Das Tanelorn spielt > Die Reise des Gelehrten

Die Reise des Gelehrten (Spiel)

<< < (29/73) > >>

Teethquest:
Nicht nur Luana starrte erschrocken auf das Ungetüm von Oger vor ihr. Auch Nimrott und Baratos waren wie versteinert. Das Biest hieb zwar auf Luana ein, doch die Kraft des Schlages verebbte so schnell, dass sie leicht ausweichen konnte. Nur einen Augenblick später erschlafften die Gesichtszüge des Ungeheuers, es ließ die Keule fallen und stürzte schließlich selbst zu Boden. Der stinkende Leib hatte überall dort schwarze Flecken auf dem Körper, wo die Pfeile eingeschlagen waren. Zudem zischten und rauchten die Wunden wie Schlote und gaben den ätzenden Geruch von Elderans Flammen frei. Vielleicht mochte der Oger auf Schmerzen merkwürdig reagieren, doch brachten auch ihn Pfeile zu Fall.
Das große Ungeheuer, welches Gasper gegenüber stand, sah nun auch seinen letzten Atemzügen entgegen. Das Biest stachelte sich selbst zu enormer Wut auf, als es die anderen Oger fallen sah. Und Gasper wusste, dass er keinen Moment länger warten durfte. Wenn sein Gegner ersteinmal in einen Kampfrausch geraten sollte, wäre er nicht mehr zu stoppen. Also sprang der Paladin hervor, schwang sein Schwert und zielte genau auf den aufgedunsenen Unterleib seines Widersachers. Der Oger aber stoppte den zweihändig geführten Schlag mit seinen kräftigen Händen, indem er Gaspers Hals griff und ihn würgte. Noch bevor sein Genick brach, stach der Paladin mit dem Schwert zu. Der Oger ließ ihn los. Dann schwang Gasper das Schwert von rechts nach links und schnitt seinem Gegner den Unterleib auf, so dass unmengen an Blut und Innerein herausquollen. Ein Widerlicher Anblick und ein fürchterlicher darauf folgender Gestank. Der gestandene Krieger hüpfte hektisch und unbehende einige Schritte zurück, weil ihm das ganze Zeug entgegenkam, was ihn offenbar sehr überraschte. Dabei stolperte er über Mortan, verlor sein Schwert und blickte sich schweißüberströhmt hektisch um. Es dauerte eine Weile, bis er sich beruhigt hatte und merkte, dass ihnen keine Feinde mehr gefährlich werden konnten. Gasper sagte zu Mortan:
"Dank sei Metorn, dass ihr noch am Leben seid. Ich dachte der Tritt des Ogers hätte euch den Rest gegeben."
Die Übrigen kamen heran und halfen dem Zwerg auf. Noch immer gingen dumpfe Schmerzen von seinem Magen aus. Einen Menschen hätte solch ein Tritt umgebracht, gab Talonis zu bedenken. Die Gruppe blickte sich um. Der größte Oger lag mit geöffnetem Bauchraum vor ihnen und gab keinen Ton mehr von sich. Ein weiterer war von Luanas Pfeilen niedergestreckt worden. Einer war irgendwo unter der Erde und mit Sicherheit bereits erstickt. Der letzte aber lebte noch. Sein Unterkörper war so weit eingegraben, dass er sich aus eigener Kraft nicht befreien konnte. Der Oger schimpfte in seiner angestammten Sprache und suchte nach Steinen, die er werfen konnte. Vergeblich.

Alle Anwesenden hatten heute zum ersten mal erlebt, wozu die beiden Zauberer in der Lage waren. Mortan war erstaunt, aber nahm es mit zwergischer Gelassenheit. Dennoch fragte er sich, ob Nimrott oder sein Begleiter ihm etwas über seine teils seltsamen Visionen erzählen könnten.
Luana war weniger erstaunt über die Fertigkeiten der Magier, als viel mehr entsetzt. Macht, so hatte sie gelernt, geht immer einher mit Zurückhaltung. Was die Magier aber in den unsichtbaren Welten hinterließen, war Chaos. Ein vielleicht nie wieder gut zu machender Schaden. Sie hatte viele ihrer Fähigkeiten noch nicht enthüllt, würde es aber tun, wenn auch nur um den Zauberern zu zeigen, wie man mit der Geisterwelt umgehen musste.
Talonis sah heute zum ersten mal, wovon er schon so viel gehört hatte. Er war überzeugt, dass Metorn den Zauberern ihre Kräfte aus gutem Grund gegeben hatte. Aber ebenso bedeutsam war es wohl, dass er sich auf dieser Reise befand. Vielleicht war seine Aufgabe sicherzustellen, dass die beiden ihre Macht nicht missbrauchten.

Eulenspiegel:
Talonis ging ein paar Schritte auf den gefangenen Oger zu. Dabei achtete er darauf, dass er außerhalb der Reichweite seiner Arme blieb.
"Verstehst du unsere Sprache?", fragte er. "Und wenn ja, wie lange wohnt ihr hier schon?"

Lady of Darkness:
Luana sammelte sich wieder, steckte ihren Dolch weg und schaute zu Talonis. Auch ihm ging es gut, der Oger war vorher zusammen gebrochen. Jetzt näherte sie sich dem von Pfeilen gespickten Oger. Da dieser nach vorn gefallen war, lag er leider auf den meisten ihrer Pfeile drauf, jedoch konnte sie drei Pfeile aus dem Toten bergen. Mit ein wenig Nacharbeit, wären diese dann wieder so gut wie neu. Luana war zu frieden.
Erst jetzt drehte sie sich zu den anderen um.

avakar:
Mortan war nach dem schweren Treffer immer noch benommen.
"Dankt Metorn, dass er Euer Schwert so treffsicher geführt hat. Denn ohne eure Hilfe hätte der Oger sicher noch ein paarmal mehr nach mir getreten.", sagte er zu Gasper, während er sich von ihm helfen liess, wieder auf die Beine zu kommen. Dann blickte er sich um und kramte stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht kramte er seine Sachen wieder zusammen.

Teethquest:
Der vom Erdboden gefesselte Oger blickte zornig zu Talonis auf. Er tastete mit einer Hand nach Steinen, fand aber keine mehr, da er schon alle umliegenden weitgehend ungezielt weggeworfen hatte. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und Furcht zeichnete sich in seinen Zügen ab. Dem Priester fiel es schwer für ein solch grässliches Ungetüm Mitleid zu empfinden. Da der Oger scheinbar nicht ein Wort verstanden hatte, versuchte es Talonis mit einer anderen Sprache. Er wählte nach mehreren Versuchen einen Dialekt, den man die Stimme der Unterwelt nannte, welcher in der Heimat eigentlich nur von wenigen Ungläubigen in Form von Beschwörungen verwendet wurde. Die Oger in diesen Landen nannten diesen Dialekt offenbar als Sprache ihr eigen. Talonis wiederholte die Frage und das Biest gab zögernd Antwort:
"Viel Essen macht Dicke noch dicker und Starke noch stärker. Ihr dürft nicht töten oder wir töten. Grabt und gebt Beine wieder."
Der Priester war ein wenig verwirrt. Ob es sprachliche Hürden waren, die den Oger so schwer verständlich machten? Talonis fragte, was mit diesem Ort geschehen war. Der Oger sah in dem Moment, als er die Frage hörte, sehr dumm aus und ebenso schwer verständlich war die Antwort. Talonis verstand sowas wie:
"Der schwarze Mann und die schwarzen Männer machen große und kleine Männer kaput. Sie machen ihr Fleisch kaput. Sie nehmen ihren Saft mit und sie machen ihr Fleisch kaput. Sie machen die dicken Männer kaput und nehmen ihren Saft mit. Die dicken Männer nehmen das Fleisch von den kaputen Männern. Du machst die dicken Männer kaput und nimmst dem Dicken die Beine weg."
Der Oger blickte an seinem eingegrabenen Körper herab.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln