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[LaTeX] Layout-Guide

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Dom:
Angeregt durch die Challenge möchte ich hier einen Faden eröffnen, in dem wir sammeln, welche Style-Files, Befehle, usw. sich besonders gut zum Layouten in LaTeX eignen.

Was meine ich damit? Es geht hier um Layout, also um Schriften, Abstände, Textfluss usw., die als grundsätzliche Einstellung genutzt werden. Ein Layout verändert die gesamte Präsentation des Textes. Anregungen zum besonders geschickten Gestalten von Einzelelementen ("Wie frickele ich so eine Tabelle hin?", "Was muss ich machen, um eine solche Formel zu bekommen?") oder elementare Dinge ("Wie binde ich eignentlich Bilder ein?", "Was ist eine mbox?", "Was sind zerbrechliche Befehle?", usw.) gehören nicht hierher. Allgemeine Tipps zur Gestaltung von Tabellen, Positionierung von Bilder usw. aber natürlich schon.

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Wahl der Seiteneinstellungen
1. MMn das einfachste und beste Mittel ist das Paket geometry. Mein Tipp hierzu: als Option dem Class-File das Papierformat übergeben (also a4paper, a5paper, letter, usw.), dann das Patet via \usepackage einbinden. Das hat den Vorteil, dass auch andere Pakete grundsätzlich die Seitengröße mitkriegen. Über den Befehl \geometry kann man dann Seitenrandeinstellungen vornehmen.

Beispiel: \geometry{left=1cm,right=5cm,top=4cm,bottom=3cm}
oder: \geometry{textwidth=16cm, textheight=12cm}

Eine Ausführliche Anleitung bietet eigentlich jede LaTeX-Installation in der Datei geometry.pdf.

2. Eine weiter Möglichkeit bieten die Class-Files scr... (also scrartcl, scrreprt, scrbook) mit dem Satzspiegel. Dazu bieten diese Klassen u.a. einen Befehl \typearea. Damit werden die Seitenränder auf eine ästhetische Weise gesetzt.

Beispiel:
\typearea[2cm]{12}

Die erste Längenangabe (2cm) dient der Bindekorrektur. Die zweite Längenangabe ist ein Divisor. Je größer diese Zahl, umso kleiner der Rand.

3. Allgemein gilt: Um die Lesbarkeit zu erhöhen, sollten in einer Zeile nicht mehr als 76 Buchstaben vorkommen.

Anleitung zu den scr-Paketen: scrguide.dvi bzw. scrguide.pdf

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Mehrspaltiger Text

Mehrspaltiger Text sollte immer dann gewählt werden, wenn bei der Seitenrandeinstellung/Schriftwahl sonst zu viele Zeichen pro Zeile entstehen.

1. Die einfachst, aber leider nicht besonders elegante Möglichkeit, ist die Option twocolumn. Der (einzige aber manchmal entscheidende) Vorteil ist, dass die Kompatibilität mit der restlichen LaTeX-Welt recht hoch ist. Der Nachteil ist, dass man nicht so ohne weiteres aus dem zweispaltigen Modus wieder rauskommt (durch \onecolumn bzw. \twocolumn entstehen immer Seitenwechsel), so dass Überschriften usw. alle in die Spalten gezwungen werden. Außerdem ist das Ende des zweispaltigen Textes nicht ausbalanciert.

2. Komfortabler ist da das Paket multicol. Es bietet die Umgebung multicols. Damit kann man n-spaltigen Textsatz erzeugen, der balanciert ist und ohne Seitenwechsel geändert werden kann.

\begin{multicols}{2}[\section{Überschrift}]
bla laber sülz
\end{multicols}

Hier wird ein zweispaltiger Text erzeugt. Die Überschrift steht in einem einspaltigen Bereich, der fest mit dem zweispaltigen Text verbunden ist, d.h. so kann es nicht passieren, dass die Überschrift unten auf der Seite steht und der mehrspaltige Text erst auf der nächsten Seite beginnt.

