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[Narretei] Klassische Tragödie als Rollenspiel
Fredi der Elch:
Schau dir mal Nine Worlds an, das macht sowas ähnliches. Die neue Edition soll nach der GenCon fertig sein.
1of3:
Der SL klingt nicht sehr wichtig. Brauchst du den?
Was Götter und feilschen angeht, schau dir mal Great Orc Gods an. (Finde leider grade die Adresse nicht.)
Minne:
Werde mir sowohl great orc gods als auch nine worlds anschauen :)
--- Zitat ---Der SL klingt nicht sehr wichtig. Brauchst du den?
--- Ende Zitat ---
Ich weiss nicht ob ich den SL brauche - meint ihr, dass der SL ohne weiteres weg gelassen werden könnte?
Eventuell könnte man auch einfach alle als Spieler sehen, nur dass einen portagonist zu lenken von anfang an einige schicksalspunkte kostet oder so... oder man macht es zum zwei-drei personen spiel ohne SL...
Ruinenbaumeister:
--- Zitat von: Minneyar am 21.08.2005 | 12:03 ---@Galgenhöfer:
Die hybris des ödipus ist es, dass er meint der prophezeiung des helios zu entgehen. Und im fall polyneikes würde ich stolz und ehrgeiz als die hybris deklarieren.
--- Ende Zitat ---
Du kannst doch wohl nicht abstreiten, daß der Protagonist in der griechischen Tragödie aus seiner eigenen Sicht recht handelt, selbst wenn man es sehr objektiv sieht. Von der Prophezeiung wußte Ödipus nichts. Diejenigen, die versuchten der Prophezeiung zu entgehen, waren seine Eltern. Im Fall Polyneikes gilt, daß das Ziel seines Unternehmens war, das zu erwerben, was ihm ohnehin zustand.
Führe einmal den Umkehrschluß durch: Wenn die Helden aufgrund ihrer Hybris scheiterten, dann wären sie durch Zurückhaltung und Bescheidenheit der Tragödie entgangen. Bei Polyneikes mag das hinkommen. Er wäre heimat- und besitzlos geworden, aber es wäre das kleinere Übel, gemessen an dem, was sein Feldzug ihm brachte.
Bei Antigone sieht die Sache ganz anders aus. Hätte sie es einfach hinnehmen sollen, daß an ihrem Bruder gefrevelt wird? Wohl kaum. Es gab aus ihrer Sicht keinen Weg, der nicht zu irgendeinem Verbrechen gegen göttliches oder weltliches Recht geführt hätte. Nur Kreon hätte diesen öffnen können, Antigone blieb machtlos.
Ödipus hat nur recht gehandelt, als er die Sphinx tötete. Schließlich befreite er eine Stadt aus ihrer Knechtschaft. Daß es seine eigenen Mutter war, die er danach heiratete, konnte er ja nicht wissen.
--- Zitat von: Minneyar am 21.08.2005 | 12:03 ---Sorry, das mit der hybris entspricht nicht nur meinem schulwissen, es steht auch in der wikipedia ;)
--- Ende Zitat ---
In der Wikipedia habe ich dazu etwas sehr Interessantes gefunden. Lies mal:
--- Zitat ---"Hierbei bedeutet "tragisch" aber nicht wie in der Alltagssprache häufig verwendet, dass etwas sehr traurig ist, sondern dass sich jemand in einem unauflösbaren Dilemma befindet und dadurch "schuldlos schuldig" wird, wie zum Beispiel Ödipus, Orestes oder Hamlet.""
--- Ende Zitat ---
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Trag%C3%B6die
Führe das Scheitern deiner Helden auf deren eigenen Hochmut zurück. Ich bezweifle jedoch, daß deine Geschichten den Reiz der antiken Tragödien erreichen können, denn was ist schon an Helden dran, die sich selbst nicht unter Kontrolle haben? Welchen Reiz haben die Fallstricke des Schicksals, wenn die Helden eher über ihre eigegen Füße stolpern.
Aglaia:
--- Zitat von: Prof. Moritz Galgenhöfer am 21.08.2005 | 12:55 ---Führe das Scheitern deiner Helden auf deren eigenen Hochmut zurück. Ich bezweifle jedoch, daß deine Geschichten den Reiz der antiken Tragödien erreichen können, denn was ist schon an Helden dran, die sich selbst nicht unter Kontrolle haben? Welchen Reiz haben die Fallstricke des Schicksals, wenn die Helden eher über ihre eigegen Füße stolpern.
--- Ende Zitat ---
Na ja, aber wenn ich das richtig verstanden haben, stolpern ja nicht die helden über ihre eigenen Füße, sondern die Spieler entscheiden als "Schicksalsgötter" über das Schicksal der Protagonisten. Diese können sich also durchaus selber unter Kontrolle halten... oder zumindest davon überzeugt sein, dass sie die Herren ihres Schicksals sind, während sie unter dem zutun der Spieler/Götter immer mehr auf die Katastrophe zusteuern..
So hatte ich jedenfalls das Grundprinzip verstanden.
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