ecke saß, auch in Richtung Theke hastete. Seine Tasche hatte er nach wie vor fest an sich gepreßt.

Vielleicht hat er ja irgendwelche Heilkräuter dabei?

Der Wirt schaute sie mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an, bemühte sich aber sichtlich, sich zusammen zu reißen. Gestützt auf Asira schaffte er es, aufzustehen und gemeinsam stolperten sie mehr als dass sie gingen die paar Schritte hinter die Theke.

Imiri:
Die vereinzelten Tische und Stühle des Schankraums als Deckung nutzend, begab sich der Mönch nun Stück für Stück in Richtung Theke. Immer wenn er wieder einen der Tische erreicht hatte, stoppte er kurz und verschaffte sich einen Überblick. Da konnte er auch sehen, wie die Novizin dem Wirt aufhalf und sie sich beide in Richtung Theke aufmachten. Noch konnte er nicht sehen, was ihn dahinter erwartete.
Aber schlimmer als davor konnte es ja nicht werden., dachte er bei sich.

An der theke angekommen sah er sich nocheinmal hastig um, legte seine Tasche auf ihr ab und stemmte sich auf den Tresen, um sogleich die Beine nachzuziehen. Und sich auf der anderen Seite der Theke wieder hinabgeiten zu lassen. Schnell zog er noch die Tasche ebenfalls hinter die Theke, bevor er in Deckung ging, um nur noch gelegentlich nach dem Verbleib der Novizin und dem Wirt zu sehen.
Ob die in die Kämpfe verwickelten Fremden sie schon bemerkt hatten? Oder war es ihnen egal? Der Wirt würde ihm wahrscheinlich nicht über die Theke folgen können. Er würde sie also umgehen müssen, was ihn noch länger der Gefahr aussetzte entdeckt und aufgehalten zu werden.

Raszul:
Gerade als der Wirt, zusammen mit der Novizin im Begrifff waren, hinter der Theke zu verschwinden, wurde die Tür von einem Windstoß aufgerissen und schlug heftig gegen die Wand.
Von der Windböh umweht stand im Türrahmen eine, in einen schwarzen langen Mantel gehüllte, gebeugte Gestalt. Die Winbö hatte die Kapuze ins Gesicht gedrückt, einzig einige schwarze Strähnen wehten ddarunter hervor.
Schwer auf ihren Stab gestützt stand sie da, hon langsam den Kopf und besah die Szenerie. Nur zwei mal blieb ihr Kopf kurz stehen, bevor er sich weiterdrehte um die Szenerie aufzunehmen.
Als sie mit ihrer Betrachtung der Lage fertig war, wandte sie sich von den Kömpfenden ab und schritt, selbige ignorierend in Richtung Tresen. "Nette Feier hier" meinte sie mit kratziger Stimme zu den Beiden Ordensmitglidern und dem Wirt gewand.
Dann krümmte sie sich, wurde von einem Hustenanfall durchgeschüttelt, so dass sie sich an ihrem Stab festhalten musste. Dann spuckte sie Blut aus, wischte sich mit dem steifen Ärmel den Mund ab und schritt, etwas wackelig auf den Beinen, weiter.

Imiri:
Erschrocken wandte sich der Mönch zur Tür, als diese aufschwang. Als er die schwarze Gestalt sah, dachte er nur:
Nicht jetzt - nicht noch ein neuer Besucher, der sich auf dem Weg, Schutz vor dem Regen zu finden in die Traufe eines Kampfes mit diesen Fremnden begab. Dann kam ihm der Gedanke, dass die seltsame Gestalt auch zu den Fremden gehören könnte. Waren es nicht diese gewesen, die als letzte den Schankraum betreten hatten? Irgendwie erinnerte der Typ an einen der bösen Magier von denen die Schauergeschichten seiner Mutter immer erzählten. Und auch hatten diese immer schlagkräftige Gestalten bei sich, die alle aufmischten, wenn er es wüschte. Er hatte es immer für ein Klische gehalten, aber jetzt schien es ihm wirklicher als je zu vor.
Sein plötzlich aufgekommendes Misstrauen verschwandt, als er den Mann(?) husten sah. Der Heiler in ihm kam wieder durch und die alte Naivität.
Das war es also. Er war ein Aussetziger. Einer, der nichts mehr zu fürchten hatte im Leben - außer das, was alle fürchten mussten - den Tod. Von allen gemieden konnten sie sich fast alle erlauben, wenn ihnen ihr Zustand ersteinmal egal geworden war. Denn keiner (zumindest kein Gläubiger) würde riskieren seine Waffe mit dem Blut eines Aussetzigen zu beflecken. Er hatte nichts von dem Geschehen hier mitbekommen, zumindest nicht so wie er spricht.
Nervös winkend versuchte er den Alten ebenfalls hinter die Theke zu lotsen, um ihn in Sicherheit zu bringen.
Ob er das Signal verstand? Wenn er krank war, musste er ihn unbedingt von dem Verletzten und auch den anderen fernhalten.
Er tränkte sein Tuch in dem Kräutersud und band es sich vor Mund und Nase. Die Flüssigkiet roch penetrant, vermochte ihn aber vor der Seuche und somit evtl. auch vor der Krankheit des Schwarzen schützen.

Doc Letterwood:
Der Hüne achtete darauf, dass keiner der Kämpfenden unabsichtlich auf den Wirt trat oder die junge Novizin behinderte.
Als er sah, dass die beiden sich aufrafften, um in Richtung der Theke zu stürzen, bemerkte er aus den Augenwinkeln eine weitere Bewegung. Seine Augen huschten unter den dichten Brauen hin, doch es war nur ein Mönch. Noch dazu ein äußerst ungefährlich aussehender...
Er lächelte schmal.
Die Tür flog auf, und dieses Mal erschrak er sich etwas. Die Gestalt in der Tür erschien ihm für einen Moment wie der Leibhaftige Dämon, wie sie dastand, die Kapuze im Gesicht, die nassglänzenden, düsteren Strähnen über dem Gesicht.
Und sie schien nicht im mindesten beeindruckt zu sein von der blutigen Keilerei, die sich vor seinen Augen abspielte.
Sie schritt zur Theke, und seine Augen folgten ihr und der frischen nassen Spur, die der Mantel auf dem dreckigen Dielenboden hinterließ. Beim ersten Klacken des Stabes auf dem Boden fuhr er kurz zusammen, obwohl die Lautstärke der Kämpfenden eigentlich alles übertönen müsste.
Als sie am Tresen anlangte, schmunzelte er wieder. Wie konnte er sich nur so anstellen? Er war zu lange, zu weit von zuhause entfernt, um noch vor irgend etwas Angst zu haben.
Höchstens vor...

Mit einem unwirschen Kopfschütteln ließ er den Gedanken fallen, entspannte sich etwas und lehnte sich mit der Schulter gegen einen Decken-Stützpfeiler, an dem eine Kerze durch die Ankunft des neuen, Blut hustenden Gastes verloschen war. Er griff mit Daumen und Zeigefinger in die flammende Kerze daneben und löschte sie gleichfalls.
Trübe Dunkelheit legte sich wieder um ihn und verschaffte ihm die Sicherheit, die er für sein Seelenheil benötigte.

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