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Glockenkurfe vs. Linare Wahrscheinlichkeitsentwicklung
Lord Verminaard:
Ist schon klar. Ich wollte nur deutlich machen, dass ein Spieldesigner vor einer komplexeren Entscheidung steht als nur "Linear oder Glocke".
1of3:
@Vermi: Das Silouette-System ist auch nur ein Poolsystem. Das fällt den meisten nur nicht auf.
Das Problem wird sogar noch viel komplexer, wenn verschiedene Informationen aus einem Würfelwurf gezogen werden (z.B. PtA oder Godlike), wenn die Würfel erst nach dem Würfeln zugewiesen werden (Otherkind, Wyrd is Bond), wenn man Rerolls betrachten muss oder wenn man mit Würfeln weiterarbeitet, die schon gewürfelt sind (Capes, DitV, Ganakagok).
Die wichtigste Frage ist daher nicht, wie genau gewürfelt wird, sondern muss in etwa so laufen:
1.) Wieviele Dimensionen hat die zu liefernde Information?
2.) Welche Dimension hat die Menge der der Argumente?
3.) Wie sollen die Wahrscheinlichkeiten für jede Information verteilt sein?
Chaos-Pirat:
Ich kann Raven, Bitpicker und Eulenspiegel nur voll zustimmen. Genau die gleichen Gedanken habe ich ebenfalls schon abgewogen und bin zu einem relativ klaren Ergebnis gekommen: Ich bevorzuge 2W10(z.B. Arcane Codex) anstelle 1W20(z.B. D&D), da ich es für ziemlich unrealistisch halte, dass z.B. ein hochtrainierter und routinierter Kämpfer auf der 20. Stufe die gleiche Chance wie ein Dorfschläger-Kämpfer der 1. Stufe hat, mit dem Schwert komplett dilletant es mal einfach in den linken Fuß zu semmeln, oder statt dem Ork plötzlich dem Gefährten die Hand abzuhacken. Genauso könnte der erwähnte Kneipenknüppler auf einmal Meisterhaftes vollbringen, und das statistisch immerhin bei jedem 20. Schlag. ::)
Das ist für mich allgemein wirklichkeitsfern, denn eine hohe Stufe sollte imho auch etwas bringen. Sicher, die Glockenkurze minimiert den Zufall. Doch warum sollte man seinen Charakter so sehr vom Würfelglück abhängig machen? Davon abgesehen, hat es doch auch was, trotz einer Wahrscheinlichkeit von 1:100 einmal den Drachen voll ins Auge zu erwischen. ;)
Fazit: Glockenkurve wo immer es geht, damit Extremes nicht zum Standard wird; einzelne Würfel nur wenn es tatsächlich um einen Glücksentscheid geht, wie etwa die Simulation eines Spielcasinos oder das Auslosen der Person, die dem Phantomlord die böse Nachricht überbringen darf.^^
ragnar:
Mir ist das ganze eigentlich reichlich egal. Klar die Glocke ist realistisch, aber auch nüchtern, vorhesehbar, langweilig. Wenn man nicht gerade einen SL/System hat bei dem man für JEDE Kleinigkeit würfeln muß, bin ich sogar mit einem linearen System etwas glücklicher als mit der Glocke. UA oder d20 hat z.B. ein lineares System doch durch ein paar kindereinfache Regeln, hat man aber die von Bitpiker gemachte "Durchschnittlich schafft man Dinge entsprechend seiner Qualifikation"-Beobachtung eingebaut(die 15% Regel bei UA bzw. Take10/Take20 bei d20) und in Streßsituationen, nun da ist das ganze alles andere als vorhersehbar oder langweilig.
Das einzige kriterium das ich habe, ist das Glück keinen größeren Faktor als die Fertigkeit spielt. So halte ich z.B. die von Thagor Meliamnu gegenübergestellte 1-zu-20 Chance(D&D) gegenüber der 1-zu-100 Chance(Arcanecodex) für keine nenneswerte Verbesserung, denn in beiden fällen liegt ein automatisches Ergebniss vor(in letzterem sogar ein automatisch kritisches) das von der Fertigkeit des Charakters völlig unabhängig ist.
Insgesamt finde ich die D&D3.X-Lösung dabei sogar etwas besser(denn auch wenn ein automatisches Ergebnis vorliegt, liegt ein Kritisches Ergebnis erst vor wenn man beim nachwürfeln auch noch trifft(was es unwahrscheinlicher als 1-zu-100 macht das ein dahergelaufener Bürger einen Drachen überhaupt ernsthaft schadet(Leider gibt es auch hier ein automatisches Ergebniss...))).
--- Zitat von: Thargor Meliamnu am 4.11.2005 | 16:06 ---Ich bevorzuge 2W10(z.B. Arcane Codex) anstelle 1W20(z.B. D&D), da ich es für ziemlich unrealistisch halte, dass z.B. ein hochtrainierter und routinierter Kämpfer auf der 20. Stufe die gleiche Chance wie ein Dorfschläger-Kämpfer der 1. Stufe hat, mit dem Schwert komplett dilletant es mal einfach in den linken Fuß zu semmeln, oder statt dem Ork plötzlich dem Gefährten die Hand abzuhacken.
--- Ende Zitat ---
Ist alles nur eine Sache der Regeln und des Regelverstänisses(Just FYI: eine 1 war bei D&D immer nur ein Automatischer Fehlschlag, kein Patzer(alles andere ist Optional) und eine einzelne 20 sagt spätestens seit 3.X noch gar nichts über die "Meisterlichkeit" eines Treffers aus).
Roland:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 25.10.2005 | 16:25 ---Allgemein kann man sagen:
Bei einer Gaußkurve ist die Fertigkeit wichtiger.
Bei einer linearen Verteilung ist das Würfelglück wichtiger.
--- Ende Zitat ---
Kommt ganz darauf an, wie das Gesamtergebnis ermittelt wird. Z.B. bei Eigenschaft [Wert 1 bis10] + Fertigkeit [Wert 1 bis 10] + Sonderboni [1 bis 5] + 1W6 (lineare Wahrscheinlichkeitsverteilung) ist die Zufallskomponente nicht dominant.
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