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Die Reise des Gelehrten (Spiel)

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Teethquest:
Nimrott verfolgte Talonis mit den Augen, ohne seinen Kopf dabei zu bewegen. Er erklärte ihm:
"Ihr werdet noch sehr viele unbekannte Dinge sehen. Das hoffe ich zumindest. Unsere Reise führt uns in ein Land, das bisher von keinem der großen Gelehrten erkundet wurde. Nun möchte ich mich nicht als einen großen Gelehrten bezeichnen, doch werde ich niederschreiben, was wir finden. Die Elfen sind die, welche ich suche. Doch anscheinend werden sie ein größeres Problem sein als ich dachte."

Lady of Darkness:
Sie wollen die Elfen suchen, dachte Luana. Sie schlucke. Hoffentlich werde ich nicht bereuen mich dieser Gruppe angeschlossen zu haben. Die Elfen...
Luana schaute in Richtung des Waldes. Der Paladin hat Recht, dem Wesen in dem Käfig ist nicht zu helfen, aber vielleicht können wir schlimmeres verhindern.
Die junge Frau deutete auf ihren Bogen, als Gasper sie wegen Bewaffnung fragte.
"Der ist nicht nur zur Zierde da." sagte sie knapp.

Eulenspiegel:
"Wollt ihr irgendetwas bestimmtes über den Wald herausfinden?", fragte Talonis "Oder wie glaubt ihr, können euch die Elfen helfen?"

avakar:
"Man könnte auch anders herum fragen. Falls die Elfen wirklich so mächtig sind, wie Gasper sagt, warum sollten sie uns helfen wollen?"

Teethquest:
Über Gaspers Lippen kam ein flüchtiges Lächeln:
"Sie werden uns in ihrem Interesse helfen müssen. Die Elfen sind schaffende Wesen, wie wir alle. Und als solche schöpfen sie die größte Macht aus der Gemeinschaft. Die Gemeinschaft der Menschen ist seit den letzten großen Kriegen dank Metorns Beistand gesundet. Die der Elfen ist seit Leyles Fall krank und weit davon entfernt sich zu erholen. Noch beherrschen die Elfen die fernen und unbekannten Lande, doch sie zehren von den Kräften aus alten Tagen. Irgendwann werden sie eingesehen haben, dass sie nicht als die herrschenden Wesen von Metorn gewählt wurden. Außerdem unterschätzen sie die Macht des Fürsten. Er wird gerne von Fremden falsch eingeschätzt."
Der Paladin schenkte Nimrott einen flüchtigen Blick. Dieser schüttelte leicht den Kopf und sprach dagegen:
"Eure Geschichten über die Elfen langweilen mich, Gasper. Die Elfen sind kein kränkelndes Volk, ganz im Gegenteil. Und ich werde es beweisen. Sie beherrschen den Weltenkreis und werden es auch weiterhin tun. Welche Rolle Metorn den Menschen auch immer zugedacht hat, sie liegt innerhalb der Grenzen ihres Landes. Jeder Schritt darüber hinaus wird nicht den Segen eurer Gottheit erhalten."
In Gaspers Augen loderte kurz der Zorn auf. Er zischte:
"Haltet eure Zunge im Zaum, Zauberer. Ihr dürft gerne meine Worte in Frage stellen, doch entehrt nicht den Namen unseres Gottes."
Nimrott seufzte und schwieg, ohne sich zu entschuldigen. Die Gemeinschaft hatte das erste mal gehört, dass Nimrott ein Zauberer genannt wurde. Talonis hatte es ja schon geahnt, doch wurde er nun ein kleines Stück misstrauischer, aber auch neugieriger. Denn was wusste man schon über Zauberer? Mortan wusste, dass die Menschen manchmal Gelehrte als Zauberer bezeichneten. Sie redeten gerne über ihre außergewöhnliche Macht, wobei doch die meisten Erzählungen bloße Märchen waren. Aber da war sich der Zwerg plötzlich garnicht mehr so sicher. Luana dagegen erschrak innerlich. Ihr alter Meister hatte sie vor den Zauberern gewarnt. Sie seien selbstgerecht, zerstörerisch und skrupelos. Jetzt, wo sie darüber nachdachte wurde ihr auf einmal alles klar. All die Zeit, die sie dem alten Mann gegenüber gestanden hatte, stand es in sein Gesicht geschrieben, doch erst jetzt wurde es ihr offenbar.
Nimrott blickte streng:
"Was glotzt ihr mich so an? Noch nie einen alten Mann gesehen?"
Offenbar mochte es der Zauberer garnicht seine wahre Natur enthüllt zu wissen. Ohne weitere Worte stapfte er voran. Sein enger Vertrauter, vielleicht auch ein Zauberer, folgte. Gasper ging hinterher und seine Blicke schienen sagen zu wollen: ich behalte dich im Auge, alter Mann. Die gesamte Gemeinschaft zögerte nicht lange, sondern folgte ebenfalls.
Zu ihrer Rechten erhob sich der sommerliche Wald. Die Äste, welche in sattem Grün an den Baumriesen hingen wogten im sanften Wind hin und her. Zu ihrer linken lagen natürliche Wiesen, die sich allerdings bald in einer Unzahl bauchiger Hügel verloren. Der Pfad selbst war gut beschattet und leicht zu begehen. Das festgetretene Erdreich wies keine Wagenspuren auf. Offenbar trugen die Dorfbewohner ihren Fang bis zur Burg. Wenn man an die alte Frau dachte und die Menge an Fisch, welche sie feil bot, konnte man sich leicht vorstellen welche Last sie jedesmal zu schleppen hatte. Der Pfad schlängelte sich bald an einigen Hügeln vorbei und schien den Waldrand gleichsam immer weiter nach rechts zu verschieben. Irgendwann aber leitete sie der Weg vom Waldrand fort, führte durch eine Reihe von sich auftürmenden Felsen und bahnte sich schließlich sogar durch eine kleine Schlucht. Nach einigen Stunden, in denen den Wandernden die Hitze schon die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn getrieben hatte, erreichen sie hinter einer Reihe von weiteren Hügeln einen breiten Fluss, dessen Wasserstand recht niedrig war. Das erfrischend kühl wirkende Wasser floss nur langsam und hätte allem anschein nach zu Fuß durchwandert werden können. Doch ganz offenbar war das nicht notwendig, da eine einfache, aber gut gebaute Holzbrücke das Gewässer überspannte. Die ganze Zeit waren den Reisenden keine Holzfäller entgegen gekommen. Ebenso hatte sie keiner dieser Männer überholt. Statt dessen standen hier einige von ihnen, man erkannte sie an den braunen Jutewesten, und stocherten mit Haken im Wasser herum. Die Gruppe betrat die Brücke, um besser sehen zu können. Die Männer lösten immer wieder grob behauene Holzstämme, welche sich an einer engeren Stelle im Bett und den Brückenpfeilern verkeilt hatten. Solbald die Stämme von den im nassen Schweiß stehenden Männern losgestochert worden waren, schwammen sie langsam weiter Flussabwärts. Die meisten von ihnen hatten wegen der gleißenden Sonne ihren Oberkörper entblößt und ihre Westen beiseite gelegt. Hinter den hart Arbeitenden tat sich der Fileipwald auf. Von hier sah er viel fremdartiger und bedrohlicher aus als in nächster Nähe. Von der Brücke aus konnte man sogar das Fischerdorf sehen, welches weiter Flussabwärts lag und dessen Holzhütten sich gut gegen die flachen Flussauen abzeichneten.

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