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Kapitel 4 Die Zitadelle

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Doc Letterwood:
Diego nickt und winkt ihnen, ihm zu folgen.
Gemeinsam verlassen sie wieder dieses Viertel und laufen die steilen Straßen zum Hafen hinab. Dort wendet sich Diego in Richtung der Hafenmeisterei, einem kleinen, windschiefen Holzbau mit großen, blau getünchten Fensterrahmen.

Er kannte Barnardo von einigen Gelegenheiten, zu denen die "Fürchtenichts" diesen Hafen angelaufen hatte, um Proviant aufzunehmen. Der alte Zausel war ihm gerne zur Hand gegangen, nachdem Diego und Seamus von Käpt'n Ironfist dazu verdonnert worden waren, Quartiermeister Barkstone zu helfen. Barnardo war ein ehemaliger Soldat. Kein Offizier. Dazu war er nicht ehrgeizig genug. Höchstens Sergeant oder so was ähnliches.
Soldatsein genügte ihm. Dort bekam er Sold, warme Mahlzeiten und ein Dach über dem Kopf. Und, was wichtig war, er lernte sich zu verteidigen.
Mittlerweile war er zu alt und schon seit zwei Jahren kein Soldat mehr. Im Alter von Mitte Fünfzig führte er aber seinen Säbel immer noch mit Grazie, jedoch weniger mit Schnelligkeit. Diego hatte das am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Der Castilier betritt das Häuschen und klopft gegen die Wand. Eine Tür brauchte es hier nicht.
"Hallo? Ich suche Barna...ah!"
Ein großgewachsener, zäh aussehender Mann mit imposantem, grausträhnigem Bart tritt ins Licht und direkt vor Diegos Nase. Seine wettergegerbte Haut ist ledrig und von vielen tausend Falten durchzogen. Dennoch blicken seine blauen Augen hellwach und Lachfältchen beweisen, dass dieser Mann kein Kind von Traurigkeit ist.
"Hey, Diego!", schnappt Barnardo und umarmt den Castilier heftig. "Dich hier nochmal zu sehen, wer hätte das gedacht? Hat sich der Magen mittlerweile wieder beruhigt?", lacht er und klopft Diego heftig auf den Rücken.
Diego hustet leise und winkt schnell ab. "Jaja, alte Geschichten, Barnardo. Schön, dich zu sehen, du altes Schlachtross..."

"Wer sind denn deine Begleiter? Hast du was ausgefres...huih, ein Eisenländer. Grüß Euch Theus, werter Herr Hochwohlgeboren. Und die anderen sehen auch recht bunt aus. Schön, schön. Nur herein in die Stube.", ruft Barnardo, während er sich schon umdreht und ein paar bequeme Stühle zurechtrückt und ihnen Platz anbietet. Dann schlägt er den grauen Arbeitskittel vorne zusammen und setzt sich.
"Nun denn, du bist mit der ganzen Zirkustruppe hier doch nicht hergekommen, um dem alten Barnardo einen Höflichkeitsbesuch abzustatten? Nebenbei bemerkt, die "Fürchtenichts" liegt ja schon eine Weile im Hafen - ich habe dich früher erwartet." Seiner Stimme ist zu entnehmen, dass er Diego damit einen Vorwurf macht. Der zuckt indes bei der Nennung des Schiffsnamens zusammen, übergeht den Faux-pas des Hafenarbeiters aber geflissentlich.

"Weshalb wir hier sind, Barnardo...ja, ich weiß, ich hätte früher kommen sollen. Aber dringende Angelegenheiten hielten mich davon ab, doch nun lenken genau die mich in deine Richtung. Wie schön, nicht wahr?", lächelt er unbefangen. "Zur Sache: Du warst doch mal als Soldat hier stationiert, nicht wahr? Und kennst diese komische Zitadöle da hinten." Er zeigt mit dem Daumen in unbestimmte Richtung, jedenfalls hinaus aus dem Hafenmeister-Häuschen.
"Ich möchte, dass du uns ein bisschen von deiner Vergangenheit erzählst - und, was du über diesen Bau weißt. Bitte.", fügt er schnell hinzu.

Dash Bannon:
Anselm hat sich in der Nähe der Tür postiert und eine angespannte Haltung angenommen. Sein Blickschweift über den Raum, die Fenster und über die Tür. Er wirkt wachsam und zum Sprung bereit.

'Den Stuhl muss ich ablehnen, werter Herr, aber ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft und Hilfe.', er nickt dem lächelnd Gastgeber zu, 'zudem fürchte ich  wir können nicht lange genug verweilen um Eure Gastfreundschaft wirklich geniessen zu können'

Immer wieder lauscht er angespannt nach verdächtigen Geräuschen, hin und wieder öffnet er einen Fensterladen einen Spalt breit und späht nach draussen in die Dunkelheit.
 

Joerg.D:
"Die Zitadelle ist recht stabil gebaut. Nicht so imposant wie die Murala al Ultimo aber immer noch gut genug um den Montaingern Kopfschmerzen zu bereiten.
Ein gutes Schussfeld und in schöner Wehrgraben. Aber die guten Kanonen haben wir beim Aufgeben mitgenommen. Sie verstärken jetzt die Stadtmauer.
Das innere ist um ein Atrium gebaut und ein guter Brunnen sorgt für frisches Wasser.
Nur wenn der Wind vier oder fünf Tage auflandig steht schmeckt das Wasser manchemal salzig. Ein herrlicher Bau, könnte man eine Kneipe oder einen guten Speicher draus machen.

Andreas:
"Salziges Wassser?"
Jason spricht es noch nicht aus, vermutet aber, das ein Zugang von der Seeseite aus möglich wäre.
Allerdigs gefällt ihm der Gedanke wenig, in einem untterirdischen Gang von der Flut überrascht zu werden.

Doc Letterwood:
Diego nickt Jason zu. Er hat die gleiche Idee.
"Meinst du, es gibt einen geheimen Weg hinein, Barnardo? Vielleicht drückt der Wind Salzwasser durch irgend einen unterirdischen Zufluss in den Brunnen? Oder eine Quelle speist den Brunnen, deren Wasser dann ins Meer fließt und somit eine Verbindung zum Meer herstellt?"

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