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UA und der Zweite Weltkrieg

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Barbara:
Ich würd das Setting nicht spielen. Dafür hat mein Grossvater mir einfach zu viele Geschichten aus seiner Zeit im KZ erzählt. Ich glaube, die nächste Generation wird das mit mehr Abstand betrachten. Für mich ist das nocht zu greifbar, um es nachzuspielen.

Transmission King:
Ist ja interessant , dass soviele leute lust zu einem solchen szenario hätten . ich hatte ehrlich gesagt gedacht , dass sofort alle aufschreien würden : WAAAAAASSS????
ich bin also nicht der einzige der auf die zeit und die möglichkeiten die diese liefert abfährt .
gerade deshalb ist es natürlich umso mehr deprimierend , dass man offiziel sowas nie in einem verlag rausbringen könnte . dabei gebe es so viele nette möglichkeiten und echt coole kampangen die man spielen könnte . ganze regelwerke könnte man damit füllen. großartig !

Die idee mit dem neo-nazi tum finde ich aber auch nicht übel ...ist natürlich ganz anders düster als WW2 aber da liesse sich mit sicherheit auch was draus machen .

ansonsten muss ich doch mal Godlike spielen . Vielleicht komme ich da mehr auf meine kosten .


TMK

wjassula:

--- Zitat ---Für mich ist das nocht zu greifbar, um es nachzuspielen.
--- Ende Zitat ---

Verständlicherweise.

Vielleicht ist das meine sozialdemokratische Erziehung, aber ich frage mich beim Nachdenken über das Setting schon, was Leute dazu sagen würde, deren Verwandte von Nazis umgebracht wurden. Und ich Wohlstandskind finde das jetzt geil, irgendwelche moralischen Issues darüber durchzuspielen.

Obwohl, kann man natürlich auch sofort sagen: Ob ich jetzt UA im 2.Weltkrieg spiele oder nicht, hilft auch keinem. Ist doch schon wieder super-bürgerlich-doof, da jetzt den Pietätvollen raushängen zu lassen. Das entführte, vergewaltigte und an seiner eigenen Kotze erstickte Mädchen aus "Bill in der 3.Person" kannst du bringen, aber Menschen in Viehwaggons nicht?

Oder anders: Wenn man Rollenspiel als sowas wie eine Kunstform ernst nimmt, warum sich nicht auch mit schwierigen Themen befassen? Man darf/muss? ja auch Literatur und Filme über den Holocaust produzieren.Und was soll das überhaupt mit den Leuten, deren Verwandte umgebracht wurden. Gucken die mir über die Schulter, oder was? Interessiert die das überhaupt? Ist es nicht total panne, das Verhalten am Spieltisch vor dem Menschheitsgericht zu sehen? Wo kommt denn dieser Reflex her, der objektiv betrachtet keinem was bringt?

Vielleicht muss ichs einfach mal machen, um hinterher sagen zu können, wie ich dazu stehe.

Ich schreie halt nicht sofort auf, weil ich die Argumente, man könne "sowas" ja wohl nicht machen, auch immer recht zweifelhaft finde. Aber ich schreie auch nicht "juhu". Vielleicht ist so eine Position zwischen den Stühlen die einzige, aus der heraus ich so ein Abenteuer machen könnte...und hoffen würde, dass sich das auf die Spielenden überträgt.

Bad Horse:
Ich denke, ob das gespielt werden kann oder nicht sollte jeder für sich selbst entscheiden. Wenn jemand (wie Dr. Sylvia) sagt, nein, er möchte nicht, dann sollte man es lassen. Wenn die Gruppe sich dieser Sache aber stellen will, warum nicht? Solange das nicht in Faschoästhetik (schöner Begriff) ausartet oder irgendwo stattfindet, wo es zu Mißverständnissen kommen könnte, wäre ich auch dabei. Ich würde aber keinen hartgesottenen Nazi spielen wollen... dann schon lieber einen feigen Systemkritiker.

Transmission King:
Ich seh das im Prinzip genauso , die Gruppe entscheidet .
Und aus der " Naziperspektive " würde ich ( zunächst) auch nicht spielen wollen. Dann doch lieber einen Widerstandskämpfer .

Beim Nazis spielen käme ich mir dann glaub ich doch ein "merkwürdig" vor . Nee ich galub das könnte ich nicht . Obwohls natürlich ein bißchen gemein ist diese Rollen dann automatisch dem Spielleiter rüberzuschieben, der fühlt sich ja möglicherweise auch nicht wohl damit .

TMK

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