Autor Thema: Endzeitsetting  (Gelesen 3125 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Vanis

  • Famous Hero
  • ******
  • Courage is found in unlikely places
  • Beiträge: 2.560
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vanis
Endzeitsetting
« am: 27.04.2005 | 11:13 »
In der neuen Cthuloiden Welten findet sich das Abenteuer "Tote Träume", welches vor dem Hintergrund spielt, dass die Großen Alten erwacht sind. Es ist zwar nicht so, dass diese sich die Füße auf Mutter Erde platt treten, aber die Welt hat sich natürlich drastisch verändert. Die Realität ist nicht mehr greifbar, der Mensch wurde in den Untergrund vertrieben. Mächtige Kulte beherrschen die Erde und Menschenjäger verschleppen die restlichen freihen Menschen, um sie ihren Göttern zu opfern.

Soweit zum Hintergrund. Was haltet ihr von dem Setting? Über das Abenteuer will ich bewußt nichts sagen. Vielleicht nur so viel: Ihr erratet es sicherlich, es wird kein besonders gelungen positives Ende für die Charaktere geben. :o
“The board is set, and the pieces are moving.”

“Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread“

Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

Offline Scorpio

  • Obsidian Velvet
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.441
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Scorpio
    • Ulisses Spiele
Re: Endzeitsetting
« Antwort #1 am: 27.04.2005 | 11:43 »
Das Abenteuer fand ich richtig, richtig gut. Vielleicht etwas unbefriedigend für die Spieler, aber dafür ein richtig toller Knaller der für vieles entschädigt.

Das Setting finde ich sehr interessant und bietet eine interessante Alternative zu den nun satt bekannten 1920ern.
DORP - Wir kochen mit Äther!

Ulisses Spiele Universalredakteur

Offline Alrik

  • eiskaltes Händchen!
  • Famous Hero
  • ******
  • gerd
  • Beiträge: 3.389
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Murajian
    • Mein Blog
Re: Endzeitsetting
« Antwort #2 am: 27.04.2005 | 18:49 »
Ich bin mir irgenwie nicht sicher, ob das Setting wirklich noch so cthuloid ist...

Es hat nich mehr dieses unterschwellige geheimnisvolle, was ich an Cthulhu so besonders mag. Horror wird in dem Setting, das ihr beschreibt zu einem alltäglichen Phänomen und das geht IMO an der Prämisse von CoC vorbei.

Ist sicherlich interessant, aber halt nicht mehr wirklich Cthulhu...

Aber das sind auch nur meinen bescheidenen 2cent...
today we are superheroes
but tonight we'll just be tired

Preacher

  • Gast
Re: Endzeitsetting
« Antwort #3 am: 27.04.2005 | 23:56 »
Es ist halt Cthulhu unter anderen Voraussetzungen. Hat ein bischen was von der Welt von Terminator, wo die Maschinen herrschen, und trotzdem Cthulhu. Ohne das Abenteuer oder das Setting gelesen zu haben finde ich das ausgesprochen interessant. Für nen One-Shot, oder ne Mini-Kampagne zumindest. Auf lange Sicht dürfte es sich schnell abnutzen.

Online Dash Bannon

  • Sultan des Cave of Wonders
  • Titan
  • *********
  • Was würde Dash Bannon tun?
  • Beiträge: 14.072
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Dorin
Re: Endzeitsetting
« Antwort #4 am: 27.04.2005 | 23:57 »
na ich sag mal, meins wäre es nicht.
ich finde CoC ist schon an sich düster genug, da braucht es nicht noch ein Endzeitszenario...
es ist ja oft schon frustrierend genug schon durch das lesen über diese Grossen Alten seinen Verstand zu verlieren und sich mit Kulten rumzuschlagen die diese wecken wollen...

und um was dreht sich dieses Abenteuer dann? kann ja eigentlich nur das blosse Überleben sein, die Welt retten werden sie nicht (wäre dann ja auch CoC) und Pläne können sie auch nicht mehr durchkreuzen...die sind ja alle (erfolgreich) in Kraft getreten..

Kurz mein Fazit..
in einem ohnehin hoffnungslosen Setting macht ein noch hoffnungsloseres Abenteuer imho wenig Sinn...
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Vanis

  • Famous Hero
  • ******
  • Courage is found in unlikely places
  • Beiträge: 2.560
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vanis
Re: Endzeitsetting
« Antwort #5 am: 28.04.2005 | 16:24 »

Kurz mein Fazit..
in einem ohnehin hoffnungslosen Setting macht ein noch hoffnungsloseres Abenteuer imho wenig Sinn...

Der gute alte Dorin  ;)

Mit dem Anspruch Dinge zum Positiven zu wenden und die Welt zu verbessern kann dieses Setting nun wirklich nicht auftreten. Von daher wär es nichts für dich, das stimmt. Macht aber nichts.

