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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Elantil Enbaran:
„Wer die Berechtigung hat? Nun, ich denke, das derjenige die Berechtigung hat, welcher die aufziehenden Gefahren erkennt und bereit ist ihnen entgegenzutreten. Nicht immer haben wir die Zeit, alle Folgen unseres Handelns zu überdenken oder auch nur abzuschätzen. Doch meist wird dadurch das gröbste verhindert. Ich kann nicht leugnen, dass dies ab und zu unnötige Opfer hervorbringt. Doch wäre es Euch lieber wir würden die Hände in den Schoß legen? Das Agieren aufgeben, um nur noch zu reagieren? Würde das das Leid vieler nicht immens steigern? Die alte Frage: Wenige opfern für das Wohl vieler? Man kann darüber geteilter Meinung sein. Ich für meinen Teil entscheide mich für das Agieren.“
Ihr Blick verschleierte sich wieder etwas. Leicht entrückt versuchte sie das Fenster vor sich zu durchbohren. Verschiedenste Gedanken kreisten in ihrem Hirn. Hätte wir sie früher gefunden, wäre sie noch am Leben. Verflucht seien diese Unfähigen. Ein Träne rollte von ihr unbemerkt über ihr Wange.
Doch dann straffte sich ihre Haltung wieder. Der Gesichtsausdruck klärte sich, und energisch meinte sie zu dem Priester: „Lasst uns weitergehen.“
Managarmr:
Irgendetwas veränderte sich in ihrer Stimme, nur um eine leichte Nuance, fast unmerkbar, durchschluepfte es die antrainierte Maske
der Adligen, um sich in die Freiheit zu begeben, und eventuelle Unvorhergesehenes anzurichten. Oder war es Absicht, ein vorgebliches Ausrutschen?
Bevor Bruder Erland den Gedankengang richtig zu Ende und zu einer Entscheidung fuehren konnte,
erging die Aufforderung zur Weiterfuehrung des Spaziergangs.
"Natuerlich ist genau das das Problem, wie auch in den Gospels brereits beschrieben:
Gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Gelassenheit, Ding hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
und zu guter Letzt und am wichtigsten
die Weisheit, das eine vom andren zu unterscheiden"
Langsam wanderten sie die Galerie entlang, in gebuerhendem Abstand beinahe unmerklich gefolgt von einem der Schatten der Baronesse.
Bruder Erland liess seinen Blick ueber die Menge unten zwischen den Händlerständen schweifen.
"Selbst im dichtesten Gedränge der Notwendigkeiten, sollte man trotzdem lauschen, was dem Allschöpfer am wichtigsten duenkt.
Etwas, das unsere werten Brueder in der Tradition deMoleys wirklich vortrefflich gelehrt bekommen.
Vielleicht solltet Ihr, sofern Ihr die Zeit eruebrigen könnt, Euch Amaltheas Schriften abseits des Palamedes´schen Diktates anschauen,
sie geben einige wirklich interessante Gedankengänge und Entscheidungshilfen. Die entprechenden Fallbeispiele und ethischen Zwickmuehlen
sind des öfteren von Zebulon und Amalthea und vor allem auch von Horace diskutiert worden. In des letzteren Episteln finden sich viele,
deren Studium einem schnelle Entscheidungen in Krisensituationen oft erleichtern."
Was war denn das da, zwischen dem Stand mit Spezereien von Namsos und den Aylon-Seidenstoffen?
Elantil Enbaran:
„Ich glaube es ist keine verschwendete Zeit, die Schriften Amalthea´s genauer zu studieren. Vielleicht eröffnen sich mir auch für meine privaten Studien ein paar Aspekte. Bruder Erland, vielleicht könnt Ihr zu einem späteren Zeitpunkt mich ein wenig unterstützen. Ist das Studium nicht eine Obsession von Euch?“ Der Priester wirkte abgelenkt. Irgendetwas unten bei den Ständen schien seine Aufmerksamkeit erregt zu haben.
Megan:
Megan hatte aufgeholt und stand unschlüssig einige Meter schräg hinter dem Hauptmann. In eben dem Augenblick, als der Kossacke - scheinbar als Reaktion auf ihr Rufen - in seinem Marschschritt innegehalten hatte war ein schlicht gewandeter Mann an ihn herangetreten und hatte ihm offensichtlich ein gefaltetes Blatt gereicht, woraufhin der Haupmann seinen Helm abnahm.
Sie erkannte jetzt sein Gesicht im Profil und war sich ziemlich sicher, es tatsächlich mit Ras Chandra zu tun zu haben. Seiner Miene konnte man nicht entnehmen, ob der Inhalt des Zettels für ihn von Bedeutung war - das gleiche ausdruckslose Starren, das sie bereits früher bei ihm gesehen hatte. Sicher ein Befehl oder sowas. Sollte sie in dieses Gespräch hineinplatzen?
Der andere Mann wirkte etwas verloren neben dem großen Hauptmann, doch er schien auf dessen Reaktion zu warten. Sie versuchte angestrengt, etwas von dem Gesprochenen zu verstehen, doch aus dieser Distanz war es aussichtslos. Außerdem schien der Soldat, nachdem er die Schrift gelesen hatte in dumpfes Schweigen verfallen zu sein. Megan beschloss, abzuwarten, bis die Unterredung zuende war, und soviel wie möglich zu lauschen. Wer dieser seltsame Mann war interessierte sie allemal.
Uriel:
Der Amaltheaner wirkte betroffen, der Hauptmann sprach kein weiteres Wort. Uriel hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit Schweigen. "Herr, Ihr werdet mich sicher hier auf der Station finden. Ich werde noch einige Tage bleiben, um mich der Armen anzunehmen. Bevor ich die Station verlasse werde ich Euch noch einmal aufsuchen. Ich werde für Euch beten." Uriel schaute sich um, als suche er den Bereich der Station, in dem er die meisten Bedürftigen vermutete und machte sich auf den Weg. Unvermittelt rannen Trännen über das Gesicht des Amaltheaners, jedoch schenkte Uriel dem keine Beachtung.
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