Autor Thema: Psychologische Aspekte des RPGs  (Gelesen 8985 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #50 am: 18.11.2005 | 11:21 »
PS: kommt ihr eigentlich mit der Hauptfragestellung hier etwas weiter ? ;)
Yup. Schau hier: ;)

Also um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
Also: Welche Aspekte des Rollenspiels findet Ihr (wenn überhaupt) aus psychologischer Sicht einer genaueren Betrachtung wert und warum?
Ich finde aus psychologischer Sicht eine Prozessanalyse (wie sie zum Teil auch im Rahmen der Rollenspieltheorie gemacht wird) einer genaueren Betrachtung wert. Und zwar weil
[...]Rollenspieltheorie den Sinn hat, den Spielspaß zu erhöhen.
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Zitat von: 1of3
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Offline Hr. Rabe

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #51 am: 18.11.2005 | 11:48 »
*lach* :D

Sorry,

Aber ihr seid absolut großartig. Danke.
Wenn ich einen Thread über die tollsten Regelwerke und Techniken zum, sagen wir mal,  darstellen von Zombies aufmache, wird der wahrscheinlich einfach gemütlich vor sich hin dümpeln.

Wenn ich aber testen will, wieviele Tatsaturen von GroFaFo Benutzern noch funktionieren, dann brauche ich nur einen Thread aufmachen, der eine Aussage hat, wie z.B. ,,Rpg-Theorie is doof'', ,,Warum dürfen Psychologen eigendlich Rollenspiele spielen'' oder aber ,,Die von der Schmiede sind alles Warmduscher''.
Ich brauche die These noch nicht einmal weiter ausformulieren und habe einen Slapstick/Comedy Thread erster Güte.
Das funktioniert hier im GroFaFo anscheinend sogar besser als ,,DSA ist besser als D&d'' ;D

Ich komme grad vom Zahnarzt, hab fürchtbar mieße Laune gehabt, diesen thread gelesen, schmuntzeln und lachen müßen.
Danke, ihr habt meinen Vormittag gerettet.

 ~;D ~;D ~;D

Gruß,
raVen
« Letzte Änderung: 18.11.2005 | 11:50 von TheRavenNevermore »
#define EVER ( ; ; )


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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #52 am: 18.11.2005 | 13:04 »
Also um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:Ich finde aus psychologischer Sicht eine Prozessanalyse (wie sie zum Teil auch im Rahmen der Rollenspieltheorie gemacht wird) einer genaueren Betrachtung wert. ... Ist doch ganz einfach, oder? Hast du dazu noch Fragen oder Diskussionsbedarf?
Zunehmend weniger. Nur noch eine: es gibt außer der Rollenspieltheorie für Dich wirklich keine anderen Bereiche, die einer psychologischen Betrachtung wert wären? Dann wären wir ja gar nicht so weit auseinander.

Zitat
Wenn du wirklich 2 der 3 von mir zitierten Threads gelesen hast, müsstest du schon einen groben Eindruck von dem haben, mit was sich Rollenspieltheorie beschäftigt.
*LOL* Ach so, ich gebe zu, dass ich nach wenig RPG-Theorielektüre auch nur wenig Ahnung von RPG-Theorie habe, und dann kommt das. Hätte ich behauptet, ich habe eine Ahnung von der RPG-Theorie, hättest Du mir um die Ohren gehauen, dass ich nach der Lektüre von 3 Links bestimmt nicht mehr als ein wenig Ahnung haben könnte. Aber zwischen wenig Ahnung und einem groben Einblick ist ja auch ein riesen Unterschied...  ::)

@Toastbrot:
Zitat
Aus diesem Grund bin ich raus, obwohl eine soziologische Betrachtung durchaus reizvoll wäre...
Bin schon gespannt, lass mal hören.

Offline Bad Horse

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #53 am: 18.11.2005 | 13:22 »
Was ist eigentlich genau der Sinn von Psychologie?

Mir drängt sich irgendwie der Eindruck auf, daß die (implizite) Grundaussage, mit der alles angefangen hat, folgendes war: "Warum sollte ich ein Rollenspiel psychologisch betrachten, ich weiß doch die meisten Sachen schon, und überhaupt, was soll das bringen?" Naja, diese Frage hat Fredi eigentlich schon ziemlich gut beantwortet: Mehr Spielspaß. Auf einer anderen Ebene, wenn man Käuferverhalten und ähnliches betrachtet (und das gehört definitiv in den Bereich der Psychologie), dann kann man daran z.B. festmachen, welche Art von Spielen von welchem Zielpublikum konsumiert werden und was man bei der Veröffentlichung eines neuen Rollenspiels beachten muß.

Gerade in Computerspielen gibt es ja den Trend hin zu lebendigen NSCs und emotionaler Beteiligung der Spieler am Spielgeschehen - die auf psychologischen und marktwirtschaftlichen Untersuchungen beruhen. Warum wird das gemacht? Damit die Spiele - aha! - mehr Spaß machen und öfter verkauft werden.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #54 am: 18.11.2005 | 13:30 »
es gibt außer der Rollenspieltheorie für Dich wirklich keine anderen Bereiche, die einer psychologischen Betrachtung wert wären?
Die Frage ging zwar nicht an mich, aber ich kann mir schon vorstellen dass es viele interessante Themen gibt die man da untersuchen könnte.

Suchtpotential und Problematik des Rollenspiels als Realitätsflucht wurde schon angesprochen. Für Computerspiele gibt es da hunderte psychologischer Abhandlungen. Sowohl Computer- als auch Rollenspiele treten in diesem Punkt hervor weil man sich sehr stark in völlig fremde Gedankenwelten vertiefen kann. Oft kommt dann eine starke Gruppendynamk dazu.
Gruppendynamik muss aber natürlich nicht negativ sein. Ein weiteres mögliches Thema wäre also wie sich das Spiel auf die Gruppe von Menschen auswirkt die es spielt, was man natürlich genauso untersuchen kann wie überall wo besondere Gruppendynamiken entstehen (Mannschaftssport, Militär, gesellschaftliche Ereignisse).
Dann wäre da noch die Frage was das Rollenspiel als Spiel so interessant macht. Wie entsteht der Unterhaltungswert des Rollenspiels? Das wäre eher eine Fragestellung die in Richtung Rollenspieltheorie geht wie wir sie kennen, aber auch in Bereiche die man eher aus Soziologie oder Literaturwissenschaft kennt
Wenn man schon nach dem Schaden gefragt hat, könnte man auch mal den Nutzen betrachten. Was bringt das Rollenspiel eigentlich? Unterhaltung, oder ist da doch mehr?
Ich warte schon auf die Schlagzeile:"Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden: Rollenspielende Schüler sind besser in Stochastik!"

Ich bin kein Psychologe und kann daher nur raten. Aber Rollenspiel bietet mindestens eine so große Angriffsfläche für mögliche Themen wie das Spielen und die Unterhaltung an sich. Es geht um Kommunikation und Imagination, beides bereiche die ich speziell der Psychologie zuordnen würde. Wenn man natürlich (wie ich  ;) ) der Psychologie ansich keine große Bedeutung im Alltag zugesteht, dann kann man sicher der Aufassung sein, das alles sei völlig uninteressant und unbedeutend.

Offline Fredi der Elch

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #55 am: 18.11.2005 | 14:11 »
Zunehmend weniger. Nur noch eine: es gibt außer der Rollenspieltheorie für Dich wirklich keine anderen Bereiche, die einer psychologischen Betrachtung wert wären?
Da möchte ich mich Boomslang anschließen: doch sicher, die gibt es. Jede Menge. Neben dem Bereich "Wie funktioniert Rollenspiel? Was passiert da?" gibt es aus psychologischer Sicht mindestens noch die Betrachtungen "Wer spielt Rollenspiel? Und warum?" und "Wie wirkt Rollenspiel auf den Spieler". Und gerade fällt mir ein "Wie verändert sich das Rollenspiel eines Spielers über die Zeit?" (yay, Rollenspiel-Entwicklungspsychologie...).

Aber unter uns: das ist furchtbar kompliziert zu untersuchen. Schon der Bereich "Wie" ist schwierig und wir kommen deswegen über qualitative (und biographische) Analysen nicht raus. Aber eine Analyse der Spielerschaft? Nach allen Regeln der Kunst? Eine Analyse des "Warum"? Eine Langzeitstudie über die Wirkung des Rollenspiels?!?

Ich wiederhole mich ja gern und sage es dewegen hier nochmal: Ich mache das sofort. Sobald ich meine C4-Professur für Rollenspielpsychologie und -Theorie habe. Aber bis es soweit ist, wünsche ich dir damit viel Spaß und bin schon auf die Ergebnisse gespannt. ;)

Zitat
*LOL* Ach so, ich gebe zu, dass ich nach wenig RPG-Theorielektüre auch nur wenig Ahnung von RPG-Theorie habe, und dann kommt das.
Touché. ;D
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Hurle Vents

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #56 am: 19.11.2005 | 18:01 »
Ha, tun sich hier in den letzten Posts tatsächlich noch mögliche Themen auf? Man könnte ja fast schon sagen, dass ich von meinem Ausgangsstatement etwas abrücke und die eine oder andere Frage sogar interessant finden würde. Aber vergesst nicht, dass ich nicht derjenige war, der solche Untersuchungen anstellen wollte.   ;D
Falls Du Deine Professur hast, Fredi, gib Bescheid, falls Du noch einen Assistenten benötigtst, ja? Viel Erfolg dabei!  :D

Offline Dr.Boomslang

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #57 am: 21.11.2005 | 01:06 »
Moment mal! Ist das hier etwa eine sinnvoll beendete Diskussion?! :o

Mit Einsicht und allem drum und dran. Das ich das noch erleben darf! :korvin:

(Falls die Diskussion doch noch garnicht beendet war soll sich niemand abhalten lassen...)

Offline Bad Horse

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Re: Psychologische Aspekte des RPGs
« Antwort #58 am: 21.11.2005 | 12:52 »

Falls Du Deine Professur hast, Fredi, gib Bescheid, falls Du noch einen Assistenten benötigtst, ja? Viel Erfolg dabei!  :D


... und wenn du einen Fragenbogen beantwortet oder irgendwas korrekturgelesen haben willst, melde ich mich auch schon mal freiwillig...  :D
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