Wählt man einen etwas anderen Anspruch, nämlich den, einfach eine spannende Handlung zu erleben, dann kann das Abenteuer durchaus sehr reizvoll sein. Es geht im Übrigen nicht um das pure Überleben in dem Abenteuer. Für die Spieler könnte durchaus auch interessant sein, den letzten Rest ihrer Menschlichkeit zu bewahren und zum Trotz aller übermächtiger Wesenheiten Menschen zu bleiben. Da würde für mich der Reiz liegen.
“The board is set, and the pieces are moving.”

“Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread“

Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

Online Dash Bannon

  • Sultan des Cave of Wonders
  • Titan
  • *********
  • Was würde Dash Bannon tun?
  • Beiträge: 14.072
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Dorin
Re: Endzeitsetting
« Antwort #6 am: 28.04.2005 | 17:00 »
es geht nicht darum etwas zum positiven zu wenden, sondern überhaupt irgendetwas zu bewegen und eben nicht nur seine Menschlichkeit zu bewahren..
um was soll sich so ein Setting also drehen?
nicht von Kultisten geschnappt zu werden? boring
'mehr' herauszufinden, was nur dazu führt, dass man erkennt, dass man nix ändern kann und wahnsinnig wird? auch boring

und für mich kommt keine Spannung (mehr) auf bei CoC...warum? weil ich ganz einfach weiss wie hoffnungslos es ist, egal was die Chars machen, sie werden ohnehin nichts erreichen, und in diesem speziellen Setting können sie nicht einmal irgendeinen Plan zur Beschwörung einer dunklen Gottheit durchkreuzen oder die Pläne irgendwelcher dubiosen Kultisten stoppen...
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Vanis

  • Famous Hero
  • ******
  • Courage is found in unlikely places
  • Beiträge: 2.560
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vanis
Re: Endzeitsetting
« Antwort #7 am: 28.04.2005 | 19:12 »
Erstmal ist es Geschmacksache, ob ein Hintergrund langweilig ist, wenn man "zu wenig bewegen" kann.

Dann schau dir mal die Cthulhuabenteuer an. Kann man da nix bewegen? Klar, wenn du Cthulhu saltoschlagend eine reinhauen willst, bist du im falschen Film. Die Abenteuer sind darauf auusgelegt, zu recherchieren und den bösen Jungs (nenn sie Kultisten oder wie auch immer) einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und das kann man Cthulhu nun wirklich nicht absprechen.

Etwas Neues ist da genanntes Endzeitsetting. Wobei ich auch hier sagen würde, dass eben auf die Gruppe ankommt, ob sie Spaß haben kann, oder nicht. Eine Handlung kann Höhepunkte haben, was nicht heißt, dass sie zum Sieg der Spieler führen muss. Ob das dann jedem gefällt, sollte man dann auch jedem selbst überlassen und nicht grundsätzlich unterstellen, dass es keinen Spaß machen kann.
« Letzte Änderung: 28.04.2005 | 19:14 von Vanis »
“The board is set, and the pieces are moving.”

“Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread“

Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

Offline Faryol

  • DER Tofugriller
  • Famous Hero
  • ******
  • Ich kann auch Tofu!
  • Beiträge: 3.286
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Faryol
Re: Endzeitsetting
« Antwort #8 am: 29.04.2005 | 11:24 »
Da hast du schon recht, Vanis, dass es natürlich auch für eine Gruppe auch sehr geil sein kann, wenn sie in irgendeinerweise  glorreich untergeht - ob nun unausweichlich oder aber durch etwas Pech. Beispiele dafür hatte ich schon zugenüge in der Vergangenheit und wir hatten einen Heidenspaß!

Allerdings tue ich mir schwer mich mit einem CoC-Endzeitsetting anzufreunden. Es macht für mich eben den Reiz an CoC aus, als "Normalo" langsam hinter die Geheimnisse zu kommen und das wohl Unausweichliche möglichst lange aufzuhalten - meintwegen auch bis hin zur Selbstaufopferung.

Bevor man sich ein entgültiges Urteil erlaubt sollte man es sich vorher vielleicht mal ansehen.
Einfach über die Bordwand kotzen und weiter rudern!

