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[Entwicklung] Additions oder Poolsysteme?

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Joerg.D:
Moin, wo seht Ihr die jeweiligen Systeme und was sind die Vorteile?

Ich denke über ein cineastisches System nach, welches aber auch ziehmlich gritty werden soll und brauche letzten Endes ein gutes Würfelsystem, welches schnell und unkompliziert ist.

Lord Verminaard:
Wenn es um die Vor- und Nachteile verschiedener Würfelsysteme geht, lohnt sich das Stöbern im FERA. Sowohl im Regelbereich als auch beim FERA-System ist das ausführlich diskutiert worden.

Haukrinn:
Ich hatte hier schon mal ein ganz klein wenig zu diesem Thema geschrieben. Das sollte vor allem, wenn Du's gritty haben willst, nicht ganz belanglos sein.

Arbo:
Um mal nicht in Verweisen zu versinken ;) ... aufgrund meiner praktischen Erfahrung mit vor allem absolut unbefleckten Rollenspielnewbies1, bin ich der  Meinung, dass Poolsysteme einfach "greifbarer" sind. Angefangen hatte ich mit einem "Additionssystem", was zwar auch ganz nett lief, aber keineswegs vergleichbar mit den positiven Erfahrungen des Poolsystems - während ich beim Additionssystem noch erklären musste, konnte ich beim Poolsystem besser auf die Charaktere/Spieler eingehen.

Wohlgemerkt bei Newbies; in erfahrenen Gruppen mag dieser Effekt abflauen. Allerdings habe ich auch wiederum die Erfahrung machen müssen, dass Spieler meiner alten Midgard-Truppe auch Freude mit einem Poolsystem hatten.

Darüber hinaus möchte ich noch den Hinweis geben, dass es auch Mischsysteme gibt, die sowohl addieren, als auch Poolelemente besitzen. Ein Beispiel ist OVER THE EDGE, wo die Würfelergebnisse zwar addiert werden, die Würfelzahl allerdings "poolartig" funktioniert.

Arbo

1 Damit meine ich Schülerinnen und Schüler um die durschnittlich 12 Jahre herum, die zudem auch noch zum Rollenspiel "verdonnert" wurden; im Schnitt ca. 4 bis 5 Personen pro Spielgruppe.

Dr.Boomslang:
Vorweg eine kleine Begriffsklärung: Ich nehme mal an mit Additionssystem ist eine feste Anzahl Würfel gemeint deren Augen addiert werden. Bei einem Poolsystem wird nur die Augenzahl jedes Würfels einzeln mit einem Schwellenwert verglichen und die Anzahl der Würfel gezählt die diesen erreichen? Ich stelle das nur klar weil es natürlich noch viele andere aber nicht so traditionelle Methoden gibt. So ist es z.B. beim traditionellen Pool ja nicht ganz klar ob der Schwellenwert den jeder Würfel erreichen muss generell fest stehen soll. Modernere Systeme gehen in diese Richtung aber in tarditionellen Pools war dieser immer auch variabel.

Über die einzelnen Eigenschaften dieser beiden Systeme kann man viel nachdenken und grade bei Pools ist eigentlich noch nicht ganz klar wie diese eigentlich funktionieren bzw funktionieren können oder sollen. Die Möglichkeiten sind da noch nicht ausgeschöpft. Muss man eine Mindestanzahl an Erfolgen erreichen, oder nur einen Erfolg bei variablem Mindestwurf, oder gar eine Mindestanzahl an Erfolgen bei variablem Mindestwurf? Letzteres hat in Shadowrun immer für sehr große Verwirrung gesorgt und es ist bis heute nicht klar was das System für einen genauen Sinn hat. Deswegen ist man auch dazu übergegangen den Mindestwurf invariabel zu machen. Damit hat man einen scheinbar überflüssigen Freiheitsgrad entfernt. Die interessante Frage ist aber eigentlich ob dieser wirklich überflüssig ist und wenn nein was man dann damit anstellen könnte. Um diese Fragen zu beantworten muss man etwas zu sehr in die Statistik einsteigen und das setzt vorraus dass es einen überhaupt interessiert.
Wenn es aber nur um eher ästhetische Gesichtspunkte geht ist sicher der Pool zu bevorzugen. Wie schon genannt wird er als natürlich und einfach empfunden, außerdem ist er grade "in" weil er so regel- und rechenarm aussieht.

Der einzige wirkliche Nachteil von Poolsystemen der auch auffällt ist die schlechte Skalierbarkeit. Sehr große Pools sind einfach schwer zu handhaben. Pools sind wegen der geringen Größe auch nicht sehr genau, d.h. man kann nicht so stark differenzieren.
Ein weiterer Nachteil der nicht ganz so offensichtlich und vielleicht für manche auch irrelevant ist, ist dass kleine Pools auch recht unerwünschte statistische Eigenschaften haben können.
Zu erwähnen wäre hier vielleicht auch noch der 50%-Pool, ein Pool mit beliebigen Würfeln oder sogar Münzen bei dem der Mindestwurf so gewählt ist dass jeder Wurf eine 50% Wahrscheinlichkeit auf Erfolg hat. Benutzt man hier wirklich z.B. Münzen mit zwei Farben hätte man ein Minimum an tatsächlichem Rechnen mit Zahlen erreicht.

Bei Additionssystemen muss man darauf achten auch tatsächlich mehrere Würfel zu addieren und nicht etwa nur einen Würfel zu einem Wert, da man ansonsten keine Normalverteilung erhält.
Ansonsten ist die wichtigste Eigenschaft eines solchen Systems die gute Normierbarkeit auf bestimmte Wertebereiche. Eine besonders interessante Variante ist meiner Ansicht hier ein System mit Erwartungswert 0, d.h. man addiert eine Anzahl von Würfeln und subtrahiert die gleiche Anzahl, wirklich praktikabel ist das eigentlich nur bei insgesamt 4 Würfeln. Die Fertigkeitswerte geben dann direkt einen Aufschluss über eine gewisse "Normalleistung".

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