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[Conan] Überlegungen
Funktionalist:
arg. du hast recht:
conan ist hammer dekadent, denn er verprasst sein GEld, statt es für Macht einzusetzen.
Das heißt, wenn nicht reich und arm, dann eher etwas wie
dekadent/Verschwenderisch/arm vs Geldbesessen
hah: Geldbesitz vs geldbesessen ;D
wenn man es erklärt trifft reich - arm doch ganz gut.
ein "armer" char wäre hier einer, der das Geld nicht hält und mehrt, sondern der nimmt was kommt und weiterzieht...
während der reiche ein Konzern bilden will...
Kinshasa Beatboy:
Finde die Idee großartig! Respekt, Jasper!
Leider kann ich zum Regeldesign nur wenig beitragen, denn da kennt Ihr Euch eindeutig besser aus. Vielleicht hilft Euch aber bei der weiteren Entwicklunng ein philosophisches/wirtschaftliches Modell, an das mich Jaspers Ansatz stark erinnert. Habs mal in einen Spoiler gepackt, dann nimmts nicht so viel Platz weg und nervt weniger. (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Kurzum gehts um die ökonomische Adaption von Poppers Idee der offenen/geschlossenen Gesellschaft, dergemäß Organisationen auf der bipolaren Skala offen-geschlossen abgebildet werden können. Offen steht dabei für Begriffe wie Flexibilität, Innovation und Pluralität, während Geschlossenheit z.B. Stabilität, Harmonie und Vertrauen beinhaltet. Beide Konzepte sind für Organisationen erstrebenswert und Organisationen müssen eine gelungene Balance finden, um maximales Kapital aus den Vorzügen der beiden Pole zu ziehen. Soweit die Grundidee in a nutshell. Hoffe, die Parallelen zum Conanbeispiel werden in dieser Kürze deutlich.
Nun der springende Punkt: die Popperschen Dimensionen führen in der Wirtschaftsversion an beiden Polen zu wünschenswerten Effekten, aber auch zu sogenannten negativen Sekundäreffekten. So führt Geschlossenheit beispielsweise auf der epistemologischen Ebene nach dem Motto "Wissen ist irrtumsfrei" zwar zu Eindeutigkeit, Gewissheit und Sinn (erwünscht), aber eben auch zu Dogmatik und Ideologie (unerwünscht). Gleichsam führt Offenheit auf der gleichen Ebene nach dem Motto "Jegliches Wissen ist vorläufig" einerseits zu kritischer Rationalität, Toleranz und Lernen (erwünscht), andererseits aber auch eventuell zu Beliebigkeit, Orientierungslosigkeit und Vorläufigkeit. Daraus ergeben sich spannende Gestaltungsfragen für Organisationen. Wenn man diesen Gedanken nun für Euer Conan adaptiert, würden einseitige Ausprägungen auf einer Dimension zwar positive Effekte im Spiel bringen, aber immer auch mit starken Nachteilen einhergehen. Das entspricht für meinen Geschmack ein wenig der Analogie zu den Dschungelbewohnern in Jaspers Post, aber vielleicht irre ich mich auch.
Oder alternativ: Im Gegensatz zu Organisationen könnte man auch maximale Imbalancen spieltechnisch belohnen (siehe Conan). Je mehr ein Charakter sich einer der beiden Seiten zuwendet, desto fetter kann er agieren (kämpfen, zaubern, Zeugs machen), muss dabei aber aufpassen, Goodies der jeweils entgegengesetzten Seite zu meiden (z.B. Conan könnte als König weich werden, wupptich verlieren und muss deshalb wieder mehr Wildnis anhäufen). Ein wenig erinnert mich diese Idee übrigens an Elric (Chaos-Ordnung) übertragen auf Conan.
Muss nun mal weiter malochen, aber vielleicht war das ja nicht zu wirr. Nochmals: klasse Idee! Freue mich schon auf die weiteren Beiträge!
EDIT: Und da Turning Wheel nach weiteren Gegensatzpaaren fragte, hier schnell noch die Liste frei nach Popper und Epigonen (kann leider keine Tabellen in Foren erstellen, deshalb dieses unübersichtliche Zeugs, sorry):
Vorteile/Nachteile geschlossene Organisation:
Anthropologisch
a: statisch: Stabilität, Vorausschaubarkeit/ Rigidität, Erstarrung
b: dynamisch: Aufgehen in einer Bewegung, Geborgenheit/ Gleichschaltung
Sozial
Harmonie, Bestätigung, Vertrauen/ Stillstand, Infantilisierung, Manipulierbarkeit, Abschottung
Differenzierung, Elite/ Diskriminierung
Äußere Sicherheit, Zuverlässigkeit/ Zwang, Einengung
Epistemologisch
Eindeutigkeit, Gewissheit, Sinn/ Dogmatik, Ideologie
Vorteile/Nachteile offene Organisation:
Anthropologisch
a: statisch: Hoffnung, Flexibilität/ Instabilität, Chaos, Konturenlosigkeit
b: dynamisch: Aufklärung, Bildung/ Machergläubigkeit, Unzufriedenheit
Sozial
Pluralität, Entwicklungspotential, schöpferische Spannung/ Streit, Konflikte, Transaktionskosten, Misstrauen
Chancengleicheit, Gleichbehandlung/ Nivellierung
Individualität, Autonomie/ Egoismen, Unkoordiniertheit, Einsamkeit, Anarchie
Epistemologisch
kritische Rationalität, Toleranz, Lernfähigkeit/ Beliebigkeit, Orientierungslosigkeit, Vorläufigkeit
Waldviech:
--- Zitat ---Götter - Dämonen
--- Ende Zitat ---
Den Punkt finde ich bei Conan relativ schwierig, da nie ganz klar ist, ob Götter und Dämonen nicht ein und das selbe sind (der Gedanke wird in den Conan-Novellen ja ab und zu auch mal ausformuliert). Bestes Beispiel wäre z.b. der Asura-Kult. Wo fallen die rein ? Götter oder Dämonen ? Dazu kommt noch, das die Seite der "Götter" im Gegensatz zur dämonischen Seite stets relativ vage bleibt.
Waldviech:
OK, dann ist´s passend ! Allerdings würde ich da immer noch eine andere Bezeichnung bevorzugen. Nur welche ? :-[
Waldviech:
Gerade das halte ich ja für wenig conanesk....viele der vorkommenden Priester benutzen ja auch Magie (eben deswegen mein Hinweis auf den Asura-Kult). "Rechtschaffenheit - Magie" wäre vielleicht passend, wenn "Rechtschaffenheit" nicht so allgemein wäre.
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