Online Dash Bannon

  • Sultan des Cave of Wonders
  • Titan
  • *********
  • Was würde Dash Bannon tun?
  • Beiträge: 14.072
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Dorin
Re: Endzeitsetting
« Antwort #9 am: 29.04.2005 | 11:28 »
dachte eigentlich nicht, dass ich bei jedem meiner Posts dazuschreiben muss, dass es sich dabei um meine persönliche Meinung handelt..aber bitte

ICH denke das es MIR keinen Spaß machen würde und ICH finde dass ein depremierendes/düsteres System kein noch düsteres Setting benötigt. Es geht mit weder um Saltos noch um ein 'gutes' Ende...nur um den Spielspaß und wo für MICH keine Hoffnung besteht, da ist für MICH auch kein Spielspaß
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Vale waan Takis

  • antik und dekadent
  • Legend
  • *******
  • Zeit für eine Challenge
  • Beiträge: 4.787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vale waan Takis
Re: Endzeitsetting
« Antwort #10 am: 29.04.2005 | 12:31 »
*zivistimme auskram* So, und jetzt kommen wir mal alle wieder runter  ;D

Als ich zuerst davon gehört habe, dachte ich mir: Naja, dass muss ja nun nicht wirklich sein. Wenn die großen Alten erwacht sind wird das ganze unglaubwürdig und unspielbar.
Nun aber, nach einigem nachdenken und überlegen, kann ich mir schon vorstellen, dass das ganze eigentlich ganz interessant sein kein (und das sag ich jetzt nicht nur weil ich gestern auf dem Stammtisch gemeint hatte ich müßte eh pro forma position gegen dorin beziehen ;))

Ich persönlich mag ja sehr gerne düstere und dreckige Settings und nicht so quietschbuntes Popcorn und Plastik gaming. Allerdings total hoffnungslos sollte das ganze nicht sein. Dieses Gefühl habe ich aber weder bei CoC an sich, noch bei besagtem Endzeit-Setting.
Allerdings würde ich "normales" Cthulhu auch bevorzugen. Der Reiz liegt halt wirklich dabei recht normale Leute (berufsmäßig) zu spielen und sich langsam immer tiefer mit den mysterien zu beschäftigen. Dabei immer mehr aufdecken und vielelicht auch immer wieder kleine erfolge zu feiern.Natürlich wandeln sich die Chars nach einiger Zeit und oft genug werden sie einfach verrückt. Aber das muss nicht sein und ist für mich nicht unbedingt das Ziel bei CoC.
Zurück zum Thema (jetzt schweif ich auch schon ab). "Normale" Charaktere wird es bei deisem Endzeit-Szenario wohl nicht mehr geben, eher die verzweifelten Widerstandkämpfer, Flüchtlinge etc.
Dennoch kann ich mir gut vorstellen, das das ganze reizvoll sein kann. Es ist nicht mehr DAS CoC, sondern eine ganz andere Horror-Spielrichtung, aber hey: Warum nicht?
Als einzelne recht unbedeutende Person werden sich wohl die großen Alten wohl kaum die Mühe machen ihre Macht auf dich zu lenken.
Man kann als kleines Sandkorn trotzdem ordentlich in den Getrieben der Macht dazwischenfunken. Das bewahren der Menschlichkeit halte ich für ein ordentliches Spielziel. Natürlich braucht es einen funken Hoffnung. Aber den gibt es imho bei CoC immer  ;)
Back

Offline Vanis

  • Famous Hero
  • ******
  • Courage is found in unlikely places
  • Beiträge: 2.560
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Vanis
Re: Endzeitsetting
« Antwort #11 am: 18.05.2005 | 13:25 »
dachte eigentlich nicht, dass ich bei jedem meiner Posts dazuschreiben muss, dass es sich dabei um meine persönliche Meinung handelt..aber bitte


Natürlich ist das alles deine Meinung, die ich dir auch überhaupt nicht streitig machen will. Aber es ist für mich schon was anderes, wenn man Dinge so darstellt, als ob sie für die Allgemeinheit auch so sein müssten. (Aussagen wie "Setting=hoffnungslos, also boring). In dem Kontext sieht es nunmal so aus, als müssten das alle so sehen und dann wäre es wirklich besser, auch deutlich von der eigenen Meinung zu sprechen.

Ich hab in einer Diskussion nichts gegen Aussagen wie:" Mir gefällt das Setting nicht, weil es mir zu düster ist und nicht mehr zu CoC passt."

Aber zu sagen "um was soll sich so ein Setting also drehen? nicht von Kultisten geschnappt zu werden? boring
'mehr' herauszufinden, was nur dazu führt, dass man erkennt, dass man nix ändern kann und wahnsinnig wird? auch boring" geht für mich schon in eine andere Richtung.

Ich stell in letzter Zeit einfach fest, dass sich die Fronten im Rollenspiel scheinbar immer mehr verhärten. Die einen spielen cinematisch, dieandern realistisch. Aber wieso man drauf beharren muss, dass der eigene Weg der bessere ist, will mir nicht so in den Kopf.


“The board is set, and the pieces are moving.”

“Home is behind, the world ahead,
And there are many paths to tread“

Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis