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Die Reise des Gelehrten (Spiel)

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avakar:
Mortan war noch schwer verwundert über die Worte der Menschen. Schienen hier etwa alle ein Geheimnis zu haben? Und es muss ja noch nicht alles gewesen sein, was die anderen zu verbergen hätten.
Er wandte sich zu Gasper: "Eine harte Jugend hab Ihr hinter euch, wahrlich. Aber was geschah, als Ihr bei den Windsleejer wart? Wurdet Ihr Eurer Rache gerecht?"

Lady of Darkness:
"Es ist die Art und Weise. In dem Moment wo ihr mir nicht mehr die Wahl gelassen habt selbst zu entscheiden euch zu erzählen was ich bin, habt ihr mich und mein Handeln verurteilt, Nimrott. Glaubt ihr etwa ihr seid der einzige der hier die Entscheidungen fällen darf?" sie sprach leise.
"Tut mir leid für euch, Gasper." sie schaute zu dem kräftigen Mann auf. Er hatte wenigstens die Wahl gehabt selbst zu entscheiden.

Teethquest:
Mit einem mal wurde Gaspers Miene ernster. Seine Entschlossenheit kehrte zurück und seine Stimme war wieder kraftvoll:
"Euer Mitleid richtet sich an den Falschen, Luana. Eine harte Jugend hatte ich gewiss, aber sie war die verdiente Strafe für das, was ich schließlich tat."
Der Paladin blickte flüchtig zum Zwerg und meinte:
"Ich werde euch den Rest der Geschichte erzählen. Ich gelangte nach Hawende, ich fand die Windsleejer und ich tötete ihren Anführer. All das tat ich und es war falsch. Was ich dort erfuhr änderte alles für mich. Ich traf nicht nur den Anführer der Bande, sondern zudem meine leibliche Mutter. Erst als ich dort war erkannte ich sie wieder. Verschüttete Erinnerungen wurden wach und ich dachte es müsste ein böser Fluch sein, der mir Trugbilder vortäuschte. Und mit wem war sie verheiratet? Mit meinem Vater, dem Anführer der ganzen Sippschaft, den Mann, den ich töten musste. Es war eine merkwürdige Wendung, eine, die man sonst nur in Märchen liest. Vielleicht war das ja der Grund, weshalb ich mir nie im Leben eine solche Wendung hätte vorstellen können. Ich erfuhr, wer mein Onkel war. Ich wollte es nicht glauben, als mir erzählt wurde, dass er mich als Kind geraubt und stets vor meinen leiblichen Eltern versteckt hatte. Zwei Stämme der Windsleejer, bis aufs Blut verfeindet. Vom König in den Adelsstand erhoben. Mein Onkel, der nie mein Onkel gewesen ist, war der Räuber und Dieb. Er hatte mich meinen Eltern geraubt, um ihren einzigen Erben vor ihnen zu verstecken. Es sollte für meine Mutter und meinen Vater eine Folter sein zu wissen, dass ihr eigen Fleisch und Blut ganz in der Nähe war, versteckt an einem geheimen Ort, erzogen von ihrem Feind. Mut hatte der, der sich immer als mein Onkel ausgegeben hatte, keine Frage. Er genoss seine Rache an meinen Eltern. Er genoss es jedesmal, wenn sie flehten und bitteten und ihn am Ende Schlugen. Das war seine Rache an sie für irgendetwas, was noch weit länger zurücklag. Und ich wollte mit ihm sterben, einem Verbrecher und Kindesentführer. Alles was Wahrheit war, wurde zur Lüge. Alles was Lüge war, wurde wahr. Die Welt stellte sich mir auf den Kopf. So viele überzeugende Worte, so viele verschüttete Erinnerungen. Und ich hatte meinen eigenen Vater aus Rache getötet.
Das alles konnte ich verschmerzen, nur eine Sache beschäftigt mich bis heute: Ich tötete meinen Vater, nachdem ich die Wahrheit erfahren habe. Mein Rachedurst sollte gestillt werden und der Schwur war zu alt und der Hass zu tief, als dass die Wahrheit etwas hätte daran ändern können. Ich tötete ihn, obwohl ich wusste, dass es falsch war. Erst da fing ich an meine wahre Berufung zu finden."
Gasper sah Luana eindringlich an:
"Wegzulaufen hilft euch vielleicht eure Wunschträume nicht zu gefährden, aber die Wahrheit erfahrt ihr so nicht. Unsere Wege sind sehr unterschiedlich. Wir tragen unterschiedliche Bürden. Aber wir beide können gleichermaßen Fehler machen. Ich würde meine Rache und meine Wut noch immer in mir tragen, wenn mich Metorn nicht geleitet hätte. Eure Last ist natürlich ungleich schwerer, da ihr von den Waldelfen und dem Ziel eurer Reise wisst. Das gibt euch aber die Gelegenheit Fehler zu vermeiden!"

avakar:
"Unsere Wege mögen zwar unterschiedlich sein, doch hier folgen sie sich für eine Weile. Und daher sollten wir diesen Weg auch gemeinsam in eine Richtung gehen. Und was euer Geheimnis angeht, Luana, so kann ich nicht verstehen, warum ihr es uns nicht schon früher erzählt habt. Schliesslich suchen wir die Elfen, weil wir von ihnen Antworten und vielleicht Hilfe erwarten. Und ihr könntet die Elfen besser kennen, wie jeder andere von uns. Da hilft uns eure Geheimniskrämerei nicht weiter."

Eulenspiegel:
Talonis mischte sich ein: "Jetzt lasst Luana in Ruhe. Was passiert ist, ist passiert. Sie hatte sicherlich ihre Gründe, uns ihre Herkunft zu verschweigen. Und seien wir doch mal ehrlich: Hätten wir von Anfang an gewusst, dass sie eine Elfin ist, hätten wir sie nicht auf diese Reise mitgenommen."
Er machte eine kurze Pause: "Aber ihr Einsatz am Ogerdorf hat mir gezeigt, dass sie ihr Herz am rechten Fleck hat. - Sie hat sich dort besser geschlagen, als es eine menschliche Frau je könnte."

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