Es soll hier aber nicht unerwähnt bleiben, dass durch diese Paket z.B. gleitende Umgebungen ein paar Probleme bekommen. Vgl. hierzu auch die Anleitung: multicol.dvi

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Ohne jetzt ausführlicher darauf einzugehen, möchte ich noch die Pakete titlesec, mdwtab und tabularx erwähnen. Ersteres dient der komfortablen Formatierung von Überschriften, die beiden letzteren für Tabellen.

Dom

wintersun:
Zur Mehrspaltigkeit mit Fußnoten habe ich noch eine Ergänzung:
Sobald Fußnoten verwendet werden, sieht twocolumn einfach besser aus, denn dort werden die Fußnoten in die Spalte und nicht wie bei multicols unter allen Spalten sozusagen einspaltig gesetzt.

Ich halte das so: Entweder Fußnoten raus und die multicols-Umgebung oder Tricks mit \vspace* und anderen Befehlen zum Formatieren per Hand mit der twocolumn-Option. Bei letzterem nur wirkllich bis zum letzten Buchstaben warten, denn sonst endet das Ganze schnell in Gefrickel, wenn noch was geändert wird und sich die Abstände verschieben.

Ansonsten möchte ich nochmal tabularX lobend erwähnen: gerade für Tabellen mit viel Text (ob fest oder noch zu ergänzen) sehr praktisch.

Viele Grüße
wintersun

Samael:
Darf ich hier Fragen reinposten? Falls ja, hier ein paar:


* Wie pappe ich an Tabellen Überschriften (oder Unterschriften) dran?
* Wie schaffe ich es, in einem Tabellenfeld mehrzeilig zu schreiben? Habe das Problem, dass die Talle zum Seitenrand "überläuft"

Haukrinn:

--- Zitat von: Samael am  7.07.2006 | 15:23 ---Darf ich hier Fragen reinposten? Falls ja, hier ein paar:

--- Ende Zitat ---

Nö. verboten...  ;)


--- Zitat von: Samael am  7.07.2006 | 15:23 ---
* Wie pappe ich an Tabellen Überschriften (oder Unterschriften) dran?
--- Ende Zitat ---

Als Gleitobjekt oder nicht? Beim Gleitobjekt packst Du die Tabelle ja in eine table-Umgebung, und da gibt's dann den caption-Befehl.


--- Zitat von: Samael am  7.07.2006 | 15:23 ---
* Wie schaffe ich es, in einem Tabellenfeld mehrzeilig zu schreiben? Habe das Problem, dass die Talle zum Seitenrand "überläuft"
--- Ende Zitat ---

Du kannst als Formatierungsparameter für die Spalte p{Spaltenbreite} angeben, dann setzt LaTeX den Zelleninhalt als (mitunter auch mehrzeiligen) Absatz.

Dom:
Jo, Fragen sind erlaut... allgemeiner Natur und das sind sie ja :)

Tabellen Unter-/Überschriften
Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen.
1. Du benutzt die table-Umgebung. Die dient dazu, dass die Tabellen automatisch "floating" angeordnet werden, d.h. du weißt nie so genau, wo die Tabelle landet, dafür erzeugen große Tabellen dann aber auch keine unschönen Umbruchprobleme. In diesem Fall gibt es den Befehl \caption{}, der der Tabelle auch gleich eine Nummer vergibt. Setzt du dann nach dem \caption{}-Befehl ein \label{}, so kannst du die Tabelle auch mit \ref{} referenzieren.

2. Du benutzt die table-Umgebung nicht und willst trotzdem Tabelle und Tabellenunterschrift als eine Einheit betrachten. Dann kannst du alles in eine minipage-Umgebung einpacken und einfach die Unterschrift unter die Tabelle (in die minipage) schreiben. Dann wird die Minipage im laufenden Text als ein "Buchstabe" behandelt und gesetzt; somit kannst du die dann z.B. mit \centerline{} zentrieren.


Zu der anderen Frage komme ich später.

Dom

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